ISBN 978-3-423-26231-6

320 Seiten

€ 15,90

Lotto-Otto hat zwei Finger weniger: Problem mit Geldeintreibern! Außerdem gibt’s in Rita Falks „Guglhupfgeschwader“ (Eberhofer, Band 10) eine Explosion und eine Leiche. Ob sich die Lektüre lohnt?

Mit „Guglhupfgeschwader“ schickt Rita Falk ihren Kommissar Eberhofer zum 10. Mal ins Rennen

Titelbild Guglhupfgeschwader

© Serhii Dubenets shutterstock-ID: 505523716

Glückwunsch – Franz Eberhofer feiert 10-jähriges Dienstjubiläum!

Der von Rita Falk erdachte Polizist Franz Eberhofer ermittelt in „Guglhupfgeschwader“ nun bereits zum zehnten Mal in dem fiktiven bayerischen Ort Niederkaltenkirchen. Wie auch schon in den Vorgängerbänden, ist er dabei auf die Hilfe seines ehemaligen Kollegen, den Birkenberger Rudi angewiesen. Doch die Zusammenarbeit gestaltet sich im aktuellen Fall äußerst schwierig, da der Birkenberger Rudi auf viele Ansagen vom Eberhofer Franz sehr sensibel reagiert und schnell zu einer „beleidigten Leberwurst“ mutiert. Doch damit nicht genug, denn auch im privaten Umfeld vom Franz ist jede Menge zu tun und das, obwohl der Polizist jede Minute für die Ermittlungen bräuchte.

Lotto-Otto hat ein Problem mit Geldeintreibern – zwei Finger sind schon ab

In Niederkaltenkirchen und im Umland gibt es einen einzigen Kiosk, daher kennt der Franz die Besitzer sehr gut und hat den Lotto-Otto und dessen Mutter Nicole schon längst ins Herz geschlossen. Eines Abends taucht der Lotto-Otto ganz unerwartet beim Franz auf dem Bauernhof auf und bittet ihn um Hilfe: Lotto-Otto hat Spielschulden bei Geldeintreibern. Diese gehen sehr brutal vor und haben dem Lotto-Otto schon zwei Finger abgeschnitten. Jetzt drohen sie damit seine Mutter zu töten. Offiziell traut er sich nicht zur Polizei, da zwei ranghohe Kollegen vom Franz in die Geschichte verstrickt sind. Noch während Lotto-Otto seine Geschichte erzählt, fliegt ein Ziegelstein durchs Fenster.

Eine Explosion und eine Leiche – Eberhofer ermittelt sogar unter Kollegen

Doch Franz und Rudi lassen sich von dieser Drohung nicht abbringen und versuchen Lotto-Otto und Nicole bestmöglich zu schützen. Leider gelingt ihnen dies jedoch nicht. Lotto-Otto taucht mit jeder Menge Bargeld unter und ist unauffindbar. Sein Kiosk hingegen wird mithilfe eines Molotowcocktails in Brand gesteckt und in den Überresten wird Nicoles Leiche gefunden. Franz und Rudi ermitteln nicht nur in den Kreisen der Polizei, ihre Recherchen verschlagen sie sogar bis nach Tschechien. Dabei deckt das Ermittlerteam einerseits weitreichende kriminelle Machenschaften auf und andererseits gerät Rudi in große Gefahr.

Was ich von Rita Falks 10. Eberhofer-Krimi „Guglhupfgeschwader“ halte

Wie auch schon die anderen Bände rund um den Eberhofer Franz, ist auch dieser Fall humorvoll, kurzweilig und unterhaltsam, kurz gesagt: einfach genial! Rita Falks Kriminalroman „Guglhupfgeschwader“ überzeugt durch amüsante Szenen, welche großes Kopfkino auslösen und für den einen oder anderen Lacher sorgen, kombiniert mit Spannung und unfassbar authentischen und schrulligen Protagonisten. Bairische Begriffe, die im Glossar erklärt werden, und bayerischer Lokalkolorit lassen die Handlung besonders glaubwürdig erscheinen. Auch Neueinsteiger oder jene Leser, die noch nicht alle Bände kennen, können diesen Krimi problemlos lesen, da wichtiges Vorwissen geschickt in die Handlung eingebaut wird.

Eine Sache möchte ich aber doch kritisieren, denn sie ist schade

Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass der Showdown und die Auflösung binnen weniger Seiten erzählt werden. Nachdem sich die Ermittlungen zuvor über mehr als 200 Seiten erstreckt haben, ohne dass etwas Nennenswertes herausgefunden wurde, hätte ich mir bei der Auflösung und dem Showdown gewünscht, dass beides mehr Platz bekommt, da gerade der Showdown bei der Jagdhütte sehr spannend ist. Dieser Unterhaltungsroman ist für all jene Leser, die eine Menge Humor und eigenwillige, aber sehr liebenswerte Charaktere mögen. Alle Leser, die sich nervenzerreißende Spannung und schlaflose Nächte wünschen, sollten die Finger davon lassen.

Wie auch schon in den Vorgängern überzeugen vor allem die Charaktere

Besonders gelungen finde ich, dass die liebgewonnenen Protagonisten aus den Vorgängerbänden erneut vorkommen und ihre zum Teil sehr liebenswerten und eigenwilligen Charaktereigenschaften beibehalten. So überzeugen auch in diesem Buch der kiffende Revoluzzer-Papa vom Franz, der launische Birkenberger Rudi, die zickige Susi, der aufbrausende Bürgermeister, der trauernde und dauerbetrunkene Flötzinger, der Tabak schnupfende Moratschek sowie „die Schleimsau“ Leopold samt thailändischem Anhang. Und zu guter Letzt hat natürlich auch meine Lieblingsprotagonistin, die Oma, ganz viel Raum in der Geschichte bekommen. Sie ist sympathisch, lustig wie eh und je, und nimmt kein Blatt vor den Mund. Zudem überzeugt sie einmal mehr mit ihren Kochkünsten.

On top gibt es Omas Rezepte und einen herrlichen Heizungspfuscher

Hierbei gefällt mir, dass sich am Ende des Buchs alle Rezepte der Oma finden. Rita Falk versteht es, wie kaum eine andere Autorin, den Kriminalfall mit den unterschiedlichen privaten Problemen der Protagonisten zu kombinieren. Der Leser hat dadurch nie den Eindruck, dass die Handlung langatmig wird und dennoch bekommt ausnahmslos jede Figur ausreichend Platz. Die Charaktere erscheinen authentisch und menschlich. Beim Lesen hat man sie vor Augen und leidet daher genauso mit ihnen mit, wie man mitlacht. In „Guglhupfgeschwader“ ist mir vor allem der Gas-Wasser-Heizungspfuscher Flötzinger, welcher seiner Frau und den gemeinsame Kindern nach der Trennung sehr nachtrauert, ans Herz gewachsen. Und als als ehemalige Nachdienstmitarbeiterin der Bahnhofsmission München, ist es mir zudem eine besondere Freude, dass diese unglaublich wichtige und tolle Sozialeinrichtung auch Erwähnung in Rita Falks Geschichte findet.

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Niederbayern-Krimis

ISBN 978-3-423-26231-6

320 Seiten

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Stephanie Pointner

Geboren 1992 in Traunstein, zog Stephanie Pointner nach dem Abitur nach Innsbruck, studierte und arbeitet seit 2014 als Sozialarbeiterin in der Behindertenhilfe. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer gemeinsamen Tochter in Tirol. Stephanie Pointner mag Sport, die Berge und natürlich: Bücher!

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