ISBN 978-1-5420-4976-4

ca. 571 Seiten

€ 9,99

In Martin Krügers Thriller „Der Engel des Bösen“ ist nicht nur der Ermittler außergewöhnlich – intelligent, einfühlsam und sexy – sondern auch der Mörder. Frau Bluhm gerät mal so richtig ins Schwärmen.

Frau Bluhm liest Martin Krügers „Der Engel des Bösen“ – ein Thriller der Superlative

Frau Bluhm liest „Der Engel des Bösen“: 5 von 5 Blu(h)men

5 Blumen Frau Bluhm liest


Martin Krüger schickt uns auf Mörderjagd durch Frankfurt

Letzte Woche wurde mir das unglaubliche Vergnügen zuteil, einen der interessantesten Protagonisten die ich kenne, wieder zu begegnen: Mit seinem Thriller „Der Engel des Bösen“ schickt Autor Martin Krüger seine Hauptfiguren Marie Winter und Daniel Parkov zum zweiten Mal in der Bankenhauptstadt Frankfurt auf Mördersuche.

Daniel Parkov ist einer der interessantesten Protagonisten, die ich kenne

Wie könnte man Daniel Parkov beschreiben? Intelligent wie Sherlock Holmes, dabei halsbrecherisch – und gutaussehend – unterwegs wie James Bond, sein Auftreten gleicht Neo aus Matrix, er fährt ein Auto wie Knight Rider, und ist charmant wie ein englischer Adeliger. Dass er reich wie Krösus ist, ist noch ein Extrabonus. Dennoch hat er es sich zur ureigenen Passion gemacht, Verbrecher zu jagen. Und das tut er! Jetzt schon bereits zum zweiten Mal mit Hauptkommissarin Marie Winter von der Mordkommission in Frankfurt am Main.

Gegenspieler der drei Ermittler ist der „Professor“

Bereits im ersten Teil der geplanten Trilogie stellte Martin Krüger uns seine Protagonisten Marie Winter und Daniel Parkov vor, und schickte sie auf eine Mission, die spannend und berührend zugleich war. Im aktuellen, zweiten Teil „Der Engel des Bösen“ geht die Dreiecksgeschichte zwischen den beiden Ermittlern und dem Antagonisten „Professor“ in die zweite, noch spannendere Runde.

Er will seine Opfer vor laufender Kamera töten

Zunächst scheint es, als hätte ein einziger Wahnsinniger die Stadt Frankfurt vollkommen im Griff: Per Live-Videobotschaft wendet er sich an die Polizei Frankfurt. Er gibt den Ermittlern 60 Minuten um ihn zu stoppen, ansonsten will er sein Opfer vor laufender Kamera töten, und die ganze Welt kann zuschauen. Damit beginnt eine Mörderjagd der Superlative.

Schon bald fühlen sich Marie und Parkov ohnmächtig

Marie und Parkov heften sich dem Mörder an die Fersen. Doch der versteckt sich nicht nur hinter einer Clownsmaske, er scheint auch alle Unwägbarkeiten zu bedenken und einem teuflischen Plan zu folgen. Immer wieder spekulieren die Ermittler, ob nicht der alte Feind „Professor“ wieder in diesen Wahnsinn verwickelt ist. Als der Täter sich dann auch noch an Marie persönlich wendet und ihre Familie bedroht, werden die beiden in einen Strudel aus persönlicher Betroffenheit und Angst hineingesogen, sie fühlen sich regelrecht ohnmächtig. Doch Parkov wäre nicht Parkov, wenn er nicht einen Plan in der Hinterhand hätte.

Auch Parkovs und Marie Winters Gefühle füreinander sind spannend

Martin Krüger versteht es meisterhaft seine Protagonisten zu entwickeln. In Hauptkommissarin Marie Winter schuf er eine Person, die mit beiden Beinen fest auf der Erde steht. Obwohl sie schon viel Schlimmes erlebt hat und ihre kleine Tochter Lucie sich gerade erst von ihrer schlimmen Krankheit erholt, vergräbt sie sich mit Leib und Seele in ihrem Job. Oder vielleicht gerade deswegen. Beim Lesen erlebt man Marie als hin- und hergerissen. Sie wirkt durch die vielen Gedanken, die sie sich macht und ihre Verbissenheit den Täter zu fangen als so unglaublich menschlich, dass man sie einfach gerne haben muss. Zwischen ihr und dem unnachahmlichen Daniel Parkov sprühen von Anfang an die Funken, und doch hält Martin Krüger eine unglaublich gute Balance, zwischen der professionellen Zusammenarbeit der beiden, und den Gefühlen füreinander. Alles andere wäre aber auch unrealistisch, denn genau wie Marie, ist auch Parkov ein gebranntes Kind.

Psychologe, warmherzig und obendrein noch sexy

Seit dem gewaltsamen Tod seiner Frau vor einigen Jahren, vergräbt Parkov sich in der Arbeit. Er ist ein Ermittler der Spitzenklasse, Psychologe und im Umgang mit seinen Mitarbeitern fast schon soziopathisch. Von außen betrachtet fragt man sich, warum man überhaupt so angetan von ihm ist, wo er doch so unnahbar und fast schon unfreundlich daherkommt. Genau das ist wahrscheinlich der springende Punkt: Martin Krüger führt uns als Leser geschickt und Schritt für Schritt an Daniel Parkovs Seelenleben heran, so dass wir, zusammen mit Marie, hinter seine sorgsam aufgebaute Fassade blicken und so den warmherzigen und gütigen Menschen dahinter ausmachen können. Für uns Frauen bietet Parkov damit ausreichend Triggerpunkte, um ihm sehr endgültig zu verfallen. Im Gespräch mit Martin Krüger äußerte ich einmal, dass ich es kaum fassen könne, dass ein Mann, der nur aus Druckerschwärze und Papier besteht, so sexy sein kann!

Ich rätsle, kombiniere – und am Ende ist alles anders als ich dachte

Für mich ist auch der zweite Fall aus der Winter-und-Parkov Reihe ein Volltreffer. Schon beim Prolog wird man als Leser hineingezogen in die Düsternis und die Spannung dieses Romans. Im Verlauf des Buches erlebt man mit Marie und Parkov zusammen den Schrecken, den der Täter über die Bankenstadt bringt. Man rätselt, kombiniert, spekuliert und kommt im Laufe des Buches auf mindestens so viele Verdächtige wie Opfer. Was man dann allerdings schlussfolgern muss, ist, dass Martin Krüger einem immer einen Schritt voraus war. Das schmälert das Lesevergnügen allerdings in keinster Weise. Und so kann ich diesen Thriller von Herzen weiterempfehlen und selbst auf die Fortsetzung warten, die laut Aussage des Autors in der zweiten Hälfte nächsten Jahres erscheinen wird.

ISBN 978-1-5420-4976-4

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Frau Bluhm

Geboren 1984 in Aschaffenburg, studierte Katharina Bluhm Psychologie und arbeitet seither als Erzieherin. Sie liebt Bücher und Filme. Seit 2017 bewertet sie in ihrer Kolumne „Frau Bluhm liest“ für BUCHSZENE.DE mit Begeisterung, aber auch kritisch Bücher jeden Genres. Sie lebt mit ihrer Familie in Aschaffenburg.

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