Frau Bluhm liest „Die Komplizen“: 4 von 5 Blu(h)men
Ein Schüler stößt auf den geheimen Chat von fünf Profikillern
Der Highschool-Schüler Connor staunt nicht schlecht, als er beim Stöbern im Darknet auf eine Seite stößt, auf der fünf Serienmörder mit ihren Taten prahlen. Den Betreibern dieser Seite bleibt Connors Eindringen leider nicht verborgen. Es kommt zur schriftlichen Eskalation, die ihre Bahnen bis in die brutale Wirklichkeit zieht.
Im Vergleich zu John Katzenbachs Mördern ist Jack the Ripper harmlos
Auf diese Idee muss man erstmal kommen: Fünf brutale Mörder finden sich im Darknet zu einer geheimen Chat-Gruppe zusammen, um sich unter ihresgleichen austauschen zu können. John Katzenbach beschreibt die Strategien und Persönlichkeiten der fünf Männer detailgenau und schlüssig, untereinander kennen sie sich allerdings nur unter ihren Decknamen Alpha, Bravo, Charlie, Delta und Easy, oder auch kurz: „Jack’s Boys“, als Hommage an den von ihnen so verehrten Jack the Ripper. Dessen Taten wirken allerdings gegen die seiner Verehrer wie ein Kindergeburtstag.
„Die Komplizen“ eröffnen die Jagd auf Connor und seine Familie
Diese fünf machen nun Jagd auf Connor und seine Angehörigen. Fünf gegen einen erscheint von Anfang an sowohl aussichtslos als auch unfair. Leichtes Spiel für die Psychopathen, doch haben sie nicht mit Connor und seiner Familie gerechnet. Ein perfides Katz-und-Maus-Spiel beginnt.
John Katzenbach erzählt seinen Thriller aus zwei Perspektiven
John Katzenbachs „Die Komplizen“ ist Spannung auf über 600 gut geschriebenen und – durch die Einteilung in sehr kurze Kapitel – auch leicht und flüssig zu verschlingenden Seiten. Das ist wichtig, denn einmal begonnen, entwickelt sich die Lektüre rasch zum spannenden Pageturner. Mir gefiel dabei sehr die allwissende Perspektive, im Vergleich zur rätselnden Seite der Protagonisten. Wir wissen, was beide Parteien planen, sie werden unvorhersehbar zueinander geführt.
„Die Komplizen“ erinnert mich an kein anderes Buch. Und das will was heißen!
Bis zur Hälfte des Thrillers nimmt einem die Handlung regelrecht den Atem. Die folgenden Ereignisse sind zwar immer noch spannend, allerdings durch ein paar kleine Logiklücken geschwächt. So oder so bleibt am Ende eine so fesselnde wie außergewöhnliche Thriller-Lektüre, die mich an kein anderes Buch erinnert, das ich je gelesen habe. Und das will was heißen.
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