
Autor Waldi Lehnertz kennen wir aus der Sendung „Bares für Rares“
Beinahe jeder, der schon einmal „Bares für Rares“ gesehen hat, kennt den Händler Waldi. Mit seiner sympathischen Art und den obligatorischen 80-Euro-Startgeboten bleibt er einem leicht im Gedächtnis. Nun hat sich der sympathische Händler als Krimiautor versucht. Sein Schriftstellerdebüt ist absolut lesenswert, wenn auch nicht ganz so humorvoll wie erwartet.
Nach einem Einbruch sitzt ein Toter in Siggis Antiquitätenladen
Siggi ist Antiquitätenhändler. Nach einem Einbruch in seinen Laden fehlt scheinbar nichts, dafür sitzt mitten im Geschäft ein toter Mann. Bis die angeforderte Polizei kommt, ist die Leiche allerdings spurlos verschwunden und Siggis Glaubwürdigkeit gleich null. Einzig eine Frau, die zeitgleich mit dem Einbruch in Siggis Laden auftaucht, scheint Siggi zu glauben. Er stellt Doro als Reinigungskraft an und gemeinsam mit einem Freund und einem Händlerkollegen versuchen sie die Hintergründe des mysteriösen Einbruchs aufzudecken.
Es wurde nichts geklaut, dafür ist ein Stück Tapisserie neu im Laden
Denn Siggi wird schnell klar, dass seit dem Einbruch zwar nichts fehlt, aber ein etwas mitgenommener Teil einer Tapisserie in seinem Laden neu hinzugekommen ist. Dem Antiquitätenhändler schwant, dass dieses Stück ihn zur Lösung des Falls führen könnte. Während der Suche nach den anderen Teilen der Tapisserie muss er sich immer neuen Gefahren aussetzen und merkt schnell, dass er niemandem trauen kann.
„Mord im Antiquitätenladen“ ist ein kurzweiliger Krimi
Waldi Lehnertz‘ Krimi „Mord im Antiquitätenladen“ ist äußerst kurzweilig und unterhaltsam. Siggis zum Teil etwas verschrobene Art und die überspitzt dargestellte sowie sehr dilettantisch handelnde Ermittlerrunde, allen voran Doro, bringen einen immer wieder zum Schmunzeln. Ich fühlte mich gut unterhalten und habe daher gerne weitergelesen, allerdings war der Krimi bei weitem nicht so humorvoll, wie von mir erwartet. Viele Witze und humorvolle Szenen wirkten etwas zu gewollt und übertrieben. Zudem ist der Großteil der Handlung sehr unglaubwürdig und alles andere als authentisch, was allerdings nicht weiter stört, da dies in Kombination mit den sehr eigenen Charakteren stimmig wirkt.
Waldi Lehnertz‘ Geschichte ist ein Relax-Krimi für heiße Sommerabende
Dennoch hat das Lesen Spaß gemacht und ich würde jederzeit wieder zu einem Krimi von Waldi Lehnertz greifen, da es ein kurzweiliges Lesevergnügen ist, das weder große Aufmerksamkeit erfordert, noch Tiefgründiges bietet. Die Auflösung hat mir gefallen. „Mord im Antiquitätenladen“ ist der perfekte Krimi für heiße Sommerabende, wenn man nicht mehr zu viel grübeln, sinnieren und nachdenken, sondern einfach nur unterhalten werden will.