ISBN 978-3-453-27194-4

416 Seiten

€ 17,00

Rosa will allein nach Australien reisen. Und Frank auch. Jetzt reisen sie zusammen. Und unerwartet stößt David hinzu. Kann das gut gehen? Anne Freytags „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“.

Anne Freytags Roman „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ entführt uns nach Australien

Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte

© Simon Annable – shutterstock-ID: 1362795665

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Frau Bluhm liest „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“: 5 von 5 Blu(h)men

5 Blumen Frau Bluhm liest


Sind drei einer zu viel, oder hat genau dieser eine noch gefehlt?

Rosa und Frank begegnen sich am anderen Ende der Welt. Beide planen, nach dem Abitur für sechs Monate allein durch Australien zu reisen. Rosa freiwillig alleine, Frank notgedrungen, weil er im letzten Moment von seinem besten Freund David versetzt wurde. Als die beiden sich zu Beginn der Reise besser kennenlernen, bemerken sie, dass sie, obwohl sie eigentlich so unterschiedlich sind, gemeinsam doch ein ziemlich perfektes Team bilden. Sie beschließen zusammen zu reisen. Doch kurz bevor sie im gekauften Camper losfahren, stößt David überraschend doch noch hinzu. Sind drei einer zu viel, oder hat genau dieser eine noch gefehlt?

Eine wichtige Eigenschaft verbindet alle drei Hauptfiguren

In ihrem Roman „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ (Heyne Verlag), nimmt sich Anne Freytag viel Zeit, jedem ihrer drei Protagonisten eine ganz deutliche Stimme zu geben. Da das Geschehen im Wechsel aus der jeweiligen Sicht eines der Dreien erzählt wird, können wir als Leser Einblick in den Kopf und die Seele aller Beteiligten nehmen. Dabei findet man ganz schnell heraus, dass alle drei wirklich wahnsinnig unterschiedlich sind, und komplett verschiedene Motivationen für diese Reise haben. Ein Gedanke jedoch steht bei allen dreien im Zentrum: die Unzufriedenheit mit der Situation zuhause und die Suche nach einer sinnvollen Zukunft.

Rosa will ihre Ängste beherrschen, David seinem Vater entfliehen

Rosa entschließt sich alleine zu dieser Reise, weil sie sich nicht länger von ihren eigenen Ängsten und Grenzen beherrschen lassen will. Franks ursprüngliche Motivation ist es, David einen Gefallen zu tun. Und David wiederum will einfach nur so weit weg wie möglich von seinem herrischen, lieblosen Vater.

Frank findet in Rosa die erste große Liebe seines Lebens

Während Rosa erkennen muss, dass man die eigenen Barrieren, wohin man auch reist, mit sich trägt, erkennt Frank, dass er sich immer selbst im Wege steht. Vor allem bei den Frauen. In Rosa findet er die erste große Liebe seines Lebens und erkennt gleichzeitig, dass, obwohl er immer mit sich selbst im Reinen war, es wohl einen Teil in ihm selbst gibt, der unfähig ist, sich anderen zu öffnen. Ganz anders wiederum David, der sein Herz auf der Zunge trägt, und bei den Frauen so gut ankommt, dass er jede Nacht eine andere mit nach Hause nehmen könnte.

Anne Freytag gelingt es, wirklich besondere Figuren zu entwerfen

Von Anfang an war es mir sehr sympathisch, dass Anne Freytag ihre Charaktere überhaupt nicht stereotyp zeichnet. Rosa, die eigentlich von der äußeren Erscheinung her sehr flippig, androgyn und modern auftritt, offenbart im Laufe des Romans ihre sanfte, empathische, aber auch verletzliche Seite. Frank, der über weite Strecken die Ruhe selbst ist, zeigt, dass er auch mal so richtig ausrasten kann. Der Konjunktiv sei schon immer die Zeitform gewesen, in der er sich bewegte, so erkennt er auf seiner Reise zu sich selbst. Der facettenreichste Protagonist unter den dreien ist aber für mich David, der als Sonnyboy daherkommt, und dann ganz tiefe Einblicke in seine Seele zulässt. Ihm fehlt es laut eigener Aussage an nichts, und doch an allem. Ich finde es faszinierend, dass jeder der drei Eigenschaften hat, die ich von mir selbst kenne, obwohl alle drei so unterschiedlich sind. Das macht es mir beim Lesen unglaublich leicht, mich einzufühlen, mitzuleiden und mich mitzufreuen an der Reise, die die drei unternehmen.

Dieser Roman hat in mir tatsächlich Rucksack-Reiselust geweckt

Anne Freytag war selbst schon für längere Zeit in Australien unterwegs und kennt dieses ruhelose Gefühl auf der Suche nach Weite und Freiheit, das man dafür benötigt, sich in ein solches Abenteuer zu stürzen. Das ist bei der Lektüre permanent spürbar. Obwohl ich persönlich ganz gewiss nicht der Typ dafür bin, mit zwei mir unbekannten Menschen sechs Monate lang durchs australische Outback zu fahren, bei einigen Stellen von „Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte“ war selbst ich von dem Traum getrieben, mir eine Pause vom Alltag zu nehmen, und mir den Rucksack auf den Rücken zu schwingen. Ich glaube mit Rosa, Frank und David hätte ich dieses Abenteuer gewagt.

Anne Freytag verwendet eine reiche Sprache und schöne Zitate

Literarisch habe ich die Reise in jedem Fall sehr genossen. Wie oben schon erwähnt, legt Anne Freytag sehr viel wert darauf, ihre Figuren authentisch und liebevoll zu zeichnen. Auch deren Erlebnisse fasst die Autorin in wunderschöner Sprache zusammen, so dass das Lesen dieses Buches ein absoluter Genuss ist, der, mit schönen Zitaten angereichert, zur Erfahrung wird.

Aber eines ist dieser Roman ganz sicher nicht

Wer jedoch eine typische Liebesromanlektüre, à la „zwei Jungs kämpfen um ein Mädchen“, erwartet, der sollte sich von diesem Gedanken ganz schnell verabschieden. Denn diese Art Verwicklung spielt wirklich nur eine Nebenrolle. Vielmehr wartet Anne Freytags Roman mit philosophischen Gedanken rund um die Themen Selbstfindung und Lebenssinn auf. Wohlbemerkt ohne dabei pathetisch zu werden. Es geht in dieser Geschichte um Liebe, ja, doch ist es ein vielfältiges Bild der Liebe, das Anne Freytag da zeichnet. Die Liebe zwischen Frau und Mann spielt eine ebenso große Rolle wie die zwischen Freunden, zwischen Vater und Sohn und der ganz allgemeinen Liebe am Leben, die klar macht, dass eine jede unserer Lebensgeschichten wirklich auf den wahren Begebenheiten basiert, die uns alltäglich begegnen, und dass es die Alltäglichkeiten sind, die ein Leben zu etwas Besonderem machen können.


Das Gewinnspiel ist beendet.

ISBN 978-3-453-27194-4

416 Seiten

€ 17,00

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Frau Bluhm

Geboren 1984 in Aschaffenburg, studierte Katharina Bluhm Psychologie und arbeitet seither als Erzieherin. Sie liebt Bücher und Filme. Seit 2017 bewertet sie in ihrer Kolumne „Frau Bluhm liest“ für BUCHSZENE.DE mit Begeisterung, aber auch kritisch Bücher jeden Genres. Sie lebt mit ihrer Familie in Aschaffenburg.

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