Frau Bluhm liest „Die letzte Party“: 5 von 5 Blu(h)men
Eine Leiche im See beim traditionellen Neujahrsschwimmen
Beim traditionellen Neujahrsschwimmen treibt auf der walisischen Seite des sonst so idyllischen Sees Llyn Drych ein lebloser Körper. Der Tote ist niemand anderes, als Rhys Lloyd, der als Junge aus der Gegend einst auszog, um in der großen Stadt sein Glück zu finden, es als erfolgreicher Opernsänger fand, und nun heimkehrte, um seine frühere Nachbarschaft mit einer Ferienanlage für reiche Engländer zu verschönern. Dumm nur, dass niemand der alteingesessenen Waliser ausgerechnet Engländer auf der anderen Seite des Sees möchte.
Jeder auf der Silvesterparty hat ein Motiv für den Mord
Eine rauschende Silvesterparty soll eine Verbindung zwischen Tradition und Moderne schaffen. Es soll Rhys letzte Party werden, denn in den darauffolgenden Ermittlungen wird schnell klar: Eigentlich hatte jeder einzelne ein gutes Motiv, um den Bauunternehmer zu töten.
Die Ermittlungen werden von walisischen und englischen Polizisten geführt
Die Ermittlungen werden, da der See genau an der Grenze von Wales zu England liegt, auch von zwei unterschiedlichen Polizeirevieren geführt. Auf der walisischen Seite übernimmt dies Ffion Morgan, eine Einheimische, die selbst noch eine Rechnung mit Rhys Lloyd offen hatte, auf der englischen der zugezogene Leo. Ohne zu viel verraten zu wollen, ist die erste Begegnung der beiden wahnsinnig amüsant und die Beziehung zwischen diesen ungleichen Protagonisten entwickelt sich spannend und harmonisch.
Clare Mackintosh überrascht mit mehreren Wendungen und Pointen
Ich mag die Tatsache, dass Clare Mackintoshs Kriminalroman zwar per se ein typisches Whodunit ist, es aber schafft, die Wendung in der Wendung in der Wendung zu verpacken, so dass einem beim Lesen einfach jeder irgendwann als Verdächtiger plausibel erscheint.
Die Kooperation der Ermittler in „Die letzte Party“ entwickelt sich spannend
„Die letzte Party“ löst die Rätsel um Rhys Ableben in Rückblenden am Tag der Silvesterparty Stück für Stück auf. Gleichzeitig erleben wir in der Handlung auf der Gegenwartsebene die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit der beiden Ermittler und deren Umfeld. Sowohl die vergangene, als auch die gegenwärtige Erzählebene sind gut durchdacht, durchgehend spannend aufgebaut und ergeben am Ende eine flüssige Geschichte. Die beiden Handlungsstränge vereinen sich dabei auf ideale Weise. Als Auftakt einer Serie ist Clare Mackintoshs „Die letzte Party“ sehr gelungen. Ich werde diese Reihe in jedem Fall weiterverfolgen.