Frau Bluhm liest „Die hässlichen Fünf“: 5 von 5 Blu(h)men
„Die hässlichen Fünf“ entführt uns nach Afrika
Mit dem „Grüffelo“ eroberten Julia Donaldson und Axel Scheffler vor 15 Jahren Millionen von Herzen. Doch seitdem hat das Bilderbuch-Duo noch einige weitere amüsante Gesellen erschaffen, die nicht nur Kinderherzen höherschlagen lassen. Ihr aktuelles Bilderbuch „Die hässlichen Fünf“ führt große und kleine Leser erstmals auf den afrikanischen Kontinent.
„Die hässlichen Fünf“ sind wirklich total hässlich
Leider gibt es kein anderes Wort dafür: Das Gnu mit seinem Kinnbart und den knöchrigen Beinen ist einfach hässlich! Das weiß es auch, und mit einem passenden kleinen Lied auf den Lippen, marschiert es durch die Steppe Afrikas. Doch im Laufe seines Marsches begegnet es weiteren Tieren, die ähnlich hässlich sind wie es selbst. Der Marabu, die Hyäne, das Warzenschwein und der Geier stehen als die wohl unansehnlichsten Bewohner der Steppe immer als Außenseiter da. Doch in der Gemeinschaft erfahren sie Unterstützung und Wohlwollen und schon bald lernen die Fünf, dass es eher auf die inneren Werte ankommt, als auf das Aussehen, sogar wenn man auf der Müllkippe wohnt.
Diese Bücher sind Lebensweisheit im Bilderbuchformat
Mit „Die hässlichen Fünf“ ist wieder einmal gelungen, was auch alle anderen Bilderbücher des Autorenteams vorher geschafft haben: Auf unaufdringliche und witzige Art und Weise werden hier Weisheiten fürs Leben vermittelt. Oft sind es bei Julia Donaldson und Axel Scheffler die Kleinsten und scheinbar Unwichtigsten, die oft den großen Unterschied machen, die sich am Ende als stark, smart und liebenswert entpuppen. Oder, wie im Fall der „hässlichen Fünf“ sind eben die Hässlichen die Helden.
Die Reimform hilft Kindern beim selbständigen „Lesen“
In Reimform geschrieben und aus dem englischsprachigen Original von Salah Naoura wunderschön übersetzt, führt Axel Scheffler mit seinen witzigen und ansprechenden Illustrationen die kleinen Leser hinein in die Lebenswelt der Tiere, die sich oft thematisch gar nicht so sehr von der eigenen unterscheidet. Die Kinder können sich den Text durch den Reim und die zwangsläufig folgenden Wiederholungen so gut behalten, dass sie bald schon nicht mehr auf Vorleser angewiesen sind. Die werden sie aber dennoch behalten, denn auch für uns Erwachsene ist die Lektüre dieser wunderschön gestalteten Kinderbücher immer wieder schön.
Selbst nach dem 100. Mal werden diese Bücher nicht langweilig
Ich bin ja Erzieherin und kann nur sagen: Die Bücher des Teams Donaldson & Scheffler sind stetig zu Gast bei uns im Kindergarten, „Räuber Ratte“ kenne ich mittlerweile auswendig und beim „Superwurm“ ist dies bestimmt schon Mitte nächster Woche der Fall. Aber soll ich euch was sagen: Wo man als Erwachsener bei der hochfrequentierten Wiederholung mancher Bilderbücher oftmals in die Knie geht, entdecke ich in den Illustrationen von Axel Scheffler immer wieder etwas Neues. Diese Woche ziehen „Die hässlichen Fünf“ in unseren Kindergarten ein, und ich freue mich schon, mit den Kindern gemeinsam Afrika zu entdecken.