Frau Bluhm liest „The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen“: 3 von 5 Blu(h)men
Der 16-jährige Nick Bell hat ein turbulentes Leben
Im Leben des 16-jährigen Nick Bell geht gerade alles drunter und drüber: Nach dem Tod seiner Mutter macht ihm der Alltag mit seinem ADHS noch mehr zu schaffen als früher. Seine schulischen Leistungen lassen zu wünschen übrig, genauso wie die Kommunikation mit seinem Vater. Zusätzlich ist da noch seine Schwärmerei für Shadow Star, den Außergewöhnlichen, der Nova City beschützt, und Nicks Herz schneller schlagen lässt. Zum Glück hat Nick bei all diesem Gefühlswirrwarr seine besten Freund*innen an seiner Seite, bei denen er so sein kann, wie er ist.
T.J. Klunes Held will ein Außergewöhnlicher werden, der andere beschützt
Dass Nick beschlossen hat, jetzt selbst zum Außergewöhnlichen zu werden, um die Menschen beschützen zu können, die er liebt, lässt aber selbst die innigsten Freundschaften an Grenzen stoßen. Vor allem sein bester Freund Seth zieht sich immer mehr zurück, dabei bräuchte Nick ihn jetzt ganz besonders dringend.
„Die Außergewöhnlichen“ ist der erste Band einer Superhelden-Trilogie
„Die Außergewöhnlichen“ ist der Auftaktband von T.J. Klunes Trilogie rund um Nick und seine Clique queerer Jugendlicher, die in Nova City wohnen, einer Stadt, in der Superhelden zur Tagesordnung gehören. Abgesehen von dem Anteil mit den Superkräften, ist die neue Geschichte von T.J. Klune aber vielmehr eine queere Coming-of-Age-Story, die mit den für Klune so typischen gut ausgebildeten Charakteren und dem gewohnten Wortwitz zwischen den Zeilen.
Nick ist ein außergewöhnlich nerviger und anstrengender Charakter
Nick möchte unbedingt zum Außergewöhnlichen werden, merkt dabei aber nicht, dass er für die Menschen, die ihn lieben, längst außergewöhnlich genug ist, so könnte man die Kernaussage des Buches zusammenfassen. Problem dabei: Beim Lesen empfindet man Nick über große Strecken der Geschichte weitestgehend einfach nur außergewöhnlich nervig und anstrengend. Sein Verhalten entspricht einfach dem eines infantilen Kleinkinds, das zusätzlich nicht mit einem besonders hohen IQ ausgezeichnet ist. Glücklicherweise macht Nick aber im Laufe des Romans eine Entwicklung durch. Wer sich also die Zeit nimmt, ihn kennenzulernen, wird letztendlich nicht enttäuscht.
Der erste Band von „The Extraordinaries“ ist ein eher schwaches Buch von T.J. Klune
Wer schon andere Bücher von T.J. Klune kennt, der wird auch in diesem Buch den gewohnten Wortwitz und die wundervoll gestalteten Nebenfiguren wiederfinden. Allerdings muss ich sagen, dass ich jedes einzelne andere seiner Bücher besser finde. „The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen“ würde ich eher einem jugendlichen Publikum empfehlen. Es bietet süße Story, die mit charmanten Ecken und Kanten und wichtigen Themen punkten kann, aber für die beiden anderen geplanten Teile der Trilogie qualitativ durchaus noch Luft nach oben hat.