Axel Hacke wollte dieses Buch eigentlich gar nicht lesen
SZ-Kolumnist Axel Hacke legt uns gleich mal einen 1024-Seiten-Schmöker ans Herz: Sein größtes Leseerlebnis sei in letzter Zeit Donna Tartts „Der Distelfink“ gewesen. Dabei habe der Autor von „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“ zunächst gar keine Lust gehabt, dieses Buch zu lesen – obwohl es ihm von seiner Frau und Freunden immer wieder ans Herz gelegt worden sei!
Donna Tartts „Der Distelfink“ packt das Herz
„Aber“, so Axel Hacke, „es ist halt ein dicker Schmöker und ich konnte mit dem Namen der Autorin zunächst auch nicht so viel anfangen.“ Doch dann habe er angefangen zu lesen und sei sofort verloren gewesen. Axel Hacke findet, dass Donna Tartts „Der Distelfink“ eine großartige Geschichte ist. Eine, die das Herz packt und dabei doch furchtbar traurig ist. Die Geschichte eines Jungen, der seine Mutter bei einem Terroranschlag im New Yorker Metropolitan Museum of Art verliert, selbst das Attentat überlebt und dabei Carel Fabritius’ Bild „Der Distelfink“ mitnimmt und heimlich für sich behält. Seither bestimmt dieses Buch sein Leben.
Su Turhan mag Psycho und findet: Figuren gehen vor Plot
Su Turhan dagegen greift diesen Sommer zu einem Klassiker. Der Autor der Kommissar-Pascha-Krimis, von denen zuletzt „Getürkt“ erschien, liest den Roman „Matto regiert“ und legt uns dieses Buch des Schriftstellers Friedrich Glauser sehr ans Herz. Su Turhan mag „das Psychologisierende in Glausers Romanen, die einher geht mit einer relativ einfachen Krimihandlung. Figuren vor Plot.“
Friedrich Glausers „Matto regiert“ schickt uns ins Irrenhaus
„Matto regiert“ versetzt den Leser gemeinsam mit Friedrich Glausers Wachtmeister Studer in ein „Irrenhaus“. Der Ermittler muss den Fall eines verschwundenen Patienten und des ebenso vermissten Direktors aufklären. Dieser zweite Band der Studer-Reihe gilt als der stärkste. Friedrich Glauser kann das Geschehen in der psychiatrischen Klinik mit großer Glaubwürdigkeit erzählen, weil er selbst mehrfach in einer derartigen Einrichtung behandelt wurde.
Jörg Maurer empfielt Tana Frenchs „Gefrorener Schrei“
Und was empfiehlt Jörg Maurer? Der Schöpfer der Kommissar-Jennerwein-Krimis wäre nicht der Alpenkrimikönig, würde er diese Frage direkt und einfach so beantworten. Nein, Jörg Maurer kontert gleich mit einer Gegenfrage: „Was geben Autoren für Lesetipps?“, will er wissen: „Empfehlen sie einfach Tana Frenchs neuesten Kriminalroman? Es heißt ja, dass man einem Freund einen Fisch schenken solle, einem sehr guten Freund jedoch ein Netz, mit dem er selbst fischen kann. Dementsprechend sollte man einem Lesehungrigen ein Buch schenken, einem wirklichen Literaturliebhaber jedoch einen Block mit leeren Blättern, bzw. ein Notebook mit einem aufgeschlagenen Word-Dokument, übertitelt mit ‚Immer auf der Überholspur. Eine Lebensbeichte von …‘ – und jetzt der Name des Freundes. Man darf sich als Autor dann allerdings nicht über einen neuen Konkurrenten beschweren. Also lieber: Tana French, ‚Gefrorener Schrei‘, sehr spannend.“
Ein romantisches Abendessen mit tödlichem Ende
Tana Frenchs Krimi erzählt von einer jungen, hübschen Frau, die bei sich zu Hause tot aufgefunden wird. Der Tisch ist für ein romantisches Dinner gedeckt. Doch je tiefer die Ermittler Antoinette Conway und Stephen Moran in den Kriminalfall eintauchen, umso klarer wird, dass es sich womöglich doch nicht um eine Beziehungstat handelt.