ISBN 978-3-95441-578-6

ca. 300 Seiten

€ 13,00

Coronazeiten, tiefster Winter, schlechte Laune – wie soll man da einen zumindest ein wenig heiteren Eifelkrimi schreiben? In ihrem Werkstatt-Bericht über „Komm gut heim“ verrät Andrea Revers wie es geht.

Andrea Revers erzählt, wie ihr Krimi „Komm gut heim“ enstand

Titelbild Komm gut heim

Geschichten erfindet man nicht, sondern sie finden dich.

Seit Jahren schreibe ich Bücher – psychologische Fachliteratur. Krimischreiben ist Neuland für mich. Der für mich bemerkenswerteste Unterschied zwischen Fachbuch und Fiktion ist die Eigenständigkeit einer Story, wenn sie erst einmal begonnen hat.

Himmel, wie soll das mal ein heiterer Eifelkrimi werden?

„Komm gut heim“, mein zweiter Eifel-Krimi rund um meine Protagonistin Frederike Suttner, Kriminalkommissarin im Ruhestand – hat schwerfällig begonnen. Coronazeiten, tiefster Winter, schlechte Laune – da wollte sich erst einmal gar nichts entwickeln. Ich habe mir den Wecker gestellt, um Punkt 10 Uhr am Schreibtisch zu sitzen und mindestens vier Seiten zu schreiben. Lustlos. Ob das gut geht? Dementsprechend ist auch meine Protagonistin Frederike schlecht gelaunt. Erlebt verregnete Wintermonate, persönliche Frustrationen und Ärger. Himmel, wie soll das mal ein heiterer Eifelkrimi werden? Ach was, Heiterkeit wird sowieso überbewertet! Ich experimentiere mit einer Diktier-App. Klasse Sache, hier macht man richtig Strecke. Im Nu sind zehn Seiten diktiert und von der App in Schriftform gebracht. Der Redigieraufwand ist allerdings erheblich. Anscheinend nuschele ich …

Transpiration als Inspiration – die Story nimmt Fahrt auf

So nach und nach entwickelt sich die Story, das Exposé steht ja fest, da kann ich mich entlang hangeln. Es dauert fast zwei Wochen mit definitiv mehr Transpiration als Inspiration, doch die Story nimmt langsam Fahrt auf. Der Täter ist gestellt, es geht nur noch darum, ihn einzukreisen und dingfest zu machen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen …

Da schrecke ich eines Morgens mit Herzklopfen aus dem Schlaf mit der festen Gewissheit: Er war es nicht!

Innerliches Jubeln. Ja, die Story steht jetzt auf eigenen Füßen und entwickelt ihr Eigenleben. Ich muss nur noch mitschreiben. In meinem Kopf spinnt sich der Erzählfaden völlig neu. Dinge, die beiläufig Bestandteil der Geschichte waren –  Füllsel – werden plötzlich zum zentralen Element, gewinnen an Bedeutung. Neue Fragen tauchen auf und müssen beantwortet werden. Viele Fäden hängen nun lose und brauchen Verknüpfung.

Wie durch Zauberhand sortiert sich das Bild neu, gewinnt an Komplexität – die Puzzlesteine finden ihren Platz. Geschafft! Frederike hat die Welt wieder ein Stück sicherer gemacht.

Der Kriminalpsychologe Willi stand gar nicht im Exposé?

Schon im ersten Band „Schlaf schön“ gab es solche Begegnungen mit dem Unbewussten: Frederike öffnet eine Tür und trifft dort auf den invaliden Kriminalpsychologen Willi. Den kannte ich gar nicht. Stand auch nicht im Exposé drin. Aber gut, wenn er nun mal da rumliegt, kann er auch was sagen. Und schon verdächtigt Willi die herzensgute Heike. Wieso das denn jetzt? Aber auch hier – es wird schon Gründe haben. (Ohne zu spoilern: Hatte es auch!)

Der pure Flow – oder: dem Unterbewusstsein vertrauen

Ich habe gelernt, meinem Unterbewusstsein zu vertrauen. Das Exposé setzt den groben Rahmen, aber was dann passiert, liegt nicht mehr in meiner Hand. Tief in meinem Unterbewusstsein gärt es, beginnt zu brodeln … und irgendwann bricht es sich Bahn. Der pure Flow!

Bei „Komm gut heim“ habe ich etwas Wesentliches gelernt: Disziplin schafft keine Geschichten, aber hilft meinem Kopf, sich auf die Spur zu setzen. Es hat etwas länger gedauert als beim ersten Band, aber es hat wieder geklappt.

Jetzt fühle ich mich als professionelle Schriftstellerin. Endlich heimgekommen!

Der Inhalt von Andrea Revers Krimi „Komm gut heim“

Während Doktor Hoffmann bei der toten Martha Bethmann auf Herzinfarkt tippt, ist sich Frederike Suttner sofort sicher: Hier hat irgendjemand nachgeholfen. Mit ihrem Mordverdacht sorgt die pensionierte Kriminalkommissarin in dem beschaulichen Eifeldorf für erhebliche Aufregung. Eigentlich wollte sie gemeinsam mit Kater Hannelore in Ruhe ihre Rente genießen, doch plötzlich stolpert sie über mehrere „natürliche“ Todesfälle. Ihr Misstrauen ist geweckt. Geht es hier wirklich mit rechten Dingen zu? Wer hat Martha auf dem Gewissen? Und was ist mit den anderen Toten? Unterstützt von ihrer Freundin Klara versucht Frederike, dem Mörder auf die Spur zu kommen. Und das hat für sie fatale Folgen …

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Syndikat

Das Syndikat ist der Verein der deutschsprachigen Kriminalschriftsteller*innen. Gegründet 1986 zählen zu seinen Mitgliedern berühmte Autoren wie Sebastian Fitzek und Ingrid Noll. Das Syndikat organisiert jedes Jahr die CRIMINALE und vergibt bei dieser Gelegenheit den Glauser-Preis für den besten Kriminalroman.

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