Eines Nachts steht Sara vor dem Fenster – mit roten Flecken am Hals
Es ist Nacht, als es heftig an Lajlas Fenster klopft. Erst denkt sie, dass sie träumt. Aber das Klopfen geht weiter. Lajla steht also auf und geht zum Fenster. Sie macht sich auf Halloween-Masken und Gebrüll gefasst. Doch nachdem sie geöffnet hat, steht da nur Sara, ihre Schulkameradin aus der 11. Klasse. Blass ist sie und ihre Augen sind weit aufgerissen. Sara klettert zum Fenster herein. Sie sieht verstört aus. Als Sara sie genauer betrachtet, entdeckt sie Verletzungen: Kratzer und rote Flecken am Hals.
Irgendwann findet Lajla es heraus: Sara wurde vergewaltigt
Sara möchte nicht darüber sprechen, was vorgefallen ist, aber Lajla lässt nicht locker. In den Folgetagen erfährt Lajla, dass Sara mit ihrem Freund Klement Schluss gemacht hat. Hat er mit Saras seltsamer Verwandlung zu tun? Irgendwann findet Lajla heraus, dass ihre Freundin vergewaltigt wurde. Aber mehr will Sara nicht verraten. Vor allem nicht, wer es war. Doch Lajla, die eine erfolgreiche Fußballerin auf dem Sprung zu Norwegens Nachwuchs-Nationalmannschaft ist, verfügt über Kampfgeist. Gegen Saras erklärten Willen versucht sie auf eigene Faust herauszufinden, was an dem schrecklichen Samstagabend passiert ist.
Lajla will es nicht wahrhaben, sie heftet sich an die Fersen des Täters
Lajla stellt junge Männer zur Rede – Saras Ex, Klassenkameraden, Nachbarsjungen und sogar den Fußballtrainer. Viele reagieren verdruckst und linkisch, manche verdutzt. Keiner will es gewesen sein. Und Sara, die wie weggetreten wirkt, schweigt weiter. Dabei hat ihr Vergewaltiger kein Kondom verwendet – es könnte also sein, dass Sara schwanger ist. Plötzlich zieht sie sich, die sie stets eine gute Schülerin war, in sich zurück und schwänzt die Schule. Lajla möchte Sara umarmen, doch deren Seele scheint so verletzt zu sein, dass sie keine körperliche Nähe verkraftet.
Die beste Freundin erfährt von einer Party am Abend der Tat
Doch die beste Freundin Laijla will sich mit dieser schlimmen Situation nicht abfinden. Sie findet heraus, dass am Abend der Vergewaltigung eine Party stattgefunden hat. Und durch einen Trick verschafft sie sich Zugang zu einem sozialen Medium, das vielleicht die Ereignisse dieser verhängnisvollen Nacht dokumentiert. Je mehr sie jedoch über die Geschehnisse erfährt, umso instabiler wird ihre Beziehung zu Sara. Eines Tages stellt sich für Lajla die alles entscheidende Frage, was wichtiger ist: Gerechtigkeit oder die Loyalität zur besten Freundin? Oder gibt es vielleicht einen dritten Weg?
Nominiert für den Literaturpreis des Kultusministeriums
Kathrine Nedrejord erzählt mit „Was Sara verbirgt“ eine so ergreifende wie realistische Geschichte über Gewalt und Angst, aber auch über Freundschaft, Solidarität und Treue. Die Autorin, die für diesen Roman für den Literaturpreis des norwegischen Kultusministeriums nominiert wurde, verzichtet dabei auf jegliche Effekthascherei, was die Eindringlichkeit des Erzählten noch erhöht. „Was Sara verbirgt“ ist ein starkes Stück Jugendliteratur, das jede Teenagerin und jeder Teenager an einem Nachmittag verschlingen wird, weil es direkt mit seinem eigenen Leben zu tun hat.
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