ISBN 978-3-649-63906-0

ca. 496 Seiten

€ 20,00

Die 17-jährige Ella geht am Strand spazieren und entdeckt einen bewusstlosen Fremden. Nach und nach lüftet sie sein Geheimnis und verliebt sich. Anna Flecks „Meeresglühen“ ist der Auftakt zu einer Trilogie.

Frau Bluhm liest Anna Flecks Debütroman „Meeresglühen“

Titelbild Meeresglühen

©grandjoo shutterstock-ID 1501604198


Frau Bluhm liest „Meeresglühen“: 4 von 5 Blu(h)men


Ella ist 17 und verbringt die Sommerferien in Cornwall

Die 17-jährige Ella Keane ist, wie jedes Jahr, in Cornwall, um im Cottage ihrer Großmutter die Sommerferien zu verbringen. Normalerweise lebt Ella mit ihrer Mutter in Berlin, wo diese als Ärztin arbeitet. Doch ihr Vater war Engländer und so war Ella stets in beiden Ländern und beiden Sprachen zuhause.

Bei einem Spaziergang entdeckt sie einen mysteriösen Fremden

Am ersten Ferientag spaziert sie an der Küste entlang, als sie einem jungen Mann das Leben rettet, der in der Strömung treibt. Was Ella zu diesem Zeitpunkt nicht weiß: Dieser Zufall verändert ihr ganzes Leben, denn sofort als sie ihn aus dem Wasser zieht, bemerkt sie, dass irgendetwas sonderbar ist an Aris. Er spricht, als wäre er aus der Zeit gefallen. Banale Dinge wie Fußball oder Besteck sind ihm fremd und das Glühen, das Ella auf seiner Brust wahrnimmt, wenn er im Salzwasser liegt, kann sie sich doch wohl nicht nur einbilden!

Aris hat Angst vor etwas und schon bald ahnt Ella, was es sein könnte

Sobald Aris nach seinem Unfall im Meer erwacht, fürchtet er sich vor etwas und es dauert nicht lange, da wird klar, dass diese Angst mehr als berechtigt ist. Denn plötzlich strömen merkwürdig aussehende Wesen in das kleine Küstenstädtchen. Nur gut, dass Aris in Ella und den zwei alten Damen Helen und Hildy Bernhardt tatkräftige Unterstützung bekommt, um den Weg nach Hause zu finden. Wohin der Weg zu Aris Zuhause wirklich führt, erfährt Ella leider erst, als es schon fast zu spät ist.

Anna Flecks Debütroman ist der Auftakt zu einer Trilogie

„Meeresglühen“ ist Anna Flecks Debütroman und zugleich der Auftakt zu einer Trilogie rund um den geheimnisvollen Aris und seine ominöse Herkunft. Gleich auf den ersten Seiten führt die Autorin Ella als sympathische und authentische Protagonistin ein. Ellas erste Begegnung mit Aris ist spannend, die Geschichte gut und zunächst undurchschaubar aufgebaut. Erst mit steigender Seitenzahl erfährt man immer mehr von den Geheimnissen, die den Fremden aus dem Wasser umgeben.

Sogar die Nebenfiguren sind liebevoll gestaltet

Besonders gut gefällt mir an „Meeresglühen“, dass Anna Fleck auch ihren Nebenfiguren viel Aufmerksamkeit widmet. Meine liebsten Charaktere sind die beiden so unterschiedlichen „alten Jungfern“ Helen und Hildy Bernhardt, die einerseits sehr unterschiedlich, andererseits aber beide gleichermaßen außergewöhnlich und exzentrisch sind. Ella pflegt auch intensiven Kontakt zu ihrer besten englischen Freundin Lisa. Eine Tatsache, die ich sehr mag, weil sie aus Ella eine loyale Freundin macht, die nicht gleich ihre Wurzeln vergisst, sobald ein gutaussehender Typ daherkommt. Das ist doch eine schöne Botschaft an alle Mädchen.

„Meeresglühen“ erzählt eine Liebesgeschichte, die berührt

Das wertvollste Kompliment, das ich Anna Flecks Debüt machen kann, ist, dass es mich an kein anderes Buch erinnert. Selbstverständlich folgt „Meeresglühen“ einem Schema, das sehr typisch für das Genre ist, aber alles andere wäre ja auch eher merkwürdig. Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Aris und Ella anbahnt, ist liebevoll und natürlich geschildert – nicht zu schmalzig, aber gerade schmalzig genug für ein Kleinmädchenherz wie meines und durchaus nicht sofort vorhersehbar.

Einige Kleinigkeiten an Anna Flecks Roman stören mich

Ich möchte jetzt nicht zu viel verraten, aber auch die fremde Welt, aus der Aris kommt, ist mit sehr schönen Details farbenfroh beschrieben. Man merkt, dass die Autorin hier viel Liebe hat einfließen lassen. Allerdings sind einige Details nicht zu Ende gedacht und ergeben für mich kleine Abzüge in der B-Note: Zum Beispiel spricht Aris bei ihrer ersten Begegnung nur gebrochen Englisch – eine Schwäche, die schon fünf Seiten später für den Rest der Story keine Rolle mehr spielt. Ella ist erst 17 Jahre alt, fährt aber allein nach Cornwall und lebt eigenständig. Ich fand es merkwürdig, dass sich ihre Mutter nicht mehr um sie kümmert und einfach mit „Ärzte ohne Grenzen“ durch die Weltgeschichte tingelt. Vielleicht ist da meine Weltansicht zu konservativ, aber ich hätte das mit 17 nicht gedurft.

Fazit: Anne Flecks „Meeresglühen“ ist ein hochwertiger Erstlingsroman

Anna Flecks „Meeresglühen“ ist, trotz kleiner Kritikpunkte, ein hochwertiger Erstlingsroman. Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Teile der Serie, die ich garantiert im Auge behalten werde. Davon mal ganz abgesehen, dass die Cover dieser Buchreihe wunderschön im Regal aussehen werden.

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Frau Bluhm

Geboren 1984 in Aschaffenburg, studierte Katharina Bluhm Psychologie und arbeitet seither als Erzieherin. Sie liebt Bücher und Filme. Seit 2017 bewertet sie in ihrer Kolumne „Frau Bluhm liest“ für BUCHSZENE.DE mit Begeisterung, aber auch kritisch Bücher jeden Genres. Sie lebt mit ihrer Familie in Aschaffenburg.

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