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Als klar war, dass ihre Tochter auf die Mittelschule kommen würde, reagierte Kira Liebmanns Umfeld ausgrenzend. Dies ließ sich die patente Mutter nicht bieten. Hier erklärt sie warum und gibt praktische Tipps.

Kira Liebmann über die Ausgrenzung von Kindern und das von ihr konzipierte „Pubertät-Überlebens-Training“

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Mein Kind ist auf der Mittelschule

© Africa Studio – Shutterstock.com Bild-ID: 1112707250

Was ich so zu hören bekomme, weil meine Tochter auf die Mittelschule geht

„Wie, deine Tochter geht auf die Mittelschule? Echt jetzt? Oha da wird sie ja tolle Freunde finden.“
„Oh, mein Gott, du Arme!“
„Ach du Schande, was macht ihr denn jetzt?“
„Oha, na ob mein Kind dann noch mit ihr spielen möchte, weiß ich nicht.“

… und das sind noch die harmloseren Reaktionen. Ja, mein Kind wird die 5. Klasse in der

Mittelschule beginnen. Bin ich stolz darauf? Nein, natürlich nicht! Habe ich mich anfangs dafür geschämt? Aber sowas von! Bis ich eines ganz schnell verstanden habe: Mein Kind ist noch immer mein Kind. Sie ist aufmerksam, freundlich, empathisch, hilfsbereit, sehr sportlich, fürsorglich, achtsam, liebevoll und vieles mehr.

Das bedeutet nicht, dass mein Kind dumm, faul oder sonst wie falsch ist

Sie besitzt nicht die Gabe, sich an die schulischen Rahmenbedingungen anzupassen und sechs Stunden lang stillsitzend Wissen in sich aufzunehmen. Sie lernt viel besser, wenn sie dabei herumlaufen darf, die Inhalte in Schaubilder verpackt, und wenn sie gehirngerechte Pausen einlegen kann. Ein Hinweis an alle Eltern: Das bedeutet nicht, dass mein Kind dumm, faul, doof, asozial, zurückgeblieben oder sonst wie falsch ist!

Es gab aber auch Dinge, mit denen ich überfordert war


Womit ich wirklich überfordert gewesen bin, ist die Reaktion anderer Eltern, die Scham meiner Tochter und die Tatsache, dass wir eine absolute Dreiklassen-Gesellschaft haben. Die Elite geht ins Gymnasium (unabhängig davon, ob das Kind jemals studieren will und das Gelernte dazu benötigt); die Mittelschicht besucht die Realschule und die Idioten gehen auf die Mittelschule. Das entspricht nicht meiner Meinung, das ist die gängige Meinung!

Wir müssen uns nicht alles bieten lassen – wir können uns wehren

Dass unser heutiges Schulsystem marode ist und einer grundlegenden Sanierung bedarf, ist jedem von uns klar. Doch diesen Mut wird wohl so schnell kein Land aufbringen. Also müssen wir uns mit den jetzigen Gegebenheiten arrangieren. Das heißt aber nicht, dass man diese gutheißen und blind übernehmen muss. Ich plädiere dafür, dass kein Kind danach bemessen werden sollte, wie gut seine Fähigkeit ist, sich schnell Wissen anzueignen und dies nach getaner Arbeit genauso schnell wieder vergisst. Es sagt nichts über einen Fisch aus, wie schnell er klettern kann, nichts über einen Adler, wie weit er tauchen kann und nichts über eine Schnecke, wie schnell sie laufen kann. Wir vergleichen in den Schulen Fähigkeiten, die in der heutigen Zeit nicht mehr von Belang sind. Viele Unternehmen haben zum Glück erkannt, dass gute Noten allein wenig aussagen. Daher wird die Frage nach dem, was der Bewerber außer guten Noten noch kann, immer häufiger ein wichtiger Bestandteil des Einstellungsprozesses.

Keine Mutter hat versagt, wenn ihr Kind nicht ins Schulsystem passt

Keine Mutter hat pauschal versagt, wenn ihr Kind nicht in das staatliche Schulsystem passt. Kein Kind hat versagt, weil es sich dem Bulimielernen nicht anpassen kann. Keine Familie hat versagt, weil es ihr Kind nicht ins Gymnasium „geschafft“ hat. Unsere Kinder sind so viel mehr als der Notendurchschnitt. Bitte sorgen Sie dafür, dass kein Kind sich dafür schämen muss, wenn es in Mathe oder Sachkunde nicht auf Kommando die richtige Antwort weiß.

Worauf es wirklich ankommt: Charakter, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft

Schule und Lernen sind nur ein Aspekt im Leben unserer Kinder – verlieren Sie dabei bitte nicht die Dinge aus den Augen, die wirklich wichtig sind: Charakter, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Miteinander, Empathie, Intuition, Begeisterungsfähigkeit und Lebensfreude. (Wie Sie Ihr Kind in der Pubertät zum Lernen motivieren können)

Mit meinen Pubertät-Überlebens-Trainings möchte ich Eltern helfen


Mein Name ist Kira Liebmann und ich helfe mit meinen Pubertät-Überlebens-Trainings Eltern, die Pubertät ihrer Kinder zu überstehen, ohne dass sie dabei wahnsinnig werden. Dies geschieht in Form von Coachings, Workshops und Onlinekursen.

Pubertät ist wenn die Eltern anfangen komisch zu werden

© Kira Liebmann

Meine 5 Tipps für alle Eltern, deren Kinder sich in der Schule schwertun

Als Pubertät-Überlebens-Trainerin und Mutter möchte ich Ihnen folgende 5 Tipps als Anregung auf den Weg geben, wie Sie damit umgehen könnten, wenn Ihr Kind nicht die schulischen Leistungen bringt, die Sie oder Ihr Umfeld erwarten:

• Stehen Sie bedingungslos hinter Ihrem Kind. Zeigen Sie ihm, dass Sie es lieben und für es da sind – egal welche Noten es hat.

• Belohnen Sie Noten nicht, denn damit bekommen diese einen zu hohen Stellenwert. Kinder sollten für gute Noten nicht belohnt und für schlechte nicht bestraft werden. Noten sind kein Index für gute Leistung, sondern nur für ein funktionierendes Kurzzeitgedächtnis.

• Wenn Ihr Umfeld ein Problem mit der schulischen Leistung haben sollte, stärken Sie Ihr Kind und lassen Sie keine Diskussion Dritter darüber zu. Lenken Sie Ihren und den Fokus der anderen auf die Dinge, die Ihr Kind gut kann.

• Bestärken Sie Ihr Kind in den Dingen, die es gut kann. Kinder mit weniger guten Noten benötigen für ihren Selbstwert Erfolgserlebnisse außerhalb der Proben. Finden Sie mit Ihrem Kind heraus: „Was kannst du gut?“ „Was macht dir Spaß?“ „Bei welcher Tätigkeit/Sport/Aktivität vergisst du die Zeit?“ und lassen Sie Ihr Kind dort viele positive Erfahrungen machen.

• Achten Sie darauf, wie Sie mit Ihrem Kind sprechen. Unser Gehirn kennt das Wort „nicht“ nicht. Statt „vergiss nicht, was du gelernt hast“, sagen Sie lieber „du weißt alles, du schaffst das, ich glaube ganz fest an dich“.

Für mehr Tipps und Informationen rund um das Leben und Lernen mit Teenagern finden Sie auf Kira Liebmanns Seite www.pubertät-überlebens-trainings.de sowie auf Facebook in der Gruppe Pubertät-Überlebens-Camp für Eltern.

Weitere Beiträge von Kira Liebmann:

Wie Sie Ihr Kind in der Pubertät zum Lernen motivieren können

Wie Sie das Chaos im Teenagerzimmer ertragen können

Wie Sie mit der Pubertät Ihres Kindes einfacher umgehen können

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