Als Mira aus der Psychiatrie kommt, findet sie ihre Freundin tot auf
Nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik, kommt Mira Blane nach Hause zurück und findet ihre beste Freundin und Kanzleipartnerin Josephine „Josie“ Seller blutüberströmt auf dem Ehebett vor. Mira ruft die Polizei, taumelt nach draußen und bricht ohnmächtig zusammen. Und schon ist man mitten drin in Gisela B. Schmidts spannender Geschichte. Dass einen dieses Hörbuch gleich fesselt, hängt auch mit Felicity Grists angenehmer Erzählstimme zusammen, die uns aus der Ich-Perspektive begleitet und so direkt in Miras Leben und Gedankenwelt hineinzieht. Ob Ohnmacht, Entsetzen oder Überraschung – all das trägt Felicity Grist so emotional geladen vor, dass man nicht anders kann, als mit Mira mitzufühlen.
Ist alles nur Einbildung? Hat Mira etwa Wahnvorstellungen?
Als Mira aus ihrer Ohnmacht erwacht, blickt sie direkt in das Gesicht ihrer neugierigen Nachbarin Zoe Finding, die ihr aufhilft. Die Polizei trifft ein, betritt mit Mira das Schlafzimmer und findet ein blütenweißes Bett vor – ohne Blut, ohne Josies Leiche. Als sie erfahren, dass Mira gerade aus einer psychiatrischen Klinik entlassen wurde, wird ihnen klar, dass es sich hierbei um eine Wahnvorstellung handeln muss und sie gehen wieder.
Mira beginnt ihrer Umgebung zu misstrauen – vor allem ihrem Mann
Samuel, Miras Ehemann, ist entsetzt, als Mira ihm berichtet, was sie gesehen haben will. Er weiß damit gar nicht richtig umzugehen, gibt ihr etwas zu trinken und bittet sie, sich auszuruhen. Mira trinkt das Wasser und fällt daraufhin in einen tiefen, unruhigen Schlaf. Als sie aus diesem erwacht, hat sie das Gefühl, dass Samuel ihr ein Schlafmittel gegeben hat. Warum hat er das getan? Sie stellt ihn zur Rede und er behauptet, sie habe selbst darum gebeten. Doch Mira glaubt, er habe sie absichtlich betäubt. Ihr Misstrauen ist geweckt.
Ist Miras Mann ein Mörder? Sie stößt auf verstörende Hinweise
Hinzu kommt, dass Josie nicht erreichbar ist. Wann immer Mira versucht, ihre Freundin anzurufen, sie landet auf der Mailbox. Da taucht plötzlich eine Frau auf, die behauptet, Josies Schwester zu sein. Sie erzählt von einem Brief in dem steht: Wenn ich verschwinden sollte, hat Samuel mich umgebracht. Als Mira dann auch noch Josies Kette unter dem Bett findet, ist sie sich völlig sicher: Ihr Mann hat ihre beste Freundin getötet und noch ehe die Polizei kam, alles wieder beseitigt. Wer weiß schon, wie lange sie ohnmächtig im Garten gelegen hatte? Doch wenn dies so ist – wo ist dann Josies Leiche? Mira beginnt nachzuforschen und entdeckt dieselbe Kette bei zwei anderen Frauen. Ob diese auch in Gefahr sind? Und was hat ihr Schwiegervater mit all dem zu tun?
„Lügst du?“ ist ein Hörbuch-Krimi, der auf verschiedenen Zeitebenen spielt
Scheinbar übergangslos switcht die Geschichte von der Gegenwart in die nahe Vergangenheit. Was im Buch optisch durch seitliche Balken hervorgehoben wird, sorgt beim reinen Zuhören jedoch in den ersten Sätzen immer erstmal für Verwirrung, bis man sich wieder in die Zeitebene hineingefunden hat. Dennoch ist dieser Aufbau wichtig für die Dramatik der Geschichte, bei der sich erst nach und nach die Reihen schließen. Zudem hat man sich nach den ersten paar Kapiteln an diese Erzählweise gewöhnt und findet dadurch immer schneller in die neue Zeitebene hinein. Die Geschichte in Verbindung mit Sprecherin Felicity Grist macht es einem leicht, die Neugier am Zuhören nicht zu verlieren.
