Klimawandel, Politikversagen und eine neue Pandemie – ist die Welt noch zu retten?
Was, wenn die Menschheit weiterhin nichts aus ihren Fehlern lernt und es eines Tages richtig dick kommt? Diese Frage drängte sich der Ärztin und Autorin Lou Bihl während der Corona-Pandemie auf und inspirierte sie zu ihrem Roman: „Amazonah“ versetzt uns ins Jahr 2030 und zeigt eine Gesellschaft am Rande des Abgrunds. Er schildert aber auch, welche Kraft Liebe entwickeln kann und was Frauen in Krisen zu leisten vermögen.
Chefgynäkologin meets Taxifahrer
Im Mittelpunkt von „Amazonah“ stehen Anna, die mit Ende vierzig als Chefgynäkologin ein Kinderwunschzentrum leitet, eigentlich aber gerne Cartoonistin geworden wäre. Und Ben, der mit Mitte dreißig davon träumt, Schriftsteller zu werden, jedoch als Taxifahrer und Reporter jobbt. Die beiden lernen sich bei einer Pressekonferenz kennen und verlieben sich ineinander. Eine wichtige Rolle bei dieser Liebe spielt ihre gemeinsame Begeisterung für Graphic Novels. Anna und Ben planen gemeinsam ein Buch über Minimalismus.
HeLiPa: Genesen – doch lebenslang geistig behindert?
Etwa zur selben Zeit überrollt eine vom Amazonas ausgehende Pandemie die Welt. Zehn Prozent der Infizierten, sterben an der Krankheit. Doch auch für die Überlebenden birgt das HeLiPa-Virus eine ungeahnte Zeitbombe: Ein Teil der vermeintlich Genesenen leidet lebenslänglich unter den Folgen einer Hirnentzündung, die entweder sofort – oder tückischer Weise noch Monate später auftreten kann.
Minister missbraucht Katastrophe für Karriere
Was für die Menschen zur Katastrophe wird, gibt dem skrupellosen Gesundheitsminister Arian Preuss die willkommene Chance, sich als Kandidat der Echten Liberalen im Wahlkampf zu profilieren. Dabei unterstützt ihn seine Frau Mechthild Petri, eine Staatssekretärin und Medizinerin mit eigenen politischen Ambitionen.
Politischer Strudel bedroht junges Glück
Die ehrgeizige Mechthild Petri zieht ihre Gynäkologin und Geburtshelferin Anna, die auch eine ausgewiesene Expertin für Reproduktionsmedizin ist, mitten hinein in einen politischen Strudel, dem Anna sich kaum zu entziehen vermag. Als dieses Engagement auch noch Annas Liebesglück mit Ben bedroht, muss sich die Ärztin entscheiden.
Lou Bihls „Amazonah“ lebt auch vom Fachwissen seiner Autorin
Mit „Amazonah“ legt Lou Bihl einen Roman vor, der aktueller nicht sein könnte. Denn natürlich ist auch in unserer Gesellschaft die Pandemie längst nicht vorbei und ihre Folgen für die Zukunft der Menschheit sind schwer einzuschätzen. Die Autorin schreibt dialogreich und lebendig – und wie gekonnt und selbstverständlich die mit Preisen ausgezeichnete Ärztin die Handlung durch ihr medizinisches Wissen bereichert, lässt ihr Werk herausragen.