Benedict Wells empfiehlt Sylvie Schenks „Schnell, dein Leben“
Für Benedict Wells ist Sylvie Schenks „Schnell, dein Leben“ so ein Buch, das er besten Freunden schenkt. Spricht man mit dem Autor von „Vom Ende der Einsamkeit“ über diesen Roman, der von einer Frau aus den französischen Alpen erzählt, die sich während ihres Studiums in einen Deutschen verliebt, so gerät er sofort in Schwärmen: „Ein ganzes Leben auf nicht mal zweihundert Seiten“ sei das, voller kostbarer Erinnerungen und Gedanken. „Viele Stellen dieses Buchs haben mich sehr berührt, und vor allem hat mir gefallen, wie behutsam und poetisch es erzählt ist. Ich konnte es nach den ersten Seiten kaum weglegen und wollte immer weiterlesen.“ Neben der Geschichte dieser nicht ganz unkomplizierten Liebe gewährt das Buch übrigens auch neue Perspektiven auf die Nachkriegszeit.
Isabel Bogdan verschenkt Susann Pásztors „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“
Isabel Bogdan empfiehlt ihren Freunden Susann Pásztors „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“. Der Roman kreist um die Frage, wie man mit einer Frau umgeht, die nur noch ein halbes Jahr zu leben hat. Der alleinerziehende Vater Fred hat eine Ausbildung zum Sterbebegleiter absolviert und trifft nun auf die sturköpfige und krebskranke Karla. Prompt geht die Sache mit dem Helfen zunächst auch schief, aber zum Glück hat Fred einen 13-jährigen Sohn und Karla einen Hausmeister – und so bekommt Fred noch eine zweite Chance. Isabel Bogdan, der mit ihrem Roman „Der Pfau“ jüngst ein großer Erfolg gelang, findet, dass das Thema Sterbebegleitung von Susann Pásztor „mit genau der richtigen Mischung aus Menschenliebe, Pragmatismus und Humor behandelt wird. Ein ganz großer Roman.“ Isabel Bogdans ausführliche Buchbesprechung gibt es hier.
Takis Würger legt uns gleich zwei Bücher ans Herz – Sylvia Plaths „Liebesgedichte“ und „Atlas der Angst von Smailovic und Gieselmann
Takis Würger, der sich mit seinem Roman „Der Club“ auf die Bestsellerlisten katapultierte, fordert seine Freunde dazu auf, Liebesgedichte von Sylvia Platz zu lesen: „Wer wissen will, wo der Hammer hängt“, dem verrät es Takis Würger ohne Umschweife: „Der Hammer hängt bei Sylvia.“ Wer danach ein wenig echtes Leben haben wolle, solle Armin Smailovics und Dirk Gieselmanns „Atlas der Angst“ lesen – danach verstehe man unser Land ein wenig besser. Für „Atlas der Angst“ reisten der Fotograf Armin Smailovic und der Autor Dirk Gieselmann durch Deutschland – von Bautzen bis Duisburg-Marxloh, von Sylt bis auf die Zugspitze und dokumentierten, die „German Angst“. Ein Phänomen, das umso unerklärlicher ist, als unser Land derzeit vermutlich eines der friedlichsten, reichsten und glücklichsten der Welt ist.
P.S.: Jörg Steinleitner wünscht allen viel Freude beim Lesen. In einer der nächsten Kolumnen will er die Lektüretipps von Axel Hacke, Su Turhan und Margit Auer enthüllen. Die Erfolgsstory von Steinleitners Enthüllungsplattform „Buch Leaks“ geht weiter.