Als zwei junge Menschen spurlos verschwinden, wird das LKA eingeschaltet
Urbexer sind „Urban Explorer“, und als solche machen sie sich auf die Suche nach verlassenen Gebäuden und geheimen Ruinen und erkunden diese. Um die Geheimnisse der verlassenen Orte zu bewahren, geben sie in der Regel ihrem Umfeld nicht bekannt, wo sie gerade unterwegs sind. So auch MM und Smilla, allerdings verschwinden die zwei jungen Erwachsenen auf ihrer letzten Tour spurlos. Da Smilla die Tochter einer reichen und namhaften Familie ist, setzt die Polizei alles daran, den Fall möglichst schnell zu lösen. Daher ziehen sie Verstärkung aus dem Landeskriminalamt heran. Da es zwischen der Ermittlerin Leo Asker und eben dieser Verstärkung Differenzen in der Vergangenheit gab, wird Leo vom Fall abgezogen.
Ermittler Leo wird abgeschoben in die Abteilung für hoffnungslose Fälle
Leo bekommt die Leitungsposition der Reserveabteilung für hoffnungslose Fälle, da der dortige Leiter einen Herzinfarkt hatte. Leo ermittelt fortan in den Fällen, die keine andere Abteilung übernehmen will. So beispielsweise im Modellbauverein, wo gelegentlich neue Figuren von einer unbekannten Person platziert werden. Allerdings stellen eben diese Figuren ganz detailtreu Vermisstenfälle und Entführungen dar. Schnell wird Leo klar, dass der aktuelle Vermisstenfall von Smilla nur einer von vielen ist und auch ihr Vorgänger diesen Zusammenhang gefunden hat. Gemeinsam mit ihrem früheren Jugendfreund Martin Hill, den neuen korrupten Kollegen in ihrer Abteilung und den Unterlagen ihres Vorgängers, versucht Leo den Fall zu lösen, um ihren Ruf wieder herzustellen und zurück in die Abteilung für Kapitaldelikte zu kommen. Doch bei ihren Ermittlungen kommt sie unwissend dem Täter ganz nahe und gerät ganz schnell in große Gefahr.
„Stille Falle“ ist ein atmosphärischer und actiongeladener Krimi
Anders de la Motte hat es geschafft einen atmosphärischen, fesselnden und actiongeladenen Auftakt für seine neue Reihe rund um Leo Asker zu verfassen. Aufgrund der liebenswerten Leo, kombiniert mit der unfassbar hohen Spannung und den vielen unerwarteten Wendungen muss man Anders de la Mottes Krimi „Stille Falle“ binnen weniger Tagen lesen. Bereits im ersten Kapitel wird der Leser durch die in der Dunkelheit lauernden Gefahr geködert. Von da an wird die Spannung immer weiter gesteigert, bis sie schier nervenzerreißend wird, weshalb man das Buch kaum noch zur Seite legen kann. Dank der Einblicke in Smillas Gefangenschaft und der detailreich beschriebenen Urbex-Orte, ist die Atmosphäre immer wieder sehr düster und schafft auch beim Leser ein beklemmendes Gefühl, schließlich könnte hinter jeder Ecke etwas Bedrohliches lauern. Ich habe schon seit längerem keinen derart fesselnden Krimi mit so atmosphärischen Schauplätzen mehr gelesen.
Anders de la Motte liefert eine Auflösung, die es in sich hat
Die Auflösung ist ebenso überraschend, wie schlüssig. Man ist bis zu dieser Enthüllung gemeinsam mit Leo auf dem Holzweg unterwegs und wird dann mindestens genauso wie die Ermittlerin überrascht, als der wahre Täter und die genaueren Hintergründe zu einer vorherigen Entführung offenbart werden. Von da an beginnt ein actiongeladener Showdown, welcher einem den einen oder anderen kalten Schauer über den Rücken jagt und aufgrund der düsteren Atmosphäre einen großen Gänsehautmoment schafft. Nach Beenden des Krimis war ich sogar etwas enttäuscht, dass das Lesevergnügen schon vorbei ist. Daher freue ich mich schon jetzt auf Leos nächsten Fall.