ISBN 978-3-95813-258-0

ca. 350 Seiten

€ 13,00

Ein deutscher Privatdetektiv wird in die Serengeti geschickt, um den Massai gegen korrupte Feinde zu helfen. Doch die Sache entwickelt sich in Klaus Heimanns Krimi „Serengeti wird sterben“ anders als erwartet.

Im Werkstattbericht erzählt Krimiautor Klaus Heimann von der Entstehung seines Afrika-Krimis „Serengeti wird sterben“

Titelbild Serengeti wird sterben

Ein Fernsehabend in den 60er Jahren

Ich kuschle mich an meinen Opa und warte darauf, dass unsere Sendung im Fernsehen beginnt. Auf dem Bildschirm erscheint Karin Tietze-Ludwig – natürlich noch in schwarz-weiß. Sie sagt den Mann an, auf den wir warten: Bernhard Grzimek, den damaligen Direktor des Frankfurter Zoos. Seine Sendung „Ein Platz für Tiere“ wird in diesem Haus niemals verpasst. Heute hat er einen Gepard ins Studio mitgebracht. Die gefleckte Raubkatze wuselt unruhig auf dem Tisch vor Grzimek und im Raum herum.

In der heutigen Folge geht es um die Tierwelt der Serengeti. Gebannt verfolgen Opa und ich die Bilder aus der weiten afrikanischen Savanne. Zebras, Gnus, verschiedene Antilopenarten in riesigen Herden. Jagdszenen von Löwen-Rudeln. „Das möchte ich mal mit eigenen Augen sehen“, sagt Opa. Serengeti – dieser Name brennt sich in mein Kinderhirn ein. Ein Zauberwort. Da will ich auch mal hin!

Dass er irgendwann sogar einen Krimi mit Bezug zu diesem Naturraum schreiben würde – das konnte der Enkel damals natürlich noch nicht ahnen.

Eine Reise

Für Opa war es illusorisch, nach Tansania zu reisen, um die Serengeti zu sehen. Wie wohl den Allerwenigsten seines Geburtsjahrgangs. Und auch bei mir hat es lange gedauert, bis das Zauberwort aus den hintersten Gehirnwindungen auf den Platz 1 meiner Reisewünsche rutschte.

Im Juli 2019 war es endlich so weit: Mit Frau, beiden Kindern und deren Partnern buchten wir eine Safari in Tansania. Begleitet wurden wir von Norbert Pauli, einem Reiseleiter und Reiseveranstalter, den meine Frau und ich fünf Jahre zuvor auf einer Tour durch das westliche Südafrika und Namibia kennengelernt hatten. An dieser Stelle, Norbert, nochmals ein herzliches Dankeschön für das kompetente und routinierte „An-die-Hand-nehmen“ der Safarinovizen und ganz besonders für …

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Die Idee zu einem Buch wird geboren

 … das Erzählen folgender Begebenheit: Mehrfach wurden tausende Massai aus dem Loliondo-Gebiet, direkt angrenzend an den Serengeti Nationalpark, vertrieben, um Platz für Großwildjäger zu schaffen. Gerüchteweise wurden der Jagdgesellschaft auch Tiere aus dem benachbarten Nationalpark vor die Gewehre gescheucht.

Dass dies einmal Aufhänger für einen meiner Krimis werden sollte, wusste ich nicht sofort. Zu sehr war ich damit beschäftigt, die unglaublichen Eindrücke unserer Safari zu verarbeiten. Die menschenleere Weite mit ihrer Artenvielfalt, die kaum vorhandene Scheu der Tiere, so dass die Safari-Toyotas ganz nahe heranfahren können, ohne dass sie als Bedrohung aufgefasst werden, die Sozialstrukturen in einer Elefantenherde, die Übernachtung in einem Tented Camp, morgens geweckt von Hyänengelächter und Löwengebrüll, und, und, und …

Erst zu Hause erinnerte ich mich wieder an die Begebenheit, wog sie eine Weile, fand sie irgendwann geeignet und entwickelte auf ihrer Grundlage eine fiktive Geschichte.

Reiseeindrücke allein reichen nicht!

Natürlich sollte es eine Spannungsgeschichte werden. Was sonst?

Aber eine, die viel von Land und Leuten erzählt, die dem Leser etwas von der Stimmung der afrikanischen Natur vermittelt, vom Leben der Einheimischen. Zu diesem Zweck nur eigene Eindrücke, die Perspektive  eines Touristen, in den Roman einfließen zu lassen, war mir zu simpel. Ich begann, Sachinformationen zu sammeln, diverses Material zu sichten. Eigenes Erleben wollte an Hand von Fakten überprüft werden, damit der spätere Text nicht ausschließlich auf Subjektivem und Spekulativem fußte.

So tauchte ich gedanklich erneut in Tansania ab, war gezwungen, manch mitgenommenes Vorurteil über Bord zu werfen, mich teilweise neu zu sortieren. Besonders schwer fiel mir dabei, mich in die Welt der Massai hineinzufinden, ein Volk, das uns bitterarm erscheint, aber trotzdem Würde und Stolz ausstrahlt. Einen uns fremden Stolz, der auf Tradition gründet und nichts mit den Maßstäben unserer westlichen Welt gemein hat.

Ein Sachbuch ist trotzdem nicht entstanden. Fundierte Informationen erhält der Leser nur am Rande der Krimi-Handlung, die immer im Vordergrund steht! Häufig wahrscheinlich sogar unbemerkt.  

Wie heißen wir denn?

Und schließlich will das Buch ja auch noch einen Titel haben. Nach vielem Überlegen entschied ich mich dafür, den Krimi provokant „Serengeti wird sterben“ zu nennen. Wenn man so will, eine dramatische Steigerung von Grzimeks Filmtitel „Serengeti darf nicht sterben“. Eine Mahnung, dass die Menschheit aufgefordert ist, sorgfältig mit unseren letzten Naturräumen umzugehen. So habe ich es auch in meiner Widmung des Krimis zum Ausdruck gebracht:

Gewidmet der Serengeti

Mögen besonnene Menschen stets eine schützende Hand über sie halten und dafür sorgen, dass sie für immer lebt!

Der Inhalt von Klaus Heimanns Afrika-Krimi „Serengeti wird sterben“

In Darmstadt trifft der Jagdclub Deutsch-Ostafrika zusammen. Die verschrobene Gesellschaft lässt sich von ihrem Mitglied Tembo dafür begeistern, eine komplette Elefantenherde zu bejagen.

Einige Wochen später. Danny sitzt am Lagerfeuer eines Tented Camp mitten im Serengeti Nationalpark. Er spürt, dass die unberührte Wildnis etwas mit ihm anstellt. Danny hat das Gefühl, zum ersten Mal im Leben zur Ruhe zu kommen.

Der Privatdetektiv hatte den Auftrag des Rechtsanwalts Dr. von Eberfels eher halbherzig angenommen. Er bestand darin, in Tansania korrupte Beamte zu enttarnen, die bereit wären, Massai von ihrem Land zu vertreiben. Von Eberfels gibt vor, die Bestechlichen mittels seiner politischen Kontakte aus ihren Ämtern entfernen zu wollen. Zurück aus der Serengeti, macht sich Danny an die Erledigung seines Auftrags. Doch der soll sich in eine ganz andere Richtung entwickeln, als angenommen …


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Das Syndikat ist der Verein der deutschsprachigen Kriminalschriftsteller*innen. Gegründet 1986 zählen zu seinen Mitgliedern berühmte Autoren wie Sebastian Fitzek und Ingrid Noll. Das Syndikat organisiert jedes Jahr die CRIMINALE und vergibt bei dieser Gelegenheit den Glauser-Preis für den besten Kriminalroman.

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