Die letzte Nachtschicht in den Highlands – ein Schneesturm wütet
Vor Remie Yorke liegt die letzte Nachtschicht im Hotel Mackinnon. Schneesturm Ezra wütet draußen, es sind außer Remie nur noch zwei Gäste anwesend und Remie bereitet sich seelisch schon auf ihre morgige Auswanderung aus den schottischen Highlands nach Santiago de Chile vor. Eineinhalb Jahre lebte sie nun hier, um in der Nähe ihres Bruders zu sein, der im nahe gelegenen Gefängnis HMP Porterfell einsaß, bis man ihn im vergangenen Jahr bei Unruhen tötete. Jetzt hält Remie nichts mehr in den Highlands.
Sirenen heulen und ein Fremder taucht auf, der sich als Polizist ausgibt
Ausgerechnet an diesem Abend heulen plötzlich im Gefängnis die Sirenen auf. Wenig später steht ein Mann vor der Tür, der sich als Police Constable Gaines zu erkennen gibt und um Einlass bittet. Der Constable berichtet, dass es beim Gefangenentransport zu einem Unfall gekommen sei und der Häftling sich auf der Flucht befinde. Remie unterstützt Gaines, händigt ihm die Schlüssel zur Garage und den Fahrzeugen aus und öffnet ihm sogar die hoteleigene Waffenkammer.
Ein weiblicher Gast scheint spurlos verschwunden zu sein
Beim Kontrollgang durch die Zimmer bemerken die beiden, dass die Bewohnerin Alex Coben verschwunden ist. Da sie sich mit Landkarten hatte ausstatten lassen, vermutet Remie, dass sie wandern war und es vor dem Schneesturm nicht zurückgeschafft hat. Gaines läuft in den dritten Stock, weil sein Handy unten keinen Empfang hat, während Remie wieder nach unten geht.
Als ein zweiter Mann sich als Polizist ausgibt, wird es mysteriös
Plötzlich taucht ein zweiter Mann vor der Tür auf und behauptet PC Donald Gaines zu sein. Ob das wahr sein kann? Dieser zweite Gaines kann sich jedoch ausweisen. Wenn dies der echte Police Constable ist, wer ist dann der erste Gaines?
Hat der geflüchtete Häftling womöglich Remies Bruder getötet?
Bald stellt sich heraus, dass der geflüchtete Häftling Troy Foley ist. Der Mann, für den Remies Bruder Cameron gearbeitet hatte. Der Mann, der Cam womöglich umgebracht hatte. Doch Remie hat Foley nie gesehen – ob er einer der beiden Männer ist, die vorgeben Gaines zu sein?
Der vermeintliche Polizist stellt merkwürdige Forderungen
Mit der Beschreibung von Remies letztem Arbeitstag und ihren Plänen für die Zukunft steigen wir in die Geschichte ein. Als PC Gaines eintrifft, wird ein Thriller-geübter Hörer bereits erste Zweifel an der Echtheit des Polizisten hegen, da er unbedingt Zugang zur Waffenkammer wünscht und die Herausgabe der Schlüssel der Garage und Fahrzeuge verlangt. Obwohl sich bald herausstellt, dass Alex Coben weg ist, erscheint es jedoch vorerst nicht wirklich wichtig, wo sie abgeblieben sein könnte. Zwar fällt auf, dass Cobens Reisekoffer leer ist, die Verwunderung darüber hält allerdings nur kurz an.
Martin Griffin hat einiges Spannungspotential verschenkt
Durch die im Verlauf der Geschichte eingestreuten Rückblicke in die Vergangenheit wird Remie schnell mit dem aktuellen Geschehen in einen Kontext gesetzt, allerdings wird immer nur ein wenig Preis gegeben, sodass die Tragweite der Bedrohung durch einen der beiden Fremden mir persönlich zu spät bewusst wurde. Generell ergibt in der Storyline oft eine Handlung die nächste, wodurch keine richtige Spannung und erst recht kein Thrill aufkommen, obwohl durch die miesen Wetterverhältnisse, das abgelegene Umfeld und die wenigen Protagonisten durchaus mehr Spannungs-Potential in der Geschichte stecken würde.
Die Sprecherin Vera Teltz ist eine gelungene Besetzung für „Zwei Fremde“
In den Dialogen zeigen sich Vera Teltz‘ schauspielerischen Fähigkeiten: Alle emotionalen Aggregatszustände, etwa Verzweiflung oder auch Gerissenheit, transportiert sie wunderbar mit verschiedenen Stimmfarben. In den Beschreibungen hingegeben gelingt es ihr, die Geschichte in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Vera Teltz zuzuhören, macht Spaß, was die zum Teil fehlende Spannung gut ausgleicht.