ISBN 978-3-423-62765-8

320 Seiten

€ 12,95

In „Wie hat euch das Anthropozän bis jetzt gefallen“ kreist John Green um die Tatsache, dass wir in unserer Gegenwart (fast) alles per Sterne-System bewerten.

„Wie hat euch das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ ist nicht John Greens stärkstes Buch

Titelbild Wie hat euch das Anthropozän bis jetzt gefallen?

Wir leben in einer Welt, in der fast alles bewertet wird

In der heutigen Zeit hängt so gut wie alles von Bewertungen ab. Produkte werden aufgrund von Empfehlungen gekauft oder nicht weiter produziert. Diese Empfehlungen und Bewertungen werden inzwischen nicht mehr nur durch lange informierende Texte erläutert, sondern durch Zahlen. Die Bewertungsskala reicht von eins (ganz schlecht) bis fünf (sehr gut). Millionen Nutzer*innen können darüber entscheiden, ob das Produkt erfolgreich vermarket wird, oder eben nicht.

John Green bewertet Sachverhalte, die noch keiner bewertet hat

John Green widmet sich in „Wie hat euch das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ der Aufgabe, Dinge und Sachen zu bewerten, zu denen man kein Urteil erwarten würde. Er bewertet Thematiken, die sein Leben und seine Weltanschauung nachhaltig beeinflusst haben. Dazu erklärt er, warum er zum Beispiel den Kanadagänsen nur zwei von fünf Sternen geben kann und den Hotdogs von Bæjarins Beztu Pylsur fünf von fünf.

Der Stil des Autors ist nostalgisch, subjektiv und teilweise humorvoll

Ein Sachbuch zeichnet sich durch objektive Erkenntnisse und wissensorientierte Informationen aus. Jedoch mischt John Green in „Wie hat euch das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ gerne persönliche Anekdoten, die dann auch tatsächlich den Großteil seines Buches ausmachen, in seine wissenschaftlichen bzw. philosophischen Erklärungen. Bewertungen sind subjektiv, denn jede*r hat eine andere Auffassung. John Green offenbart seine Meinung nostalgisch und teilweise auch humorvoll zu den wichtigsten und unnötigsten Sachen.

Auch vor fragwürdigen Bewertungen schreckt John Green nicht zurück

Ob die Bewertung von einer der schwersten Pandemien der Menschheitsgeschichte nötig war, ist fragwürdig. Interessant ist jedoch, wie John Green den US-amerikanischen Nachrichtensender CNN kritisiert. Nachrichtenagenturen müssen ständig abwägen, wie und über welche aktuellen Thematiken sie berichten wollen. John Green lässt die Voreingenommenheit des Senders im Bezug auf parteipolitische Themen völlig außer Acht. Und während der Autor noch versucht Hotdog-Wettessen als Sport zu tarnen, hält er die momentane amerikanische Demokratie für eine Fortsetzung der jahrtausendalten griechischen Republik.

„Wie hat euch das Anthropozän bis jetzt gefallen“ ist lesenswert

Trotz alledem erfährt man in „Wie hat euch das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ auch andere Dinge. Zum Beispiel, dass Clarence Saunders Piggly-Wiggly-Laden der Vorreiter des modernen Supermarkts ist. Es ist bestimmt nicht John Greens gelungenstes Werk und trotzdem lesenswert.

 

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/johanna-wimmer/" target="_self">Johanna Wimmer</a>

Johanna Wimmer

Geboren 2005 in Starnberg, interessiert sich Johanna Wimmer für Literatur und internationale Politik. 2020 veröffentlichte sie eine Kurzgeschichte in der Anthologie „Das wird man jawohl noch sagen dürfen“. In ihrem Literaturkanon müssten Brantenbergs „Die Töchter Egalias“ und Süßkinds „Der Kontrabaß“ zu finden sein.

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