Der Vater der Hauptfigur soll einen Mord begangen haben
Hanna Duncker hatte eine traumatische Kindheit. Nach dem Tod der Mutter waren Vater und Bruder ihre wichtigsten Bezugspersonen. Umso härter hat es sie getroffen, als der eigene Vater wegen eines brutalen Mordes inhaftiert wurde. Hanna und ihr Bruder wurden daraufhin aus ihrer Heimat Öland weggebracht. Während Hanna bis heute an der Schuld ihres mittlerweile verstorbenen Vaters zweifelt, hat sich der Bruder schon damals von ihnen abgewandt.
Als Polizistin kehrt Hanna in ihre Heimat Öland zurück
Hanna ist mittlerweile Polizistin. Nach einer gescheiterten Beziehung beschließt sie einen Neuanfang in ihrer alten Heimat Öland. Schnell erhält sie bei der örtlichen Polizei eine Anstellung, muss allerdings feststellen, dass ihr die neuen Kollegen mit Skepsis begegnen. Aber auch die Bevölkerung sieht in Hanna nur die Tochter eines Mörders, was ihren Arbeitsalltag beträchtlich erschwert. Doch damit nicht genug, erhält Hanna von einer unbekannten Person Drohanrufe und Mordnachrichten.
Hannas erster Fall ist mit ihrer einst besten Freundin verknüpft
Kurze Zeit, nachdem Hanna die Arbeit aufgenommen hat, landet ein neuer Fall in der Polizeistation: Ein Jugendlicher wurde zusammengeschlagen und erstochen an einem beliebten Ausflugsziel gefunden. Sofort laufen die Ermittlungen in alle Richtungen. Voller Entsetzen stellt Hanna fest, dass die Mutter des toten Jungen ihre frühere beste Freundin ist. Die Polizistin bemüht sich, die perfekte Balance zwischen Loyalität und Professionalität zu finden, aber dies gestaltet sich angesichts der zahlreichen früheren Bekannten, die scheinbar in den Fall verwickelt sind, äußerst schwierig.
Ein spannender Krimi über menschliche Abgründe
Johanna Mos Kriminalroman „Nachttod“ ist raffiniert aufgebaut und hält die Spannung konstant hoch. Neben Hannas aktuellen Ermittlungen finden sich auch immer wieder Kapitel über die Ereignisse am letzten Tag im Leben des toten Jungen. Diese ermöglichen erschreckende Einblicke in die seelischen Abgründe der Dorfbewohner. Nach und nach setzen sich die häppchenweise präsentierten Hinweise zu einer schockierenden Auflösung zusammen. Johannas Mos Erzählstil ermöglicht es einem als Leser*in, sich in die Psyche des Opfers und der Täter hineinzuversetzen. Die sehr menschlichen Beweggründe der einzelnen Figuren werden einem so auf schockierende Weise klar. Da jede Protagonist*in Schwächen und Ängste hat und letztendlich nur versucht das eigene Glück zu finden, wirken die Figuren authentisch – fast so als würden sie tatsächlich existieren.
Johanna Mos „Nachttod“ ist der Auftakt zu einer Krimi-Trilogie
Mit „Nachttod“ legt Johanna Mo einen Kriminalroman mit Suchtpotenzial vor. Da die Hintergründe zu dem von Hannas Vater begangenen Mord zwar immer wieder angeschnitten, aber letztendlich nicht aufgeklärt werden, bin ich schon richtig gespannt auf die Folgebände der als Dreiteiler geplanten Reihe.