Frau Bluhm liest „Life Undercover“: 5 von 5 Blu(h)men
Blutjung geht Amaryllis Fox zur CIA und wird Agentin
Amaryllis Fox ist 22 Jahre alt, als sie direkt von der Uni für die CIA rekrutiert wird. Die folgenden Jahre verbringt sie mit der harten Ausbildung zur Agentin für Außeneinsätze und mit dem Leben undercover, das sie von Amerika, über Pakistan und China wieder nachhause führt. Im Laufe ihrer Arbeit für die CIA wird sie erwachsen und muss lernen, dass das einzige Gesicht, das sie ihr Leben lang im Spiegel sehen will, ihr eigenes ist, und nicht eine der zahlreichen Masken, die sie im Laufe der Jahre aufsetzt. Mit ihrem Buch „Life Undercover“ lässt sie uns an ihrem Weg zu sich selbst teilhaben.
Diese Autobiografie liest sich spannend wie ein Thriller
Es ist nicht selbstverständlich, dass jemand, der ein aufregendes Leben führt, auch unbedingt eloquent und ansprechend davon erzählen kann. Im Fall von Amaryllis Fox kommt beides zusammen. Diese Autobiografie liest sich so spannend wie ein Thriller von Ian Fleming, ist emotional wie ein Roman von John Green und kommt zudem sprachlich hochwertig daher.
Amaryllis Fox beschönigt nicht, ihr Stil ist berichtend
Amaryllis Fox‘ gut 270 Seiten umfassendes Buch beginnt und endet mit ihrer letzten Mission in Diensten der CIA. Durch ihre bilderreiche Darstellung fühlt es sich beim Lesen an, als würde man mit ihr durch die staubigen Straßen Pakistans laufen. So entwickelt schon der Anfang der Geschichte einen Spannungssog, der bis zum Ende anhält. Dies ist genau eines dieser Bücher, nach deren Lektüre ich denke: Gott sei Dank ist mein Leben sehr viel weniger aufregend, als das mancher anderer! Die schonungslose Ehrlichkeit, mit der diese Frau ihre eigene Biografie betrachtet, ist bewundernswert, das Leben was sie lebte faszinierend, und ihre Darstellung der CIA-Arbeit ungeheuer interessant. Was mir dabei am besten gefällt: Sie beschönigt nicht, sie berichtet.
„Live Undercover“ wird für Netflix verfilmt
Sieht man Action- und Agentenfilme, so ist man begeistert, von der Spannung, den Verfolgungsjagden und den Feuergefechten. Amaryllis Fox legt den Fokus ihrer Arbeit aber genau auf das Gegenteil: Sie berichtet von verhinderten Anschlägen, von Menschen, die den Terror satthaben und von Terroristen, die durch Gespräche zur Einsicht gebracht wurden. Dabei behält die Autorin stets die Menschlichkeit eines jeden einzelnen im Blick. Auf sympathische Art wird dieses Buch daher zu einem tollen Beispiel für Empathie, Individualismus und Frieden. Netflix plant, „Life Undercover“ in einer Serie mit Brie Larson in der Hauptrolle umzusetzen. Eine begeisterte Zuseherin haben die Macher schon!