ISBN 978-3-442-75904-0

176 Seiten

€ 22,00

In „Die Tochter des Kommunisten“ erzählt Aroa Moreno Durán berührend vom Deutschland der Nachkriegszeit, von Einsamkeit und der Sehnsucht nach Freiheit.

Aroa Moreno Duráns „Die Tochter des Kommunisten“ erzählt von einer jungen Frau auf der Suche

Titelbild Die Tochter des Kommunisten

Eine spanische Familie im Ostberlin der 1950er Jahre

Katia lebt mit ihrer spanischen Familie in den 1950er Jahren in Ostberlin. Ihre Eltern sind vor dem Franquismus und dem Bürgerkrieg in Spanien nach Deutschland geflohen und wollen im Land des Kommunismus‘ ein neues Leben beginnen. Davon erfährt Katia allerdings erst, als die Mauer schon gebaut ist und ihre Eltern merken, dass sich ihr Leben anders und schwieriger entwickelt, als sie es sich vorgestellt haben: Ihre sehr kleine Wohnung müssen sie sich zu viert teilen. Sie werden ausgegrenzt, weil sie keine Deutschen sind und außerdem haben sie ihre Familie in Spanien verloren.

Eine so heimliche wie gefährliche Republikflucht für die Freiheit

Ihre Schwester Martina ist Katias einzige Freundin und erst als sie den Westdeutschen Johannes kennenlernt, wird ihr bewusst, wie eingeengt sie sich in der Familie fühlt. So beschließt sie, in den Westen zu fliehen. Heimlich und ohne sich von ihrer Familie zu verabschieden, reist sie nach Tschechien und Österreich. In Deutschland angekommen, gründet sie mit Johannes eine Familie.

Katia ist jung. Sie spürt, dass ihr etwas fehlt. Aber was ist es?

Aroa Moreno Durán legt mit „Die Tochter des Kommunisten“ einen beeindruckenden Roman über eine junge Frau vor, die auf der Suche nach etwas ist, was sie selbst nicht in Worte fassen kann. Katia ist ihr Leben lang einsam, sie fühlt sich in Berlin und bei ihrer Familie zwar zuhause, aber ein wichtiger Teil in ihr fehlt und sie versucht dieses Detail zu finden.

Von der Sehnsucht nach Freiheit und dem Scheitern einer Ehe

Mit ihrer Mutter sprechen Martina und Katia spanisch, mit dem Vater deutsch. Ihre Eltern geben ihr den Namen Katia, weil man diesen Namen auf Spanisch und Russisch gleich ausspricht und sich die kleine Familie so gut wie möglich an das neue Land anpassen will. Die vier haben hauptsächlich zu anderen Spaniern Kontakt, die ebenfalls vor dem Franco-Regime geflohen sind und im Kommunismus auf Besserung hoffen. Katia sehnt sich nach der Freiheit im Westen, doch sie muss feststellen, dass ihre Ehe zum Scheitern verurteilt ist und sie ihre Familie nicht zusammenhalten kann.

„Die Tochter des Kommunisten“ ist spannend bis zum Schluss

Der Autorin gelingt es, ohne ein einziges Mal wörtliche Rede zu benutzen, Katias Geschichte lebendig und nahbar zu erzählen. „Die Tochter des Kommunisten“ ist ein berührendes Buch über die Einsamkeit und Reue, Isolation und die Sehnsucht nach Freiheit. Katia ist Deutsche, aber so wird sie nicht wahrgenommen. Tag für Tag kämpft sie gegen die Ausgrenzung in ihrer neuen Familie an. Sie kann mit ihrer Geschichte und der Geschichte ihrer Eltern erst nach dem Fall der Mauer wirklich abschließen. Bis zum Schluss bleibt man gespannt, was Katia noch widerfährt und hofft für sie auf ein Leben in Freiheit.

ISBN 978-3-442-75904-0

176 Seiten

€ 22,00

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/johanna-wimmer/" target="_self">Johanna Wimmer</a>

Johanna Wimmer

Geboren 2005 in Starnberg, interessiert sich Johanna Wimmer für Literatur und internationale Politik. 2020 veröffentlichte sie eine Kurzgeschichte in der Anthologie „Das wird man jawohl noch sagen dürfen“. In ihrem Literaturkanon müssten Brantenbergs „Die Töchter Egalias“ und Süßkinds „Der Kontrabaß“ zu finden sein.

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