Annies Mutter taucht verwirrt und desorientiert vor einem Laden auf
Annie Ljung lebt allein in Stockholm, arbeitet als Sozialarbeiterin mit misshandelten Frauen und nimmt hier und da angstlösende Tabletten. Kurz vor Ostern erhält sie einen Anruf von Sven Bergsten. Ihre Mutter Birgitta sei vor seinem Laden aufgetaucht, verwirrt und desorientiert. Sven bittet Annie nach Lockne zu kommen. Alles in ihr sträubt sich.
Ulrika Rolfsdotters Heldin begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit
Annie macht sich auf den Weg nach Lockne, ihren Heimatort. Ein Ort, an den sie nie wieder zurückkehren wollte. Doch ihre Mutter ist ihre einzige Verwandte und obwohl Birgitta an Demenz erkrankt ist und in einem guten Pflegeheim in Fridebo lebt, verspürt Annie eine Verpflichtung nach ihr zu sehen. Aber sie fühlt sich nicht wohl an diesem Ort und nachdem sie sich vergewissert hat, dass es ihrer Mutter gut geht, möchte sie so schnell wie möglich wieder abreisen.
Ein Mädchen verschwindet, doch die Polizei stellt die Ermittlungen ein
Da verschwindet Svens Tochter Saga, Annies siebzehnjährige Cousine zweiten Grades, und Annie muss Sven und seiner Frau Lillemor beistehen. Erst recht, als die Polizei die Sache zu den Akten legt und sagt, das Mädchen sei wahrscheinlich davongelaufen. Denn daran glauben Anni, Sven und Lillemor nicht. Annie macht sich selbst auf die Suche nach Saga, ständig begleitet von der Frage: Was ist mit Saga passiert? Und konfrontiert mit dem Gedanken, ob ihr wohl das gleiche widerfahren ist, wie damals Annie.
Annie versucht, die Gespenster der Vergangenheit mit Tabletten zu bannen
Die Geschichte steigt bei Sven Bergsten ein und erzählt von seinen finanziellen Problemen und von der Fehde zwischen ihm und Johan Hoffner. Svens Abneigung steigert sich zusätzlich, als er erfährt, dass seine Tochter Saga bei Hoffner im Reitstall aushilft. Johan war damals die erste große Liebe von Annie Ljung, die ein Singledasein in Stockholm führt, weil sie die Nähe eines Mannes kaum erträgt. Mit Tabletten versucht sie die Vergangenheit in Schach zu halten.
Sie wirkt psychisch instabil, unreif und weinerlich
Als Annie nach Lockne zurückmuss, fühlt sie sich äußerst unwohl und kommt dem Zuhörer nicht nur psychisch instabil, sondern auch ziemlich unreif und weinerlich vor. Dadurch wirkt sie oft wesentlich jünger, als sie ist. Doch je weiter die Geschichte fortschreitet, umso stärker scheint Annie zu werden. Man fiebert mit ihr mit und hofft, dass es ihr gelingt, ihre Vergangenheit zu bewältigen, damit sie endlich anfangen kann zu leben.
Simone Kabst, Sprecherin von „Beuteherz“, hat eine angenehme Stimme
Die Spannung entsteht daher nicht nur, weil man wissen möchte, was mit Saga passiert ist, sondern auch, weil man am Anfang nur erahnen kann, was Annie zugestoßen sein könnte und die Aufklärung erst relativ spät erfolgt. Und weil man sich für Annie wünscht, dass sie inneren Frieden findet. Simone Kabst hat eine angenehme Stimme, der man gerne zuhört. Dass ihre Erzählweise hier und da weinerlich oder jammernd wirkt, liegt an der Protagonistin, die bisweilen in Selbstmitleid badet.