Diese FBI-Agentin erkennt die Spuren, die das Übernatürliche hinterlässt
Ihr Spezialgebiet sind Fälle mit übernatürlichen Phänomenen. Die junge Ermittlerin Kimberley Reynolds arbeitet beim FBI in Washington – und wie keine zweite erkennt sie die Spuren, die das Magische hinterlässt, dafür ist sie ausgebildet. Dennoch ist der neue, von dem großartigen Dietmar Wunder interpretierte Fall, in den sie Ben Aaronovitch mit „Die schlafenden Geister des Lake Superior“ schickt, eine besonders harte Nuss.
Ein Mann berichtet von paranormalen Beobachtungen und verschwindet
Die Verwicklungen beginnen damit, dass sich ein ehemaliger Mitarbeiter telefonisch beim FBI meldet und mitteilt, etwas Übernatürliches beobachtet zu haben. Leider wird er nicht präziser. Und wenig später ist Patrick Henderson verschwunden. Sofort reist Kimberley nach Wisconsin, wo Henderson wohnt. Die Spuren, die sie findet, deuten darauf hin, dass der Ex-Agent gewaltsam entführt wurde. Unheimlich sind auch die Beobachtungen seiner Nachbarin: Sie berichtet von mysteriösen, monsterartigen Wesen mit Hirsch- oder Hundeköpfen, die größer sind als normale Menschen, sich aber durchaus menschenähnlich bewegen. Sie sollen Henderson entführt haben. Schleifspuren am Boden bestätigen diesen Augenzeugenbericht.
Im Schneesturm wird Kimberley Opfer einer Monster-Attacke
Als wäre diese schockierende Erkenntnis für Kimberley nicht hart genug, sucht ein wütender Eistornado Wisconsin heim und macht das ortsansässige Polizeirevier dem Erdboden gleich. Kimberley ist nun ganz allein. Aber die patente, junge Frau gibt nicht auf. Ihre Ermittlungen führen sie zu einem Hotel, wo sie zum ersten Mal selbst Opfer einer übernatürlichen Attacke wird. Die sehr ekligen, monsterhaften Angreifer sind brandgefährlich. Sie heften sich an Kimberleys Fersen, buchstäblich in letzter Sekunde wird Kimberley im Schneesturm von einem Autofahrer gerettet.
Ein uraltes Tagebuch, eine indigene Kultur und ein großes Rätsel
Der Retter stellt sich als ein alter Bekannter heraus: Kimberley ist dem Meteorologen William Boyd schon einmal begegnet. Und zum Glück ist er fortan an ihrer Seite. Boyd gehört als Ojibwe zur indigenen Bevölkerung und erzählt Kimberley viel über diese uralte Kultur. In einem alten Tagebuch erfahren sie mehr über eine Expedition der Virginia Gentlemen‘s Company, deren Teilnehmer im Jahr 1844 allesamt spurlos verschwanden. Im Buch wird ein junger Krieger erwähnt, der ihnen den Weg zur gesuchten „Abscheulichkeit“ zeigen möchte. Doch damit endet sein Tagebuch. Hat das Verschwinden von damals mit den Ereignissen von heute zu tun? Gab es bereits damals Monster, die bis heute wüten?
Ben Aaronovitch bereitet seinen Hörer*innen einen genialen Showdown
Als Kimberley und Boyd am Ende herausfinden, dass die übernatürlichen Ereignisse von früher und jene der Gegenwart durch ein ominöses Objekt verknüpft sind, kommt es zum atemberaubenden Showdown. Ob Kimberley und Boyd, zwischen denen sich eine zarte Liebe andeutet, ihn überleben?
Auch Peter Grant taucht in „Die schlafenden Geister des Lake Superior“ auf
„Die schlafenden Geister des Lake Superior“ sind – wie bereits „Die Füchse von Hamstead Heath“ ein Ableger von Ben Aaronovitchs kultiger Peter-Grant-Reihe. Nur steht bei diesem neuen Kurzkrimi die zupackende Kimberley Reynolds im Mittelpunkt. Peter Grant hat übrigens auch einen kleinen Auftritt, als Kimberley ihn in England anruft und um Rat fragt.
Perfekte Tempi, Action und Spannung – Dietmar Wunder ist großartig
Der brillante Sprecher Dietmar Wunder ist für diese mitunter herrlich durchgeknallte Fantasy-Story der perfekte Vorleser. Jedem seiner Sätze hört man an, wie gut er die Reihe kennt und wie sehr er ihre Figuren liebt. Mit seiner tiefen, vollen Stimme bringt er eine – im besten Sinne der Geschichte – „unheimliche“ Dynamik in das Hörbuch. Es ist fantastisch, wie er an genau den richtigen Stellen Tempo aufnimmt oder herausnimmt, und wie er uns Action, Spannung oder Monster-Grusel ans Ohr schickt. Dieses Hörbuch anzuhören, macht großen Spaß.
