Luis-Dima-Forever-our-beginning Kai Spellmeier

ISBN 978-3-8466-0230-0

384 Seiten

€ 15,00

eBook: € 6,99

Darf ich mich als Junge in einen anderen Jungen verlieben? Will ich das überhaupt? Kai Spellmeier spricht seine authentische Weihnachtsromance „Luis & Dima“.

Kai Spellmeier im Interview über seinen queeren Liebesroman „Luis & Dima“

Luis and Dima interview

Herr Spellmeier, „Luis & Dima“ ist bereits Ihr zweiter queerer Liebesroman. Spielte „Sonnenkönig, Pechrabe“ im London des 19. Jahrhunderts, versetzen Sie uns jetzt in die Gegenwart. Was bedeutete das für Ihr Schreiben?

Zwar finden wir uns in zwei komplett unterschiedlichen Jahrhunderten wieder, aber die Romance, die queere Repräsentation, der Humor, all das bleibt erhalten. Was für mich beim Schreiben wegfällt, ist dass ich nicht mehr recherchieren muss, wann Klospülungen erfunden wurden.

Sie erzählen von Dima, der in die kleine abgelegene Stadt Fountainbridge zieht. Wie alt ist Dima, was ist er für ein Mensch und was bedeutet der Umzug für ihn?

Dima ist 16 und eher verschlossen, allerdings super loyal. Er liebt seine Mutter, weil sie ihn allein großgezogen hat und hart arbeitet, um ihnen ein schönes Leben zu ermöglichen. Aber so ein Umzug an einen komplett neuen Ort ist nicht immer einfach.

An seinem neuen Wohnort lernt Dima Luis kennen, der ihn einlädt, gemeinsam etwas zu unternehmen. Dima ziert sich aber – warum?

Dima hat emotional gerade an viel zu knabbern, denn sein bester Freund hat komplett den Kontakt zu ihm abgebrochen. Dieser Vertrauensbruch wiegt schwer auf ihm, und da fällt es ihm nicht leicht, sich auf neue Freundschaften einzulassen. Dazu kommt, dass Dima sich gerade viele Fragen zu seiner Sexualität stellt, und Luis wiederum geht super offen damit um, dass er schwul ist. Das ist Neuland für Dima.

Wider Erwarten genießt Dima den gemeinsamen Abend – und als sie am nächsten Tag gemeinsam zum Weihnachtsmarkt gehen, ist er wie verwandelt?

Ja, aus dem Griesgram ist plötzlich ein charmanter, aufmerksamer Junge geworden. Luis hat es eben geschafft, das Eis zum Schmelzen zu bringen. Es tut Dima gut, jemanden wie Luis um sich zu haben, der vielleicht etwas tollpatschig, aber immer gut gelaunt durch die Welt stolpert. Zumal Dima sich der Magie der Vorweihnachtszeit eben doch nicht ganz entziehen kann. Seine neue Heimat ist ein zauberhafter Ort, vor allem im Dezember. Und so langsam entwickelt Dima einen Crush auf Luis.

Allerdings weiß Dima nicht, ob Luis auch Gefühle für ihn hat?

Das ist immer das Problem: Wenn man sich verliebt, gesteht man der Person diese Gefühle und geht das Risiko ein, dass man abgewiesen wird? Außerdem liegt Dima der Gedanke an ein Coming-out schwer im Magen. Er will nicht in einer Position sein, in der ihn beispielsweise seine Mutter zurückweisen könnte. Diese Angst ist eine große Hürde.

In der restlichen Vorweihnachtszeit besuchen die beiden gemeinsam viele Veranstaltungen. Sie gehen zum Beispiel zum Nussknacker-Bastelwettbewerb, zum Plätzchen-Contest, zum Büchertausch und zum Schneemann-Wettbewerb. Dabei lernt Dima auch Luis Familie und Freunde kennen.

Ja, Fountainbridge ist ein Ort voller großer Persönlichkeiten – da hat meine Liebe für die Serie Gilmore Girls mich definitiv beeinflusst. Hannah und Alec sind Luis‘ beste Freunde, und verhalten sich ein bisschen wie Engelchen und Teufelchen, die auf Luis‘ Schultern sitzen. Und Luis‘ Familie ist ein großer, chaotischer, liebenswürdiger Haufen. Dima wird dort mit offenen Armen aufgenommen und fühlt sich direkt wohl.

Beim Treffen mit dem Weihnachtsmann macht Dima eine Beobachtung, die ihn nachdenklich macht …

Er beobachtet einen Kuss unter einem Tannenbaum. Wer genau sich dort küsst, wird nicht verraten, aber es löst einiges in Dima aus. Deswegen kann ich auch gar nicht so viel dazu sagen, sonst ist das Geheimnis kein Geheimnis mehr. Diese Nebenhandlung hat beim Schreiben besonders viel Spaß gemacht, und eventuell hab ich die eine oder andere Träne dabei verdrückt.

Tatsächlich wollen wir nicht zu viel verraten. Aber ein wenig vielleicht schon: Kommen sich Luis und Dima dann doch noch näher? Gibt es ein Happy End?

Die zwei kommen sich richtig nah. Und es gibt einen oder mehrere Küsse. Und heimliches Händchenhalten. Die Frage stellt sich eher, ob Luis und Dima anderen davon erzählen wollen, dass sie zusammen sind. Gerade für Dima ist das ein riesiger, einschüchternder Schritt. Aber bei so viel Weihnachtszauber kann es eigentlich gar kein Unhappy End geben.

Sie thematisieren in Ihrem Roman auch eine Gruppe, die sich für ein queerfreundlicheres Umfeld engagiert. Wollen Sie mit Ihren Romanen auch eine politische Message weitergeben?

Ich bin davon überzeugt, dass jegliches Schreiben politisch ist. Bücher sind nicht nur Unterhaltung, sondern immer auch Bildung, egal wie lustig oder romantisch es wird. Aber klar, meine Figuren setzen sich für queere Gerechtigkeit ein; dafür, dass ihre Stimmen gehört werden und sie nicht von Lehrer*innen allein aufgrund ihrer Identität schlecht behandelt werden. Das Buch ist für mich ein Hoffnungsschimmer, dass junge queere Menschen glücklich und selbstbestimmt leben können.

Gibt es bestimmte queere Bücher oder Autor*innen, die sie beim Schreiben inspirieren?

Einige! Andreas Steinhöfels „Die Mitte der Welt“ ist eins meiner Lieblingsbücher. Dazu kommt Lizzie Huxley Jones‘ queerer Weihnachtsroman „Weihnachten nur du und ich“ oder auch Autor*innen wie Alice Oseman und Adib Khorram. Ich lasse mich sehr viel von Literatur, Serien, und Musik inspirieren. Deswegen gibt’s im Buch auch eine passende Weihnachts-Playlist.

Arbeiten Sie bereits an Ihrem nächsten Werk? Wollen Sie schon etwas darüber verraten?

Das nächste Buch ist schon fleißig geschrieben, und es ist wieder eine Liebesgeschichte zwischen zwei Jungs in einer Kleinstadt, nicht unähnlich wie Fountainbridge. Aber ob und wann diese Geschichte erscheint, steht momentan noch in den Sternen. Jetzt hoffe ich erstmal, dass Luis und Dimas Geschichte bei den Leser*innen Anklang findet.

Wir gratulieren!
Das Adventskalender-Gewinnspiel ist beendet. Wer gewonnen hat:

Susann Trapp
Mario Ritter
René Sturm
Victor Habermann
Heinz-Günther Winkler
Ayse Karkin
Jo Scheuer
Erhard Jäckel
Isabel Behrens
Silke Komoss
Petra Bornschein
Si Quan Dip
Andreas Schaefer
Constance Pelembe
Claudia Knuth
Alexandra Hetzel
Martina Fuß
Fynn-Liam Benz
Gerhard Heinrich
Melanie Beck

ISBN 978-3-8466-0230-0

384 Seiten

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/joerg-steinleitner/" target="_self">Jörg Steinleitner</a>

Jörg Steinleitner

Geboren 1971, studierte Jörg Steinleitner Jura, Germanistik und Geschichte in München und Augsburg und absolvierte die Journalistenschule. Er veröffentlichte rund 25 Bücher für Kinder und Erwachsene. Steinleitner ist seit 2016 Chefredakteur von BUCHSZENE.DE und lebt mit Frau und drei Kindern am Riegsee.

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