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Am Anfang stand eine junge Liebe, am Ende: Wut. Alex Schulmans „Verbrenn all meine Briefe“ ist ein kluger Roman über Familie, Liebe und Eifersucht.

Drei Menschen. Zwei Generationen.
Ein Geheimnis

Verbrenn all meine Briefe

Eine Flucht vor der Verwandtschaft am Weihnachtsmorgen

Es ist eine Kindheitserinnerung: Morgens früh an einem Weihnachtsfeiertag, Anfang der Achtzigerjahre, der Ich-Erzähler ist mit seiner Familie bei seinem Onkel mütterlicherseits zu Besuch, um gemeinsam zu feiern. Seine Mutter weckt ihn und die anderen. „Kommt, Kinder, wir fahren“, flüstert sie. „Wir raffen schlaftrunken unsere Sachen zusammen, schleichen uns durchs schlafende Haus und begeben uns zum Auto. Wir fahren los, ohne Tschüss zu sagen. Niemand erklärt uns, warum, aber wir hören das Flüstern vorne im Auto. ‚That’s it – mit denen wollen wir nichts mehr zu tun haben.‘“

Alex Schulmans Ich-Erzähler heißt auch Alex und ist Autor

Alex Schulman, der Bestsellerautor aus Schweden, ist der literarische Spezialist für schwierige Familienverhältnisse. Auch mit seinem neuen Roman „Verbrenn all meine Briefe“ taucht er tief ein in dieses komplexe Geflecht, das Verwandtschaft begründet. Im Herzen der Geschichte steht der Schriftsteller Alex, Vater dreier  Kinder, der sich eines Tages fragt, warum seine Kinder Angst vor ihm haben, obwohl er sich doch bemüht, ein liebevoller Vater zu sein. Seine Überlegungen, auch im Rahmen therapeutischer Sitzungen, führen zu einem erstaunlichen Ergebnis: Alex trägt eine tiefe Wut in sich. Eine Wut, die auch eine Kluft zwischen ihn und seine Frau zu reißen droht.

Alles beginnt mit einem jungen Liebespaar im Sommer 1932

Je mehr sich Alex mit seinen Aggressionen auseinandersetzt, umso deutlicher tritt zu Tage, dass ihre Quellen viele Jahrzehnte und sogar Generationen zurückliegen. Alles beginnt mit einer jungen Liebe im Sommer 1932: Die 24-jährige Karin verguckt sich in den jungen Schriftsteller Olof. Aber es gibt ein Problem: Karin ist mit Sven verheiratet. Der ist ein temperamentvoller Schriftsteller, der für seine Arbeit gefeiert wird. Aber Sven hat auch eine dunkle, eine grausame Seite. Wird Karin es dennoch wagen, ihn, ihren Mann zu verlassen und ein anderes Leben mit Olof zu anzufangen?

„Verbrenn all meine Briefe“ ist ein Roman über Familie und Gefühle

68 Jahre später stößt Alex auf diese Geschichte zweier unglücklich Liebender. Er ist Karins Enkel. Ihre Liebesgeschichte veranschaulicht ihm wie Leidenschaft, Eifersucht und Wut über Jahrzehnte und Generationen hinweg Wogen schlagen können. Aber was macht Alex mit seiner Erkenntnis? Und was macht er mit der seelischen Erbschaft, die ihm seine Vorfahren mit auf den Weg gegeben? Alex Schulman wirft mit seinem berührenden Roman spannende Fragen auf, deren Beantwortung jede und jeden unter uns angeht, denn wir alle haben Familie und sind das Ergebnis der Erfahrungen und Gefühle jener, die vor uns waren.

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/simone-lilienthal/" target="_self">Simone Lilienthal</a>

Simone Lilienthal

Geboren und aufgewachsen in München, studierte Simone Lilienthal, Jahrgang 1984, in Frankfurt Deutsch und Französisch aufs Lehramt. Nach dem Referendariat entschloss sie sich aber für die Freiheit und ein Leben als Autorin. Simone Lilienthal schreibt für verschiedene Magazine und arbeitet im Café.

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