ISBN 978-3-7526-5888-0

ca. 580 Seiten

€ 15,99

Zwei verfeindete Städte, junge Liebende und der Fluch einer bösen Hexe. Im Interview gewährt Kerstin Stefanie Rothenbächer spannende Einblicke in die Entstehung ihres Fantasyromans „Die Insel Katara“.

Kerstin Stefanie Rothenbächer über Abenteuer, ihr Schreiben und ihren Fantasyroman „Die Insel Katara“

Titelbild Die Insel Katara

Frau Rothenbächer, in Ihrem Fantasyroman „Die Insel Katara“ stehen sich zwei durch einen Fluss getrennte Städte unversöhnlich gegenüber. Doch eines Tages verguckt sich der junge Südlinger Mika in Luludi aus der Stadt Nördlingen. Wie konnte das passieren?

Die Jugendlichen der beiden Städte spielen sich gegenseitig Streiche und liefern sich Prügeleien. Dem Mädchen Luludi ist der sportlich gebaute Junge mit den eisblauen Augen, die sich ständig über etwas zu amüsieren scheinen, sofort ins Auge gefallen. Trotz seiner geballten Faust wirkt Mika sanft und tiefgründig. Bei Mika hat es in dem Moment gefunkt, als die Tochter des Anführers mit ihm zusammengeprallt ist. Die Nördlingerin mit den hellblonden langen Haaren und den „Froschaugen“ beeindruckt und fasziniert ihn mit ihren frechen Sprüchen und ihrer „Schlagkraft“.

Natürlich wollen die beiden zusammenkommen. Allerdings schwebt über der Insel Katara ein düsterer Fluch, ausgesprochen von der Hexe Magissa.

Diese Hexe prüft die Menschen in Katara seit vielen Jahren. Wenn man ihr sternenbesetztes Seidenkleid rascheln hört, schlägt das Herz schneller und keine Sekunde später taucht die Hexe mit der Anmut einer Fee durch den hellbauen Nebel auf. Sie holt ihr Buch hervor, das mit Muscheln und Korallen verziert ist, und stellt die Rätselfrage, die diesen Moment zum Wichtigsten im Leben des Opfers macht, und auf die bisher niemand die richtige Antwort geben konnte. Jedes Mal verschleppt sie den Menschen in ihr Haus am Rande von Nördlingen und er ward nie wieder gesehen.

Der Fluch hat schlimme Auswirkungen auf die Froschaugen, wie die Nördlinger genannt werden, und die Fusselbirnen aus dem Süden.

So viele Menschen hat Magissa in ihre Fänge bekommen, dass jede Familie einen der ihren verloren hat. Viele Kinder sind dadurch zu Waisen geworden, doch die Gemeinschaft der Städte ist gut und so kümmern sich Pflegeväter bzw. -mütter um die verlassenen Kinder. Sie wohnen in kleinen Wohneinheiten mit je einem Pflegevater oder einer Pflegemutter zusammen.

Wieso heißen die Nördlinger „Froschaugen“ und die Südlinger „Fusselbirnen“?

Alle Nördlinger haben grüne Augen und die Südlinger lockige Haare. Das nutzen die verfeindeten Bewohner Kataras gerne, um einander zu ärgern.

Nun kommt der Tag, an dem die Südlinger den Zustand nicht mehr akzeptieren wollen: Schon wieder wurde ein Pflegevater entführt – dieses Mal einer von vier jungen Fusselbirnen. Welchen Plan fassen sie?

Mika, Varkos, Jarlin und Nelio machen sich heimlich auf, den alten Nikolaos zu besuchen, der mehr über den Fluch zu wissen scheint. Er ist berühmt für seine Heldentaten im Kampf gegen die Hexe, hat sich aber zurückgezogen bis weit hinter das Furio-Gebirge.

Für die vier bedeutet das, sich auf eine gefährliche Reise zu begeben. Welche Abenteuer warten auf Sie?

Sie stehen einem gewaltigen Bergmassiv gegenüber, das sie überqueren müssen. Die Kletterei ist schon mühsam genug, aber nicht immer kommt man weiter. Es gibt einige harte Nüsse zu knacken und Entscheidungen zu treffen, die die Jugendlichen an ihre Grenzen bringen. Nach den Bergen erwarten sie die Wasserfälle, die ihnen prasselnd den Weg verstellen. Doch bevor sie Nikolaos erreichen, gilt es, das Tal der hungrigen Schatten zu durchqueren. Eine Herausforderung, die jedem, der ihnen davon berichtet hat, eine Gänsehaut beschert.

Ihr Roman ist reich an fantastischen Bildern. Gibt es Fantasyromane, die Sie zu Ihrem Werk inspiriert haben?

Ich lese viel Fantasy, aber inspiriert werde ich am ehesten durch die Natur. Meine Ideen entstehen, wenn ich schöne Landschaften betrachte, wenn ich erlebe, wie alles ineinander greift. Die Namen meiner lieben Romanhelden zum Beispiel sind griechisch angehaucht, weil ich das Buch nach meinem Kreta-Urlaub begonnen habe.


 
 
 
 
 
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„Die Insel Katara“ ist ein fast 600 Seiten starkes Buch voller schillernder Charaktere. Wie haben Sie da beim Schreiben den Überblick bewahrt?

Wenn ich circa 50 Seiten geschrieben habe, lege ich mir eine Datei an, auf der ich die Seitenzahlen der Kapitel notiere und eine kleine Zusammenfassung. Die Charaktere und Orte habe ich in meinem Schreibprogramm als Karten.

Sie sind neben Ihrer Schriftstellerei ja noch als Gruppenleiterin bei einer Versicherung tätig. Wie schaffen Sie es da, so produktiv zu sein? Sie verfassen ja auch noch Gedichte. Schreiben Sie nachts?

Gute Frage. Ich schreibe fast jeden Tag. Manchmal fällt mir nachts auch etwas ein, dafür habe ich einen Schreibblock und Kuli im Nachttisch. Es macht mir einfach unglaublich viel Spaß.

Gibt es etwas, das Ihnen beim Schreiben hilft – und andererseits etwas, das Sie überhaupt nicht brauchen können?

Musik bringt mich häufig in die Stimmung, Gedichte zu schreiben, ganz besonders, wenn man die Leidenschaft spürt, die der Künstler hineinlegt.

Ich sollte nicht dauernd gestört werden, wenn möglich. Obwohl ich mich immer wieder schnell hineinfinde, befürchte ich doch, dass dieser eine wunderbare Gedanke dabei verloren geht.

Wann und wie entstand Ihre Begeisterung fürs Schreiben? Gab es da einen Schlüsselmoment?

Ich habe schon früh viel gelesen und die Welten, in die ich eingetaucht bin, waren einfach wunderbar. Angefangen habe ich mit 13 Jahren und Kurzgeschichten auf einem Schreibblock, die durch die Hände meiner Freundinnen gereicht wurden. In der Schule lasen wir in Deutsch Gedichte und da war ich hin und weg. Mein erstes und liebstes Gedicht ist von Robert Frost: „Nichts kann Gold bleiben“. Schön finde ich, dass es keine einzige Bedeutung gibt. Für jeden hat das geschriebene Wort einen ganz persönlichen Sinn.

Zurück zu Ihrem Roman: Südlinger und Nördlinger haben mit der Hexe Magissa einen gemeinsamen Feind, außerdem gibt es ein Liebespaar, bestehend aus beiden Städten. Wäre es da nicht nur vernünftig, sich im Kampf zusammen zu tun?

Das stimmt, aber das sieht nicht jeder so. Die Feindschaft währt viele Jahrzehnte und wird den Katarern von Kindesbeinen an eingetrichtert. Dennoch hinterfragen einige Jugendliche die Fehde und getroffen von den vielen Verlusten werfen sie die Bedenken über Bord.

Es gibt verschiedene Verwandlungen und auch tierische Figuren in „Die Insel Katara“. Der Bär Lev, die Raupe Fjello und die Sechsaugenspinne sind drei davon. Was hat es mit ihnen auf sich?

Der Bär „Lev“ lebt unter dem Furio-Gebirge in einer Grotte und hat einen leichten Sprachfehler. Sein Freund, eine Fledermaus, hat ihn schon häufig vor der Sechsaugenspinne Taranah gerettet, einer weiteren Bewohnerin der Höhle, die ihn zu gern in ihr Netz entführen würde.

Die von Ihnen erfundenen Tierfiguren sind auffällig. Kann es sein, dass Sie ein Faible für Tiere haben?

Absolut! Ich mag Tiere sehr gerne und freue mich, wenn ich sie bestaunen und sogar füttern kann. Einem Elefantenbaby die Flasche zu geben, einen Nasenbären mit Brot anzulocken und mit einem Waschbären den Hamburger zu teilen, bringt mich zum Grinsen.

Ob Mika und Luludi ein Paar werden und ob die böse Hexe besiegt werden kann, wollen wir hier nicht verraten. Aber eines würden wir schon gerne wissen: Geht das Abenteuer der Insel Katara weiter?

Nein, das ist ein Einzelband. Ich finde es selbst ein bisschen schade, irgendwie fehlen mir meine Charaktere immer etwas, wenn ich ein Buch beendet habe. Aber die Geschichte ist zu Ende erzählt.

 

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/joerg-steinleitner/" target="_self">Jörg Steinleitner</a>

Jörg Steinleitner

Geboren 1971, studierte Jörg Steinleitner Jura, Germanistik und Geschichte in München und Augsburg und absolvierte die Journalistenschule. Er veröffentlichte rund 25 Bücher für Kinder und Erwachsene. Steinleitner ist seit 2016 Chefredakteur von BUCHSZENE.DE und lebt mit Frau und drei Kindern am Riegsee.

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