Frau Bluhm liest „Gliss“: 5 von 5 Blu(h)men
Die Substanz „Gliss“ umgibt den Planeten Hope, auf dem der Junge Ajit lebt
Ajit wächst auf Hope auf, einem Planeten, der komplett von der Substanz „Gliss“ umgeben ist. Diese Substanz hat keinerlei Reibung lässt jeden, der sie betritt, in die große Leere abtreiben. Davon abgesehen ist Ajit ein ganz normaler Junge, der nach Höherem strebt, als nur die Farm seines Vaters zu übernehmen. Dennoch steht er immer im Schatten seines zwei Jahre älteren Cousins, der ihn in allem zu übertreffen scheint. Seien es Aussehen, Geld oder Erfolg. Als aber eines Tages ein toter Mann über den Gliss auf Ajits Dorf zugetrieben wird, der eindeutig nicht einheimisch ist, fragt sich Ajit, ob es nicht doch mehr hinter der Weite gibt, als nur die Sterne?
„Gliss“ ist ein Jugendroman, der aber auch Erwachsenen Freude macht
Mit „Gliss“ serviert Andreas Eschbach seinen Lesern erneut ein starkes Stück Science-Fiction, das man nur verschlingen kann. In Aufbau und Idee gleicht es zunächst seinem letzten Bestseller „Eines Menschen Flügel“, doch gelingt es dem Autor sehr gut, das Thema dieses Mal eher für ein jugendliches Publikum aufzubereiten.
Die eigenen Stärken finden und an sich selbst glauben
Die Geschichte um Ajit und seine Freunde Phil und Majala hat alles, was eine gute Handlung braucht: gut ausgearbeitete Charaktere, ein wenig Romantik, sehr viel Mut und jede Menge Weitsicht. Gerade der immerwährende Konflikt zwischen Ajit und seinem überheblichen Cousin ist etwas, das jedem Menschen, jeden Alters sehr wohl bekannt sein dürfte. Die Aufgabe, seine eigenen Stärken zu finden und an die eigene Persönlichkeit zu glauben, ist eine der kniffligsten, der sich ein junger Mensch zu stellen hat.
Gutes World-Building, schöne Metaphorik, starke Charaktere
Aber auch als erwachsene Leserin habe ich Andreas Eschbachs „Gliss – Tödliche Weite“ gerne gelesen. Sein Talent für World-Building, Persönlichkeitsaufbau und Metaphorik stellt er auch hier auf glänzende Weise zur Schau. Der gefährliche Gliss, der eine Welt zu einem Käfig macht, aus dem ein Mensch zu entkommen versucht, ist eine spannende Idee.
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