Frau Bluhm liest „Evil” und „Devil“: 5 von 5 Blu(h)men
James Patterson konfrontiert uns mit dem perfekten Killer
Bereits zum 20. Mal schickt Bestsellerautor James Patterson seinen Spitzenagenten Alex Cross ins Rennen. Man sollte meinen, der studierte Psychologe hätte in seiner Zeit beim FBI und bei der Mordkommission in Washington schon alles gesehen. Doch dieses Mal muss er sich mit einem Täter auseinandersetzen, der sich selbst für den perfekten Killer hält.
Das Warten hat ein Ende!
Nur ein halbes Jahr lag zwischen der Erscheinung von „EVIL“ und „DEVIL“. Dem einzigen, dem diese Zeit wohl noch länger vorgekommen ist, als uns Lesern, ist Protagonist Alex Cross selbst. Am Ende von „EVIL“ wurde dessen ganze Familie entführt. Dem Täter, der sich selbst als den perfekten Killer bezeichnet, ist es längst nicht genug, seine abartigen Praktiken an seinen Opfern zu vollführen, nein, er geht noch einen Schritt weiter: Er möchte Alex Cross mit der Entführung seiner Familie quälen, und schließlich beweisen, dass der erfahrene Polizist und gottesfürchtige Mann selbst zum Mörder wird. Schon bald ist Alex Cross in einem Hamsterrad der Intrige und Gewalt gefangen und hat nur noch ein Ziel vor Augen: Seine Familie wieder zu finden!
Dieses Buch hat keine Spannungskurve, sondern eine Spannungsachterbahn!
Was in „EVIL“ seinen Anfang fand, geht nun im aktuellen Buch seinen weiteren Lauf. Zunächst: Der Cliffhanger zwischen beiden Büchern ist nicht von schlechten Eltern! Wie von James Patterson nicht anders gewohnt, wird der Cliffhanger sogar schon im Prolog eingeleitet. Eigentlich müsste man als Leser die beiden Bücher als geteiltes langes Buch sehen, denn das eine macht ohne das andere keinen Sinn, obwohl als Band 20 und 21 (und wenn man zwischen den Zeilen liest auch als Finale) der Reihe angelegt. Daher die absolute Empfehlung, den zweiten Band schon zuhause liegen zu haben, bevor man mit dem ersten beginnt. Es könnte eine lange Nacht werden, denn diese beiden Bücher folgen keiner Spannungskurve, sondern einer regelrechten Spannungsachterbahn. James Patterson nimmt den Leser zusammen mit dem sympathischen David Cross mit auf diese Berg- und Talfahrt, bei der kein Fingernagel verschont und kein Auge trocken bleibt.
Man sollte meinen, nach 20 Bänden wäre die Luft raus – Pustekuchen!
Durch die wechselnde Sicht von Täter und Ermittler wirft James Patterson uns zusammen mit David Cross in ein Wechselbad der Gefühle. Als Leser ist man durch Pattersons gewohnt eingängigen, kurzweiligen Schreibstil so gefesselt, dass man die seelischen Qualen, die Alex Cross erleidet, nur sehr gut nachfühlen kann.
Was mich am meisten fasziniert hat, ist, dass man meinen sollte, dass bei einer Reihe mit 20 Bänden doch wirklich irgendwann alles mal dagewesen sein sollte. Ganz besonders, da Alex Cross ja schon mehr als einen Schicksalsschlag hinnehmen musste. Ganz das Gegenteil ist der Fall: Mit „EVIL“ und „DEVIL“ erschafft James Patterson nochmal eine höhere Ebene des Thrills.
Fünf von fünf möglichen Bluhmen – Lesen unbedingt empfohlen
Man ahnt es vielleicht schon zwischen den Zeilen, von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung für diese zwei Bücher. Schnappt euch die Bücher, nehmt euch ein Wochenende lang Zeit und rein in die Jagd nach dem (angeblich) perfekten Verbrecher!