Frau Bluhm liest „Schattengold“: 4 von 5 Blu(h)men
Angeblich besitzt die Tochter des Müllers verbotenes Feengold
Die Müllerstochter Farah wird durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse verdächtigt, das im Königreich verbotene Feengold zu besitzen. Vor die Königin zitiert, soll sie als Wiedergutmachung ihre angeblich „goldenen Hände“ dafür einsetzen, Stroh zu Gold zu spinnen und so die Staatskasse aufzubessern. Dumm nur, dass Farah diese Fähigkeit gar nicht besitzt und so geht sie einen Handel mit einem dunklen Feenwesen ein, den sie schon bald bereuen wird.
Christian Handels „Schattengold“ ist eine Art „Rumpelstilzchen 2.0“
Schon beim Lesen des Klappentextes wird klar, dass Christian Handel uns hier „Rumpelstilzchen 2.0“ erzählt. Der Verlauf der Geschichte ist also – anders als in seinem Roman „Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall“ bekannt. Allerdings schenkt der Autor der Story ein neues, modernes Äußeres. So füllt er das bekannte Handlungskonstrukt mit neuen Ideen und entwickelt durch genaue Charakterzeichnung und farbenfrohes Setting ein mitreißendes Gesamtbild.
Zum Ende des märchenhaften Romans lüften sich die Geheimnisse
Stephan Handel verdichtet geschickt die Atmosphäre, indem er uns lange Zeit darüber im Unklaren lässt, wie die magische Welt von „Schattengold“ wirklich funktioniert. Erst gegen Ende des Romans lüften sich viele Geheimnisse und alles verbindet sich zu einer homogenen und logischen Einheit. Ich gebe zu, dass mich diese Erzählweise teilweise frustriert hat. Am Ende hat sich das Durchhalten aber gelohnt.
„Schattengold“ erinnert an die Atmosphäre von Tim-Burton-Filmen
Rein vom Setting her erinnert „Schattengold“ in großen Teilen an die mystisch verträumte Atmosphäre eines Tim-Burton-Films. Was mir nicht so gefällt, ist die oftmals allzu moderne Sprache, in der die Protagonisten sprechen. Dennoch ist Christian Handels Märchenadaption absolut lesenswert.
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