Sie ist die Sensation des jungen deutschen Tonfilms der 30er-Jahre
Sie ist erst 18 Jahre alt, als sie 1924 nach Berlin kommt. Nur sieben Jahre später ist Renate Müller ein Star und die Sensation des jungen deutschen Tonfilms. Und auch als Sängerin feiert sie Erfolge. „Ich bin ja heut so glücklich“ singt sie und scheint diese naiv klingende Liedzeile ernst zu meinen.
Die Menschen verfielen Renate Müllers natürlichem Charme
Die in München geborene Tochter eines Journalisten und einer Malerin spielt in Charlotte Roths neuem historischen Roman die Hauptrolle. Es ist eine gute Wahl, denn Renate Müller ist ein beeindruckender Charakter. „Was die Menschen in den schweren Jahren der Wirtschaftskrise an ihr vor allem faszinierte, waren ihr natürlicher Charme und die spürbare Freude an ihrem Beruf“, erklärt Charlotte Roth im Interview.
Ihre Leidenschaft für Film ist in den 1930ern etwas Besonderes
Ihr Erfolg ist umso erstaunlicher, als Renate Müller so gar nicht dem in den 1930er-Jahren vorherrschenden Leinwandideal entspricht. Weder ist sie das süße Püppchen, noch der männermordende Vamp. Und sie hat Geheimnisse: Sie leidet an einer schweren Form von Lampenfieber. Ihre Leidenschaft für den Film aber ist kein Geheimnis.
Sie überschüttet ihre Freunde mit überschwänglicher Liebe
Doch leidenschaftliche Menschen sind verletzlich. Renate Müller versprüht Gefühle geradezu, so Charlotte Roth: „Sie stammt aus einer ungewöhnlich liebevollen, eng verbundenen Familie und hat ihre zahlreichen Freunde mit ihrer überschwänglichen Liebe regelrecht überschüttet.“
Die Nazis erkennen ihr Potential – und Renate gerät in Gefahr
Renate Müller ist gefragt, begehrt, die Nationalsozialisten um Joseph Goebbels erkennen ihr Talent, ihr Verführungspotential: Die Rolle des blonden, liebenswerten Mädchens von nebenan ist ihr wie auf den Leib geschneidert. Selbst Hollywood ruft nach ihr. Sie könnte so glücklich sein, wie es ihr berühmtes Lied verspricht. Doch der Mann, den sie liebt, ist Jude, und Renate hat ihren eigenen Kopf. Beides sind Tatsachen, die unter brauner Herrschaft das Leben kosten können.
„Ich bin ja heut so glücklich“ ist ein dramatischer historischer Roman
Charlotte Roth, eine feste literarische Größe spätestens seit ihrem Bestseller „Als wir unsterblich waren“, hat aus dem aufregenden Leben dieser facettenreichen Frau einen dramatischen Roman gezaubert. Zugleich erzählt „Ich bin ja heut so glücklich“ ein fesselndes Stück Zeitgeschichte über das brodelnde Berlin der 30er-Jahre und das Dritte Reich.
Das könnte Sie auch interessieren:
+ Die besten historischen Romane 2022
Unsere Buchempfehlungen für Sie: