Frau Bluhm liest „Book of Night“: 4 von 5 Blu(h)men
Charlie ist Barkeeperin – und eine berühmt-berüchtigte Diebin
Eigentlich wollte Charlie Hall nur ein ruhiges Leben führen, mit regelmäßigem Einkommen, festem Wohnsitz und nettem Freund. Eines Abends, nachdem sie ihre Schicht als Barkeeperin beendet hat, gerät sie jedoch in eine Situation, die ihre Vergangenheit mit Gewalt wieder ans Tageslicht zerrt. Denn Charlie ist nun mal kein gewöhnliches Mädchen, so gern sie es auch hätte. Charlie ist eine berühmt-berüchtigte Diebin und es scheint so, als könnte sie sich selbst und ihre Lieben nur beschützen, wenn sie ein weiteres Mal das tut, was sie am besten kann: stehlen.
„Book of Night“ entführt uns in die Welt der Schattenmagier
Holly Black, die mir von ihrer Trilogie ums magische Elfenreich – zum Beispiel von ihrem Roman „Elfenthron“ ein Begriff war, erschafft auch für „Book of Night“ eine neue Welt, die auf den Buchseiten zu faszinierendem Leben erwacht. Ihre Protagonistin Charlie Hall agiert in der Welt der Schattenmagier, den sogenannten Gloamisten, die in der Lage sind ihre Schatten zu manipulieren. Wie genau Gloamismus funktioniert, woher er kommt, wie diese magische Übergesellschaft aufgebaut ist, das erschließt sich mir aus der Lektüre von „Book of Night“ nicht vollständig. Da hätte ich mir anschaulichere und detailliertere Beschreibungen gewünscht.
Holly Blacks Hauptfigur ist sympathisch und schlüssig
Ansonsten gibt es an „Book of Night“ nicht viel auszusetzen. Charlie ist sympathisch, ihr Charakter wirkt gut durchdacht und ist farbenfroh gestaltet. Man glaubt, sie schon lange und gut zu kennen, was sofort eine emotionale Verbindung mit ihr herstellt. Das ist für mich immer ein großer Pluspunkt in Fantasy-Romanen.
„Book of Night“ lässt sich auch als Einzelwerk lesen
Die Geschichte ist spannend aufgebaut, schlüssig erzählt und hält ein gut konstruiertes Ende bereit, das Lust auf mehr macht. Ich bin mir sicher, dass dieser Roman nur der Anfang einer Fantasy-Serie ist. Besonders gut gefällt mir aber, dass die Geschichte auch als Einzelwerk existieren könnte, weil sie wirklich gut auserzählt ist.
Beide Daumen hoch für diesen Urban-Fantasy-Roman!
Ich mag den Schmutz dieses Buches und die eher negative Selbstreflexion der Hauptfigur sehr gerne. Holly Blacks „Book of Night“ ist mal Urban-Fantasy, die sich nicht scheut, auch die dunklen Seiten einer Welt zu zeigen. Und das ist doch eine richtig schöne Abwechslung zu den doch oft stereotypen, märchenhaften Fantasy-Büchern, von denen es so viele gibt. Also: Beide Daumen hoch für Charlie und die Welt der Gloamisten!
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