Chiamaka studiert Medizin und ist heimlich verliebt
Chiamakas Leben läuft perfekt. Um sich ihren Traum zu erfüllen, einmal als Ärztin zu arbeiten, studiert sie an der hochangesehenen Privatschule Niveus. Sie ist die Beste in ihrem ganzen Jahrgang und wird in ihrem Abschlussjahr zum Head Prefect auserwählt. Chiamaka hat genau erfasst, wie sie die richtigen Leute um sich versammeln kann und ihr eilt der Ruf einer selbstbewussten und ehrgeizigen Schülerin voraus. Nur in ihrem Liebesleben hapert es, denn ihr bester Freund Jamie, in den sie heimlich verliebt ist, interessiert sich nicht auf dieselbe Weise für sie. Chiamaka wird mit einer erbarmungslosen Realität konfrontiert.
Plötzlich beginnt jemand, Dinge aus ihrem Privatleben zu veröffentlichen
Devon geht ebenfalls auf die Niveus und will sein Musiktalent an der Julliard beweisen. Chiamaka und Devon ähneln sich nicht. Sie kennen sich kaum und die einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie beide die einzigen schwarzen Schüler auf der Privatschule sind. Eine Tatsache, die sie sich erst nur durch die einflussreichen Gelder der anderen Eltern und ihre eigenen herausragenden Leistungen erklären können. Doch plötzlich erhalten alle Schüler seltsame Nachrichten von dem anonymen Aces. Diese machen vergangene Erlebnisse von Chiamaka und Devon öffentlich, ihr Privatleben wird enthüllt, ohne dass sie etwas dagegen tun können. Chiamaka wird des Diebstahls und der Fahrerflucht bezichtigt und Devon muss sich für seine Kontakte zu Drogendealern rechtfertigen. Beide suchen sich innerhalb und außerhalb der Schule Unterstützung, doch das ist nicht einfach, denn sie stellen schnell fest, dass die Geschichte um Aces viel weiter zurückreicht und wesentlich größer ist, als sie angenommen haben.
Faridah Àbíké-Íyímídés Roman handelt von Rassismus und Diskriminierung
Geschickt verbindet Faridah Àbíké-Íyímídé in ihrem Roman die Elemente eines Jugendbuchs mit der aktuellen Diskussion über Rassismus und Homophobie. Chiamaka und Devon sind zwei völlig normale Schüler, doch plötzlich werden ihnen Verbrechen angehängt. Veröffentlicht von Aces, einem Unbekannten, der ihnen fortan das Leben zur Hölle macht. Dieses System ist auch aus anderen Romanen bekannt, zum Beispiel aus dem Bestseller „One Of Us Is Lying“ von Karen M. McManus. Das perfide Spiel funktioniert so: Ein Unbekannter schickt per SMS falsche Informationen an alle anderen Schüler. Die Betroffenen müssen mit den Konsequenzen leben oder sich dagegen wehren. Faridah Àbíké-Íyímídé geht aber noch weiter: Sie beschränkt das Handeln von Aces nicht auf die Gegenwart, sondern lässt Jahrzehnte alten Rassismus und Diskriminierung miteinfließen, denn Chiamaka und Devon sind nicht die ersten, die von Aces heimgesucht werden.
„Pik-Ass – Wie stoppt man einen unbekannten Feind?“ ist ein spannendes Jugendbuch
Faridah Àbíké-Íyímídés Roman „Pik-Ass – Wie stoppt man einen unbekannten Feind?“ wurde durch ihre eigenen Erfahrungen an Universitäten inspiriert, in denen sie oftmals die einzige Schwarze im Hörsaal war und sie begriff, dass Rassismus ein globales System ist, das unbedingt verschwinden muss. Einmal sensibilisiert, stellte sie fest, dass viele schwarze Charaktere in Filmen, Büchern oder Serien kein Happy End bekommen und nicht die Möglichkeit haben, dieselben Sachen zu erleben wie ihre weißen Mitspieler. Was die genaue Funktion der Spielkarte mit Aces nun ist, bleibt leider offen, obwohl man an dieser Karte hätte festhalten können, um die Geschichte noch auszubauen. „Pik-Ass – Wie stoppt man einen unbekannten Feind?“ ist eine spannende Lektüre, vor allem für Jugendliche, die sich auch für Karen M. McManus begeistern.