Frau Bluhm liest „Der Club – Dabeisein ist tödlich“: 4 von 5 Blu(h)men
Ein luxuriös-verruchter Ort zum Feiern für die Reichen und Schönen
Ellery Lloyds Krimi lädt uns ein in einen Club für die Reichen und Schönen, wie es ihn noch nie gegeben hat, denn er umfasst gleich eine ganze Insel vor der Küste Großbritanniens. Optimale Bedingungen für die verruchten Fantasien berühmter Menschen, die für ihre Aktivitäten maximale Ungestörtheit und Anonymität bevorzugen. Abgeschottet von der Außenwelt und nur über einen den Gezeiten unterworfenen Deich erreichbar, erleben die Stars und Sternchen, die das Privileg hatten, eine der begehrten Einladungen zum Eröffnungswochenende zu erhalten, eine ausgelassene Party und grenzenlosen Luxus, aber schließlich auch den puren Horror.
Das Setting mit der abgeschiedenen Insel ist sehr gut gewählt
Das Setting von Ellery Lloyds Kriminalroman „Der Club – Dabeisein ist tödlich“ hat mir sofort gefallen. Da ich vor einiger Zeit das außergewöhnliche Vergnügen hatte, einen der in vielen Ländern der Welt ansässigen Soho-Clubs zu besuchen und in New York sogar mit der Gründerin des dortigen Etablissements an einem Tisch zu dinieren, konnte ich mir in etwa vorstellen, woher das Autorenteam von „Der Club – Dabeisein ist tödlich“ womöglich seine Inspiration für die Kette der „Island Home“-Clubs“ genommen hat. Trifft man mit der Schickeria zusammen, wird schnell deutlich, dass bekannte und berühmte Menschen eine andere Vorstellung und Einstellung zu Geld und Service haben, als wir Otto Normalverbraucher. Ellery Lloyd fängt das Ambiente, das Gründer Ned Groom für seine elitären Gäste geschaffen hat, sehr gut ein.
Das Handyverbot wird für die Clubbesucher zur tödlichen Falle
Das absolute Handyverbot und der Standort der neuen „Island Home“-Filiale tragen ihr Übriges dazu bei, den Gästen eine entspannte Atmosphäre zu bieten, die Unerreichbarkeit wird allerdings dann zum Verhängnis, als die Ereignisse sich unerwartet überschlagen. Die Erzählperspektive des abwechslungsreich geschriebenen Whodunits wechselt zwischen verschiedenen Personen und mehreren Zeitebenen, was zu einer interessanten wechselwirkenden Annäherung an den Erzählhöhepunkt führt. „Der Club – Dabeisein ist tödlich“ ist angenehm und spannend zu lesen.
Ellery Lloyds Krimi „Der Club – Dabei sein ist alles“ gehört verfilmt
Ein kleines Manko des Romans stellen die vielen ähnlich klingenden Namen der wirklich großen Anzahl an Protagonisten dar. Gerade am Anfang tut man sich schwer zu verstehen, wer mit wem in Verbindung steht und wer sich von wo kennt. Eine Übersicht am Ende von Elleroy Lloyds Kriminalroman hätte da sehr geholfen. Alles in Allem empfand ich die Lektüre aber als ungemein spannend und unterhaltsam. Ich könnte mir den Krimi wahnsinnig gut als Mini-Serie à la „Big Little Lies“ oder „Sharp Objects“ vorstellen – zum Beispiel mit Nicole Kidman und Hugh Grant in den Hauptrollen.