Dezember 41 William Martin

ISBN 978-3-455-01761-8

479 Seiten

€ 24,00

In seinem historischen Spionage-Thriller „Dezember 41“ erzählt William Martin von einer Welt im Krieg und einem Attentäter, der sich auf dem Weg ins Weiße Haus befindet.

William Martin setzt in „Dezember 41“ einen Spion auf Präsident Roosevelt an

Dezember 41 kolumne

Frau Bluhm liest „Dezember 41“: 4 von 5 Blu(h)men

4 Blumen Frau Bluhm liest

Seine Gegner wollen den amerikanischen Präsidenten töten

New York, Dezember 1941. Weltweit herrscht Krieg. Dennoch oder gerade deshalb möchte Präsident Roosevelt den Weihnachtsbaum vor dem Weißen Haus vor dem Volk entzünden. Präsenz zeigen und Hoffnung wecken. Seine Gegner sehen das als die Gelegenheit, ihn zu ermorden. Wird es ihnen gelingen?

William Martins „Dezember 41“ ist ein Spionage-Thriller

Ich lese sehr gerne historische Spionage-Thriller, und die Kurzbeschreibung zu „Dezember 41“ machte mich neugierig, zumal sie eine Geschichte verspricht, die auf historischen Tatsachen basieren soll. Hierzu später mehr. Die Handlung spielt in den Tagen zwischen dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour am 7. Dezember 1941 und Weihnachten. Der deutsche Spion Martin Browning plant ein Attentat auf Präsident Franklin D. Roosevelt, wenn dieser am Heiligen Abend traditionell vor Publikum die Lichter des traditionellen National Chrismas Tree vor dem Weißen Haus entzündet.

Menschen, die ihm gefährlich werden könnten, liquidiert der Spion Martin einfach

Auf seinem Weg von Los Angeles nach Washington kreuzen die unterschiedlichsten Personen den Weg des Spions: Die gescheiterte Schauspielerin Kathy, der desillusionierte Drehbuchleser Kevin Cusack, der als Amateurspion für eine jüdische Gruppierung den Deutschen Bund auskundschaftet, der FBI-Agent Frank Carter, die Privatdetektivin Sally Drake etc. Martin wechselt seine Identitäten professionell, er benützt die Menschen in seiner Umgebung für seine Zwecke, und wer ihm gefährlich werden könnte, wird liquidiert.

Ein Problem dieser Story ist, dass wir wissen, dass Roosevelt nicht ermordet wurde

William Martins Thriller ist von Anfang durchaus kurzweilig geschrieben, die Geschichte schreitet flott voran, und als Leser*in begleitet man das Geschehen abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven. Dennoch konnte mich die Handlung nicht richtig fesseln. Das liegt zum einen daran, dass die historischen Tatsachen bekannt sind (Roosevelt wurde nicht ermordet), so dass von Anfang an klar ist, dass das Attentat scheitern muss.

William Martin schreibt amerikanisch-pathetisch

Zum anderen traf der Schreibstil von Autor William Martin nicht meinen Geschmack. Stellenweise ist er mir zu amerikanisch-pathetisch, und mir fehlt auch eine gewisse Raffinesse, die den Thriller sprachlich hervorheben könnte. Teilweise wirkt der Thriller reißbrettartig geschrieben, echte Spannung kam bei mir nicht auf, und ich habe das Buch zwischendurch immer wieder für einige Tage beiseitegelegt.

„Dezember 41“ ist eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch

Wie eingangs erwähnt, soll die Handlung laut Klappentext auf historischen Tatsachen beruhen. Diese Anmerkung ist allerdings etwas irreführend. Historisch belegt sind der Besuch Winston Churchills an Weihnachten 1941 im Weißen Haus, die alljährliche Illumination des nationalen Weihnachtsbaumes sowie natürlich die politische Situation und eine allgemeine Bedrohungslage. Alles andere, insbesondere das Attentat, ist reine Fiktion ohne jegliche historische Grundlage. Insgesamt ist „Dezember 41“ eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch, aber auch nicht mehr.

ISBN 978-3-455-01761-8

479 Seiten

€ 24,00

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Frau Bluhm

Geboren 1984 in Aschaffenburg, studierte Katharina Bluhm Psychologie und arbeitet seither als Erzieherin. Sie liebt Bücher und Filme. Seit 2017 bewertet sie in ihrer Kolumne „Frau Bluhm liest“ für BUCHSZENE.DE mit Begeisterung, aber auch kritisch Bücher jeden Genres. Sie lebt mit ihrer Familie in Aschaffenburg.

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