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Sie brauchen Last-Minute-Buchgeschenke? Hier kommen die Lektüretipps der Bestsellerautoren Michael Kobr, Nicole Wollschlaeger und Alexander Gorkow. Das Buch des Jahres ist auch dabei.

Buchempfehlungen der Bestsellerautoren Michael Kobr, Nicole Wollschlaeger und Alexander Gorkow

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„Das Buch des Jahres“ – Norman Ohler, „Die Gleichung des Lebens“

Alexander Gorkow, Chef der Seite 3 der Süddeutschen Zeitung und einer der besten Interviewer deutscher Sprache, bereichert mit seinen journalistischen Texten seit vielen Jahren unsere Presselandschaft. Jüngst hat er mit „Hotel Laguna – Meine Familie am Strand“ auch noch einen gefeierten Bestseller veröffentlicht. Aber was liest so ein exzellenter Autor eigentlich selbst? Ich habe nachgefragt und bekam eine wirklich begeisterte Antwort: „Die Gleichung des Lebens“ von Norman Ohler, sagt Alexander Gorkow, sei sein „Buch des Jahres“! Dies, obwohl er sich weder für den Schauplatz des Werks, den Oderbruch, noch für seine Zeit, das Preußen des 18. Jahrhunderts interessiert habe. „Das hat sich nun geändert“, so Alexander Gorkow. Die Geschichte, die vor fast 300 Jahren spielt, erzähle vom Verlust der Heimat, und er denke auf jeder Seite: Es ist eine hoch moderne Geschichte über eine gesellschaftliche Identitätskrise. Ein total aktuelles Buch.

Norman Ohler beschreibt, wie Friedrich der Große den paradiesischen Oderbruch in Ackerland verwandeln will, wie das Mathematikgenie Leonhard Euler die Berechnungen dazu bewerkstelligen soll – und wie die wendischen Fischer ihres irgendwie so hinreißenden wie kuriosen Amazoniens beraubt werden. Norman Ohlers Sprache sei „ungeheuer bilderreich, schnell, uneitel, komisch und genau. Das ganze Buch atmet so eine wirklich bebende Unmittelbarkeit, ich meine, ich steh beim Lesen im Sumpf, es stinkt nach Fisch, ich werd die Mücken nicht los, aber hinten, am Horizont, reißt traumhaft der Himmel auf.“

„Herrlich ungewöhnlich“ – Heinrich Steinfest, „Das Leben und Sterben der Flugzeuge“

Dem Himmel näher kommt auch der Leser von Heinrich Steinfests „Das Leben und Sterben der Flugzeuge“. Dieses Buch empfiehlt Nicole Wollschlaeger, bekannt durch ihre Romane „Elbschuld“ und „Elbschmerz“. Die Schauspielerin und Schriftstellerin hat diese Geschichte über einen Kommissar, der träumt ein Spatz zu sein, sehr gerne gelesen. „Oder ist es doch ein Spatz, der träumt ein Kommissar zu sein?“ Der Agentenroman sei unterhaltsam, herrlich ungewöhnlich und lasse seine Leser in eine äußerst gelungene Mischung aus Phantasie und Realität abtauchen. „Heinrich Steinfests Sprache führt die Leser sicher durch zwei Welten voller Witz und Poesie.“

„Gut gestrickte Thriller“ – Arne Dahl, „Sieben minus eins“ und „Sechs mal zwei“

Und welchen Roman legt Kluftinger-Schöpfer Michael Kobr seinen Freunden unter den Christbaum? „Ich empfehle gleich zwei Bücher“, sagt der Kriminalschriftsteller: Arne Dahls „Sieben minus eins“ und „Sechs mal zwei“. Man müsse nämlich den ersten der beiden Bände gelesen haben, um beim zweiten richtig einzusteigen. Arne Dahl habe hier ein neues Ermittlergespann geschaffen, bei dem man spätestens nach dem ersten Viertel des ersten Bands unbedingt wissen wolle, wie es mit ihm weitergehe. Er entführe wieder in ein düsteres, oft abgründiges Schweden der kleinen, einsamen Gehöfte, der düsteren Scheunen und dunklen Wälder. Der zweite Band spielt noch dazu im höchsten Winter – was also könne man besser auf der Weihnachts-Couch lesen, wenn draußen die Flocken tanzen oder der Nebel durch die Stadt wabere? Michael Kobrs Fazit ist eindeutig: „Ein gut gestrickter Thriller für die düstere, kalte Jahreszeit, bei dem eines garantiert ist: Auf der nächsten Schwedenreise wird man sich von alleinstehenden Häusern definitiv fern halten – man weiß ja nie, wer im Keller auf einen wartet …“

Bild: Michael Kobr: © MatthiasKabel (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons

Bild: Nicole Wollschlaeger: © Felix Matthies

Bild: Alexander Korkow: © Alessandra Schellnegger

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/joerg-steinleitner/" target="_self">Jörg Steinleitner</a>

Jörg Steinleitner

Geboren 1971, studierte Jörg Steinleitner Jura, Germanistik und Geschichte in München und Augsburg und absolvierte die Journalistenschule. Er veröffentlichte rund 25 Bücher für Kinder und Erwachsene. Steinleitner ist seit 2016 Chefredakteur von BUCHSZENE.DE und lebt mit Frau und drei Kindern am Riegsee.

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