Warum hat mein Kind Bauchweh? Wieso guckt mein Chef so?
Hab ich letztes Mal zu meinem Chef etwas Komisches gesagt oder wieso hat er mir heute nur in den Ausschnitt geguckt statt ins Gesicht? Wird mein Kind gemobbt oder hat es nur Bauchweh, weil es meine Nachtcreme im Kühlschrank mit Mayonnaise verwechselt hat? Hab ich alles erledigt? Einkaufen, was koche ich nachher, brauchen die Kinder neue Schuhe und wann wollte ich meine Freundin anrufen?
Wilde Tagträume, aufregende Fantasiereisen, aber auch Selbstzweifel
Männer – die meisten zumindest – grübeln eindeutig weniger. Auf jeden Fall sagen sie das selbst, wenn man ihnen die sehr beliebte Frage stellt: „Was denkst du gerade, Schatz?“ Die Antwort ist in 99 % der Fälle: „Nichts.“ Hab ich recht? Das heißt, entweder der Mann lügt dir in dem Moment dreist ins Gesicht, oder es spielt sich tatsächlich nicht das Chaos im männlichen Gehirn ab, das wir Frauen tagtäglich, minütlich durchleben müssen. Gedankenachterbahn, wilde Tagträume, aufregende Fantasiereisen, gerne auch Sexfantasien mit dem Hermeslieferanten oder dem Nachbarn von gegenüber. Am liebsten Selbstzweifel. Leider.
Wir sind doch tolle starke Frauen! Wieso grübeln wir dann?
Wieso tun wir das? Wieso plagen wir uns mit Selbstzweifeln herum, obwohl wir starke, tolle Frauen sind? Denn das ist jede von uns – auf jeden Fall in ihrem Kern. Und wenn du deine starke Seite gerade nicht in dir findest, dann such sie und hol sie hervor. Auf was warten? Von allein verschwinden Zweifel nicht und um glücklicher zu werden, und das willst du ja, solltest du dein Grübeln reduzieren.
Du musst deine Gedanken zum Glück hin lenken – Tschakka!
Ich spreche nicht von ganz aufhören, das geht vermutlich nicht. Aber vermindern, das ist doch ein Anfang auf der Suche nach dem Glück. Ob man weniger grübeln kann? Ja, kann man. Mir gelingt es manchmal. Tschakka. Wie? Indem ich mir klarmache, dass ich zu viel grüble. Man kann seine Gedanken lenken, du bist selbst Herrin deiner Gedanken. Zumindest manchmal klappt das. Nicht immer.
Von wegen Chaos in der Oberstube – das sind kreative Energien
Man muss das Ganze sowieso immer positiv sehen. Wir Frauen sind in der Lage, aus dieser Welt auszusteigen und ein spannenderes, aufregenderes Leben zu führen. Und das Beste: Dafür brauchen wir keinen Superwoman-Umhang, sondern können auf unserer gemütlichen Couch sitzen bleiben. Mit Chips, Keksen, Tee und warmen Socken. Ist doch toll, oder? Die einen schaffen das mit einem guten Buch in der Hand, in das sie abtauchen, die anderen schaffen es allein durch die Kraft der Gedanken. Von wegen Chaos in der Oberstube – das sind kreative Energien.
Ich habe die 40er-Panik glücklicherweise schon überlebt
Ich habe mich natürlich auch gefragt „Bin ich glücklich?“, als wir unser Buchprojekt „Frau im Glück“ angefangen haben. Meistens schon, finde ich. Und ich hoffe, das bleibt so. Ich habe die 40er-Panik schon überlebt, ohne plötzlich in altbackener Kleidung herumzulaufen, oder mich über neue Fältchen aufzuregen, bin gesund, verheiratet, habe zwei Kinder und seit Neuestem einen Hund. Außerdem liebe ich meinen Beruf als Schriftstellerin und Drehbuchautorin (zumindest meistens), wohne in Berlin, sogar mit Garten. Klingt toll, ist es auch.
So gerne hätte ich ein dauerhaftes Glücksempfinden
Trotzdem bin ich eine Frau, kann mich oft nicht zwischen Salat mit Schafskäse und Pommes mit Schnitzel, die die Waage hochschnellen lassen, entscheiden. Ich grübele hin und wieder. Positiv gesehen: Ich denke viel nach, manchmal vielleicht zu viel. Denn es kommt vor, dass ich einiges in etwas hineininterpretiere, was gar nicht da ist. Mist. Grübelmist. Aber ich bin nun mal sensibel, wie du vielleicht auch. Sensibel sein ist gut. Auf jeden Fall. Vor allem als Autorin, die sich in die verschiedensten Charaktere einfühlen muss, und als Freundin, Ehefrau und Mutter. Es ist toll. Aber nicht optimal für mein dauerhaftes Glücksempfinden, das ich doch bitte gerne jeden Tag von morgens bis abends hätte.
Anfangs sagte ihr Mann liebevoll „Grübelfrau“ zu ihr
Im Laufe meines Lebens habe ich viele Frauen kennengelernt. Und sobald sie mir ihr Herz geöffnet haben, kam heraus, dass auch sie viel grübeln. Von all diesen Frauen habe ich mir jeweils die Geschichte herausgepickt, die dich weiterbringt, die dir vor Augen führt, dass auch du es schaffen kannst, weniger zu grübeln. Meine Freundin Annika hat alles, so von außen betrachtet: Mann, Haus, Kinder, erfolgreich im Job als Redakteurin. Aber sie plagt sich mit Selbstzweifeln über ihre Schreibe im Job oder ihre Figur – fährt in ihrem Gedankenkarussell rasant herum. Ziemlich oft sogar. Anfangs sagt ihr Mann noch liebevoll „Grübelfrau“ zu ihr. Nach einigen Stunden wird dann ein „Ich kann es nicht mehr hören“ daraus. „Immer die gleiche Leier, immer ist irgendwas“, kommt dann irgendwann. Kurz bevor er sich seine Kopfhörer aufzieht und am Tablet Netflix schaut.
Aufhören mit Grübeln – ist hindert uns daran, glücklich zu sein!
Zugegeben, ihr Mann ist nicht der Romantischste seiner Gattung. Aber so hat sie ihn kennengelernt. Beim Brokkoliabwiegen im Supermarkt, als er sie angesprochen hat und ihr Herz bei seinem Anblick, denn er ist genau ihr Typ, höherschlug. Doch er meinte dann: „Sie sehen so aus wie …“ Er überlegte und Annika machte sich auf ein schönes Kompliment gefasst. Doch dann fuhr er fort: „So, als wissen Sie, wo die Eier stehen.“ Wieso grübeln Frauen so viel? Denn es hindert uns doch tatsächlich daran, glücklich zu sein.
Denke positiv – eine glückliche Frau strahlt innerlich
Wieso sehen wir oft eher das Negative und nicht das Positive? Besser wäre doch: Hey, mein Körper sieht nach dem Kinderkriegen fast aus wie vorher. Ein echtes Wunder der Natur, so kugelrund und kurz vorm Platzen, wie mein Bauch damals aussah. Außerdem habe ich tolle Beine oder hübsche Brüste oder ein schönes Gesicht. Irgendetwas Schönes hat jede Frau. Eine glückliche Frau strahlt innerlich, steckt ihre Umgebung mit dieser guten Laune an. Eine unglückliche dagegen verbreitet schlechte Stimmung. Will die irgendjemand haben? Nein. Unglückliche Frau im Kinderparadies abzugeben.
Grübellimit setzen, Achtsamkeit üben, sich Mut machen
Eine glückliche Frau zieht oft auch einen glücklichen Partner nach sich. Und genau deshalb ist unser Buch „Frau im Glück“ auch für Männer was. Aber vor allem für dich selbst. Mach es dir bewusst: Hör auf, zu viel zu grübeln! Bringt nichts, lähmt und hält uns davon ab, andere schöne Dinge zu tun. Ich weiß, sagt sich so einfach. Aber es ist tatsächlich erwiesen, dass du deine Gedanken selbst bestimmen und in den Griff kriegen kannst. Lenke dich ab. Schreib deine Gedanken auf, dadurch entsteht oft Klarheit. Sieh dich als Beobachterin, so fühlst du dich nicht mehr so ausgeliefert. Setz dir ein zeitliches Grübellimit. In der Zeit kannst du zum Beispiel deine Gedanken aufschreiben. Nimm deine negativen Gedanken nicht zu ernst. Und sehr effektiv sind Achtsamkeitsübungen. Wir zeigen dir in „Frau im Glück“ mehrere Wege, die Spaß machen. Wichtig ist, dass du anfängst, deinen Mut wiederfindest und die Ängste verscheuchst.
Grübeln und Nachdenken sind super, aber zu viel Grübeln ist Grübelmist
Du kannst es abstellen oder zumindest verringern, und das macht dich glücklicher. Allein wenn du es wirklich willst, kannst du schon weniger grübeln. Du bist die Herrin deiner Gedanken, kannst sie lenken – am besten auf positive Dinge. Wie noch?
Über Anja Sasika Beyer
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