Neun Leben

ISBN 978-3-311-30045-8

334 Seiten

€ 18

eBook: € 14,99

Neun Menschen bekommen Briefe eines Unbekannten. Wenig später stirbt der erste von ihnen. Frau Bluhm liest Peter Swansons „Neun Leben“ und hat Freude dabei.

Peter Swanson präsentiert sich mit seinem Thriller „Neun Leben“ als meisterlicher Erzähler

Titelbild Neun Leben

Frau Bluhm liest „Neun Leben“: 4 von 5 Blu(h)men


Neun Personen bekommen Briefe – dann sterben sie der Reihe nach

Neun, scheinbar willkürlich ausgewählte Personen, verteilt über ganz Nordamerika, erhalten nahezu zeitgleich einen merkwürdigen Brief. Kein Anschreiben und kein Absender, nur eine Liste mit neun Namen, darunter der des jeweiligen Empfängers oder der Empfängerin. Zunächst nimmt keiner der Neun diese Liste wirklich ernst, doch als der Erste unter mysteriösen Umständen stirbt, nimmt FBI-Agentin Jessica Winslow die Ermittlungen auf. Ihre Motivation, den Fall möglichst schnell zu lösen ist hoch, denn ihr Name ist der neunte auf der Liste.

Peter Swanson hat keine Skrupel, Hauptfiguren zu „opfern“

Mir gefällt unglaublich gut, wie die neun Protagonist:innen eingeführt werden. Obwohl man, wie die Betroffenen selbst, zunächst überhaupt keine Verbindung zwischen den diversen Einzelschicksalen feststellen kann, gelingt dem Autor ein stetiger Spannungsaufbau. Man rechnet quasi jederzeit damit, dass etwas passiert. Seine Bereitschaft, sehr abrupt Hauptfiguren zu „opfern“, tut dabei ihr Übriges. Von etwas überrascht zu werden, obwohl man die ganze Zeit darauf gewartet hat, das ist schon große Kunst. Man sieht nach links, und der Autor schlägt von rechts zu.

Mein einziger Kritikpunkt an dem Thriller „Neun Leben“

Neun Personen – obwohl sie sich noch nie zuvor begegnet sind – zu einem einzigen Protagonist*innen-Konstrukt zu verweben, auch das ist große Schreibkunst. So habe ich am Ende der Lektüre tatsächlich nur einen kleinen Minuspunkt festzustellen: Mir ist das Ende ein klein wenig zu konstruiert und dramatisch. Ohne Frage habe ich es aber nicht kommen sehen. Ein Umstand, der für Vielleser des Thriller-Genres absolut auf der Habenseite steht.

Peter Swansons Roman ist ein Beispiel für gute Erzählkunst

Über weite Teile des Thrillers war ich mir überhaupt nicht sicher, wie das Ganze am Ende ausgehen wird. Es dauerte sehr lange, bis ich dahinterkam, warum genau diese neun Menschen vom Mörder/den Mördern ausgewählt wurden. Als ich es endlich verstand war die Lösung so einleuchtend, dass ich mich fragte, warum ich noch nicht vorher Bescheid wusste. Auch wieder ein Beispiel für gute Erzählkunst.

Dieses Buch ist geeignet, einem eine schlaflose Nacht zu bereiten

Alles in allem kann ich die Lektüre von „Neun Leben“ also in jedem Fall empfehlen. Man sollte sich vielleicht aber für den nächsten Morgen auf der Arbeit frei nehmen, denn hat man einmal angefangen, wird man diesen Thriller schwerlich wieder aus der Hand legen können.

ISBN 978-3-311-30045-8

334 Seiten

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/frau-bluhm/" target="_self">Frau Bluhm</a>

Frau Bluhm

Geboren 1984 in Aschaffenburg, studierte Katharina Bluhm Psychologie und arbeitet seither als Erzieherin. Sie liebt Bücher und Filme. Seit 2017 bewertet sie in ihrer Kolumne „Frau Bluhm liest“ für BUCHSZENE.DE mit Begeisterung, aber auch kritisch Bücher jeden Genres. Sie lebt mit ihrer Familie in Aschaffenburg.

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