„Mama, ab heute esse ich kein Fleisch mehr.“
Wirklich überrascht war ich von diesem Satz aus dem Mund meiner damals 12-jährigen Tochter nicht, aber sagen wir es einmal so: unvorbereitet. Ihr sechs Jahre älterer Bruder hatte ihr bei einer Würstchen-Mahlzeit recht plastisch erläutert, dass dafür ein Tier sterben musste. Angeblich geschah dies in bester pädagogischer Absicht, um ihr Respekt vor dem tierischen Leben zu vermitteln. Ich vermute eher weniger selbstlose Ziele – immerhin erreichte er damit, dass er auch ihr Würstchen essen durfte. Aus der daraus entstandenen Challenge „Du schaffst doch nicht mal eine Woche ohne Fleisch“ wurde letztlich: eine Vegetarierin.
Ein zusätzlicher Anstoß war die Schulhausaufgabe, den eigenen CO2-Fußabdruck zu berechnen, und die damit verbundene Erkenntnis, dass pupsende Kühe erheblichen Anteil an der Erderwärmung haben. Nun war meine Tochter, wie viele ihres Alters, durchaus wählerisch und bis dato nicht gerade berühmt für ihre Vorliebe für Obst, Gemüse und Ballaststoffe. Ich sorgte mich: Würde sie alle Vitamine und Nährstoffe bekommen, die sie für ihre Hirn- und Körperentwicklung braucht? Was, wenn sie sich jetzt nur noch von Nudeln und gelatinefreien Gummibärchen ernährte? Wie sollte ich vermeiden, dass wir uns am Esstisch wegen jedes Möhrchens und Salatblatts stritten?
Bei meinen Kochkünsten ist durchaus Luft nach oben
Außerdem gehöre ich einer Generation an, deren Eltern nach harten Entbehrungen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren endlich im Überfluss schwelgen durften. Die fleisch- und konservenlastige Küche meiner Mutter hat mich geprägt. Meine Kochkünste beschränkten sich auf etwa zwei bis drei Dutzend ganz passabel schmeckende Gerichte. Ich war dennoch prinzipiell der Ansicht, dass sich unsere vierköpfige Familie so weit ganz gut und ausgewogen ernährte. Bei genauerer Betrachtung musste ich jedoch erkennen, dass da durchaus noch Luft nach oben war.
So startete ich mein Projekt „Mein Kind ist Vegetarier“
Getreu meinem Hang zum Perfektionismus stürzte ich mich mit Feuereifer in das Projekt „Mein Kind ist Vegetarier“ und machte mich auf die Suche nach einem alltagstauglichen Ratgeber für Menschen in meiner Situation: für Fleischesser, die wenig Ahnung von vegetarischer Kost haben, aber plötzlich mit der Aufgabe konfrontiert werden, einen frisch geschlüpften Vegetarier anzuleiten und mit gesundem Essen zu füttern. Dumm nur: So einen Ratgeber gab es nicht. Ich musste feststellen, dass es gar nicht so einfach war, sich schnell und unkompliziert einen Überblick zu verschaffen – und dabei auch noch Spaß zu haben! Im Gegenteil, es hat Monate der Recherche und des Ausprobierens gebraucht, bis ich das Gefühl hatte, einigermaßen sicherstellen zu können, dass mein Kind sich vegetarisch und gesund ernährt.
Dass auch andere Eltern sich mehr Informationen wünschen, erfuhr ich in vielen Gesprächen mit Müttern in ähnlichen Situationen, von denen ich auch in meinem Buch berichte. Zwar stapelten sich auch bei mir mehr und mehr Kochbücher, viele davon zweifelsfrei empfehlenswert. Von den angepriesenen Gerichten kamen aber immer nur wenige infrage. Irgendwo war immer ein Haken, da eines meiner Familienmitglieder eine der Hauptzutaten nicht mochte. Oder es ging vor allem darum, die vermeintlichen Lieblingsgerichte Jugendlicher (sprich Burger/Schnitzel/Döner) als vegetarische Variante nachzuahmen – das war aber auch nicht das, wonach ich suchte.
Mit wenig Aufwand leckere vegetarische Gerichte kochen
Vielmehr wollte ich gerne erfahren, was grundsätzlich bei der Auswahl und Kombination geeigneter Lebensmittel zu beachten ist. Mein neu erworbenes Wissen wollte ich dann dazu nutzen, mir aus den zahlreichen verfügbaren Quellen passende Kochrezepte zusammenzusuchen. Ziel war es, mit überschaubarem Aufwand dauerhaft unseren alltäglichen Speiseplan mit gesunden und für alle wohlschmeckenden vegetarischen Gerichten zu bereichern. Jetzt kommt die gute Nachricht: Sie können sich den Aufwand sparen, den ich betrieben habe. Ich habe meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse für Sie zusammengefasst und damit halten Sie mit meinem Buch „Ich ess ab heute kein Fleisch mehr!“ genau das in den Händen, was ich damals gerne gehabt hätte!
Mit freundlicher Empfehlung
Ihre Dr. med. Barbara Heuer
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