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Tabletten sollen die Männer unempfänglich für Kältegefühle machen. Das Experiment endet mit einer Leiche. Mads Peder Nordbos Thriller „Eisgrab“ spielt in Grönland und es geht gewaltig zur Sache.

Mads Peder Nordbo entführt mit seinem Thriller „Eisgrab“ in die atemberaubenden Landschaften Grönlands

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Titelbild Eisgrab

© Anna Tutak shutterstock-ID: 99888077

Im Jahr 1990 nimmt ein gewagtes Experiment einen tödlichen Verlauf

Fünf Männer werden Probanden eines verstörenden Experiments: Sie bekommen Tabletten verabreicht, deren regelmäßige Einnahme das Kälteempfinden des Körpers ausschaltet. Ziel ist es eine Gruppe zu schaffen, die beispielsweise nach Anschlägen oder Morden spurlos in der schneebedeckten Eislandschaft verschwinden kann, ohne zu erfrieren. Die Wissenschaftler erhöhen immer wieder die Dosis und testen die Auswirkungen auf die Teilnehmer. Doch nach offiziellen Angaben läuft eines Tages etwas schief – und Tom, einer der Teilnehmer des Experiments, tötet sich und zwei weitere Teilnehmer.

Im Jahr 2014 verschwindet eine Gruppe Teenager spurlos

Der Journalist Matthew hat erst vor wenigen Monaten erfahren, dass er eine Halbschwester hat und steht seither in regelmäßigem Kontakt mit ihr. Umso härter trifft es ihn, als er von Arnaaqs Verschwinden hört. Das Mädchen war gemeinsam mit Freunden übers Wochenende an einem abgelegenen Ort. Die Jugendlichen sind wie vom Erdboden verschluckt. Allerdings gibt viele Blutspuren, die auf ein Verbrechen hindeuten.

Der Journalist Matthew recherchiert und gerät in Lebensgefahr

Matthew nimmt – gemeinsam mit der geheimnisvollen Tupaarnaq, die ihre ganz eigenen Rachepläne verfolgt, und der örtlichen Polizei – die Suche nach den Jugendlichen auf. Dabei enthüllen sie nicht nur, was wirklich während des Experiments passiert ist, sondern sie kommen auch weiteren Morden, einem unterirdischen Bunker und der dort stattfindenden Lichtfolter auf die Spur. Was Mathew und den anderen zu diesem Zeitpunkt nicht klar ist: Die größte Gefahr lauert an völlig anderer Stelle als gedacht.

Ein Problem hatte ich mit Mads Peder Nordbos Thriller „Eisgrab“

Der Thriller „Eisgrab“ von Mads Peder Nordbo ist der zweite und bisher persönlichste Fall für den Journalisten Matthew Cave. Da gerade zu Beginn der Geschichte immer wieder auf Geschehnisse aus dem ersten Band, welchen ich nicht gelesen habe, eingegangen wird, hatte ich Schwierigkeiten in die Handlung einzusteigen. Anfangs musste ich mich durch die vielen Protagonisten, deren zum Teil schwierige Namen und ihre Verbindungen kämpfen, aber dies ist mir im Laufe der Lektüre immer besser gelungen. Nach dem ersten Drittel konnten mich die atmosphärischen Dorfbilder, die eindrucksvollen Naturbeschreibungen und die detaillierten Schilderungen der Morde und Tatorte fesseln und mitreißen. Letztere sind allerdings oftmals sehr blutrünstig, detailliert und brutal beschrieben, weshalb sich dieser Thriller nicht für Leser*innen mit schwachen Nerven eignet.

Bildgewaltige Naturbeschreibungen und Gesellschaftskritik

Die bildgewaltigen Naturbeschreibungen hingegen machen aus Mads Peder Nordbos Werk etwas ganz Besonderes. Beim Lesen fühlt man sich in die Eiseskälte und schneebedeckten Landschaften versetzt und spürt auf jeder Seite die Liebe des Autors für das Land. Die Story bietet neben dem, was man sich unter dem kalten Grönland vorstellt (wie Robben, Eis und Kälte) auch Gesellschafts- und Politikkritik. Weitere wichtige Themen der Geschichte sind der Machtkampf um Grönland, Alkoholismus, Kindesmissbrauch, Vergewaltigung und Bildungsarmut. Sie beeinflussen die Handlung maßgeblich. Aber auch geschichtliche und geografische Fakten rund um Grönland und die Arktis kommen in dem Buch nicht zu kurz. Diese Informationen werden sehr geschickt in die Handlung eingebaut, wodurch der Leser viel Neues erfährt, aber die Spannung trotzdem nicht einbricht.

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/stephanie-pointner/" target="_self">Stephanie Pointner</a>

Stephanie Pointner

Geboren 1992 in Traunstein, zog Stephanie Pointner nach dem Abitur nach Innsbruck, studierte und arbeitet seit 2014 als Sozialarbeiterin in der Behindertenhilfe. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer gemeinsamen Tochter in Tirol. Stephanie Pointner mag Sport, die Berge und natürlich: Bücher!

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