Ein namhafter, schwedischer Umweltaktivist ist tot
Der in ganz Schweden bekannte Umweltaktivist Mats wird von einem Schulkind tot in einem Waldstück aufgefunden. Schnell ist klar, dass es sich bei der Todesursache um ein Gewaltverbrechen handelt, weshalb die örtliche Polizei Verstärkung von den Stockholmer Ermittlern Maya und Pär erhält. Für die beiden gestalten sich die Ermittlungen vor Ort allerdings sehr schwer, da sie bei den Einheimischen auf eine Mauer des Schweigens stoßen und ihnen ganz offensichtlich niemand die ganze Wahrheit erzählt.
Es geschieht ein zweiter Mord und ein Unbekannter verfolgt ein Mädchen
Noch während Maya und Pär im Bereich der Forstindustrie ermitteln, geschieht ein zweiter Mord, Pär wird schwer verletzt und bei einem Brandanschlag gibt es beinahe noch einen dritten Todesfall. Doch damit nicht genug, verfolgt ein Unbekannter genau jenes Mädchen, das den toten Umweltaktivisten gefunden hat. Die Polizei steht vor einem Rätsel und Maya wird das Gefühl nicht los, ein Puzzlestück zu übersehen.
Sandra Åslunds Ermittlerin Maya hilft ihrer traumatisierten Freundin
Neben den schwierigen Ermittlungen ist Maya zudem mit der schlechten psychischen Verfassung ihrer Freundin Sanna konfrontiert. Diese wurde Opfer eines sexuellen Übergriffs durch einen Arbeitskollegen und ist davon traumatisiert. Maya versucht Sanna zu unterstützen das Erlebte zu verarbeiten und muss feststellen, dass es Parallelen zum aktuellen Fall gibt. Als Maya das fehlende Puzzlestück in ihrem Kriminalfall findet, gerät sie in große Gefahr.
Die Spannung bleibt in „Im Herzen so kalt“ konstant hoch
In Sandra Åslunds Kriminalroman „Im Herzen so kalt“ überschlagen sich immer wieder die Ereignisse. So gibt es mehrere Morde, ein vermisstes Kind, einen Brandanschlag, einen Hundeangriff und eine rasante Verfolgungsjagd. Dies hat zur Folge, dass die Spannung konstant hoch bleibt und man den Krimi schnell und gerne liest. Die Auflösung ist nicht ganz überraschend, aber wirklich gut gemacht und glaubwürdig. Gut gefällt mir die stimmige Balance zwischen den ereignis- und zum Teil actionreichen Szenen, sowie den Einblicken in Mayas Privatleben. Letztere lassen die Protagonistin authentischer und glaubwürdiger erscheinen, weshalb man noch mehr mit ihr mitfiebert.
Was ich nicht so gelungen finde an Sandra Åslunds „Im Herzen so kalt“
Sexuelle Übergriffe und deren Auswirkungen auf die Opfer, sowohl psychisch als auch physisch, machen einen großen Teil der Handlung von „Im Herzen so kalt“ aus. Einerseits finde ich das wirklich klasse, da es ein wichtiges Thema ist, mit dem sich viele Frauen in unserer Gesellschaft konfrontiert sehen. Andererseits ist mir die Umsetzung aber etwas zu oberflächlich. Ich hatte beim Lesen stellenweise das Gefühl, dass dieses Tabuthema sehr gewollt und zwanghaft in den Krimi eingeflochten wird. Darunter leidet die Authentizität ein wenig. Ein derart schwieriges Thema sollte meiner Meinung nach mit mehr Fingerspitzengefühl und sensibler behandelt werden und nicht rein der Unterhaltung dienen. Ansonsten hat mich Sandra Åslunds Kriminalroman aber gut unterhalten und mir einige sehr spannende Lesestunden beschert.