Gameshow

ISBN 978-3-737-35947-4

430 Seiten

€ 18

eBook: € 16,99

In Franzi Kopkas Fantasy-Roman „Gameshow“ müssen die Menschen im London der Zukunft in einem skrupellosen Spiel gegeneinander antreten, um zu überleben.

Franzi Kopkas „Gameshow“ ist stark inspiriert von „Tribute von Panem“ und „Divergent“

Titelbild Gameshow

Frau Bluhm liest „Gameshow“: 3 von 5 Blu(h)men


Franzi Kopkas Roman spielt in einem fiktiven London nach dem Vierten Weltkrieg

London, in der fernen Zukunft. Nach dem Vierten Weltkrieg ist beinahe die ganze britische Insel zerstört, die Ressourcen sind auf ein Minimum reduziert. Die Regierung hat ein neues System erschaffen, um das Überleben in der Post-Apokalypse sichern. Dazu hat sie in New-London ein Kasten-System eingeführt, das die Bewohner in Klassen unterteilt. Die einzige Chance, den unteren Kasten zu entfliehen, bieten die Wetten, die die Bewohner auf die Kämpfe abschließen müssen, die unter den niedrigsten Ständen ausgetragen werden.

Cass‘ Vater geht voll ins Risiko und opfert seine Tochter

An sich geht es Cass in der mittelständigen Schicht nicht schlecht. Doch dann wird ihr Vater gierig. Um möglichst schnell zu den „Neutrals“, der höchsten Kaste von New-London aufzusteigen, geht der leidenschaftliche Spieler „All in“ und verwettet nicht nur sein Geld, sondern auch Cass‘ Existenz auf einen Gewinn in der Gameshow, dem wichtigsten Wettstreit des Jahres – und verliert. Cass, die daraufhin zu den „Roten“ abgeschoben wird, und sich als Teil der Show wiederfindet, sieht nur eine Chance zu überleben: Sie muss die nächste Gameshow gewinnen.

„Gameshow“ ist spannend erzählt und logisch aufgebaut

Auf ihrem Weg begegnen ihr viele Feinde, aber auch einige Verbündete. Diese mochte ich beim Lesen am liebsten, wurden sie von der Autorin doch so liebevoll wie abwechslungsreich gestaltet. Auch die Haupthandlung finde ich sehr interessant, wenn sich auch die anbahnende Liebesbeziehung zwischen Cass und ihrem Verbündeten Jax eher unreflektiert und uninspiriert präsentiert. Der Rest aber ist spannend erzählt und logisch aufgebaut.

Der Roman handelt von der aktuellen Verrohung unserer Gesellschaft

Ich finde den Gedanken, dass die Wetten auf die Existenz der niedrigständischen Menschen verpflichtend sind, interessant. Wie mit Fernsehen Geld gescheffelt wird, das wissen wir alle. Dass es erzwungen wird, wirft nochmal einen ganz anderen Blick auf die Sache und ist für mich Sinnbild einer zunehmend verrohenden Gesellschaft, wie wir sie auch in unserem Alltag erleben. Franzi Kopka treibt diesen Gedanken in ihrem Roman auf die Spitze.

Franzi Kopka hat sich sehr stark von „Tribute von Panem“ inspirieren lassen

Allerdings habe ich ein anderes großes Problem mit „Gameshow“: Hätte ich noch nie etwas von „Tribute von Panem“ oder „Divergent“ gehört, würde ich sagen, Franzi Kopkas Werk ist herausragend. Doch es gibt diese beiden Bücher bzw. Filme. Beim Lesen beschäftigte mich dauernd die Frage: Wann ist ein Plagiat ein Plagiat?

Die Parallelen zu bekannten Werken sind allzu offensichtlich

Die Parallelen zu den oben genannten Werken drängen sich allzu sehr auf: Cass springt zur Initiation in ihre neue Lebensgemeinschaft in einen dunklen Häuserschacht und landet in einem großen Netz. So habe ich es eins zu eins bei Veronika Roth gelesen. Spielemacher erschaffen eine jährlich stattfindende Show, deren Teilnehmer sich bis aufs Blut bekämpfen, während andere Wetten abschließen. Klingt schon sehr danach, als wären die 77. Hungerspiele eröffnet worden.

Ich werde die „Gameshow“-Reihe weiterverfolgen

Ich komme also zu dem Fazit, dass – obwohl Franzi Kopkas Roman spannend, gut aufgebaut und interessant zu lesen ist, die Ähnlichkeiten zu bekannten Geschichten einfach zu groß sind, als dass man ihr Werk begeistert feiern könnte. Dennoch werde ich die Gameshow-Reihe weiterverfolgen, denn ich möchte schon wissen, wie es ausgeht.

ISBN 978-3-737-35947-4

430 Seiten

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/frau-bluhm/" target="_self">Frau Bluhm</a>

Frau Bluhm

Geboren 1984 in Aschaffenburg, studierte Katharina Bluhm Psychologie und arbeitet seither als Erzieherin. Sie liebt Bücher und Filme. Seit 2017 bewertet sie in ihrer Kolumne „Frau Bluhm liest“ für BUCHSZENE.DE mit Begeisterung, aber auch kritisch Bücher jeden Genres. Sie lebt mit ihrer Familie in Aschaffenburg.

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