ISBN 978-3-442-31522-2

608 Seiten

€ 15,00

Warum legt der Serienkiller den von ihm ermordeten Müttern stets ein Kastanienmännchen bei? Søren Sveistrups Netflix-Thriller „Der Kastanienmann“ ist Stoff für schlaflose Nächte.

Mit dem für Netflix verfilmten „Der Kastanienmann“ ist Søren Sveistrup ein fesselnder Kopenhagen-Thriller gelungen

Titelbild der Kastanienmann

Naia Thulin & Mark Hess – ein ungleiches Team mit Konfliktpotenzial

Naia Thulin ist eine alleinerziehende Mutter, die Privatleben und Arbeit strikt trennt. Thulin träumt von einer Versetzung zur Abteilung für Cyberkriminalität, doch bis dies der Fall ist, bleibt sie als engagierte Mitarbeiterin der Mordkommission von Kopenhagen erhalten. Thulin ermittelt nie auf eigene Faust und hält sich stets ganz genau an die vorgegebenen Handlungsabläufe. Gerade als eine beängstigende Mordserie Dänemark erschüttert, wird Thulin ein neuer Partner zur Seite gestellt: Mark Hess hat bis vor kurzem für Europol gearbeitet und wurde aufgrund einiger Verfehlungen suspendiert und nach Kopenhagen zwangsversetzt. Er wirkt alles andere als motiviert und lässt sich seinen Unmut über die Versetzung anmerken. Seine Ermittlungsmethoden sind unkonventionell und geraten oft mit den vorgegebenen Regeln in Konflikt. Zudem scheut er sich nicht vor Alleingängen.

Eine brutale Mordserie an Müttern erschüttert Kopenhagen

In „Der Kastanienmann“, ihrem ersten gemeinsamen Fall, werden Thulin und Hess mit der gnadenlosen Brutalität eines Psychopathen konfrontiert. In Kopenhagen wurde nämlich eine Mutter ermordet aufgefunden. Als einzige Hinweise auf den Täter deuten ein kleines Kastanienmännchen und die abgetrennte Hand des Opfers hin. Während Thulin, Hess und ihr Ermittlerteam noch fieberhaft nach einem Motiv suchen, werden weitere Mütter ermordet und verstümmelt. Auch bei diesen Leichen finden sich kleine Kastanienmännchen. Für die Ermittler beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, welchen sie allerdings nicht gewinnen können, denn der Täter schlägt immer wieder und sehr schnell zu. Auffällig ist die einzige Verbindung zwischen den Opfern: Gegen alle Mütter liegen anonyme Anzeigen beim Jugendamt aufgrund eines Kindesmissbrauchs oder Kindesvernachlässigung vor. Findet sich darin das Motiv des Täters?

Die bei den Leichen gefundenen Kastanienmännchen werfen Fragen auf

Den Ermittlern gelingt es, an den bei den Leichen gefundenen Kastanienmännchen Fingerabdrücke zu sichern. Diese stimmen in allen Fällen mit jenen von der dreizehnjährigen Kristine Hartung überein. Kristine aber ist die Tochter der dänischen Sozialministerin Rosa Hartung – und seit über einem Jahr spurlos verschwunden! Allerdings sitzt ein Mann in der Abteilung für geistig abnorme Rechtsbrecher in der Psychiatrie ein, und der behauptet, Kristine entführt, getötet, zerstückelt und verscharrt zu haben. Tatsächlich deuten alle Hinweise auf die Richtigkeit dieser Angaben hin. Aber wie kommen die Abdrücke auf die Kastanienmännchen?

Ist die dänische Sozialministerin der Schlüssel zur Lösung des Falls?

Erst nach mehreren Fehlschlägen und Ermittlungen in die falsche Richtung, gelingt es Thulin und Hess, die vermeintlichen Täter zu stellen, womit der Fall als gelöst gilt. Einzig Mark Hess hat Zweifel, ob sie wirklich die richtigen Täter festgesetzt haben, und er ermittelt auf eigene Faust weiter. Im Laufe der Zeit infiziert er auch Naia Thulin, welche sich die bisherigen Ermittlungsergebnisse noch einmal ansieht. Unabhängig voneinander finden die beiden tatsächlich eine neue, heiße Spur. Diese hängt mit der dänischen Sozialministerin Rosa Hartung, welche mittlerweile spurlos verschwunden ist, zusammen. Doch jetzt wird es richtig gefährlich: Sowohl Naia Thulin als auch Mark Hess stellen fest, dass sie dem Täter schon seit langem wesentlich näher waren, als sie dachten.

Ein düsterer Thriller, der einem garantiert schlaflose Nächte beschert

Søren Sveistrups „Der Kastanienmann“ ist ein packender und rasanter Thriller, der durch seine düstere Atmosphäre und faszinierenden Protagonisten nervenzerreißend hohe Spannung überzeugt. Bereits der Prolog baut kaum auszuhaltenden Druck auf und dieser wird nicht nur durchgehend aufrecht erhalten, sondern immer wieder gesteigert. Mir hat dieser Thriller eine schlaflose Nacht beschert, da ich das Buch einfach nicht zur Seite legen konnte. Selbst als circa 100 Seiten vor Ende des Thrillers der völlig unerwartete Täter entlarvt wird, bricht die Spannung nicht ein. Und der Showdown, den sich Søren Sveistrup ausgedacht hat, ist so rasant und actionreich, dass man als Leser gefesselt, schockiert und gleichzeitig begeistert ist.

Søren Sveistrup hat Figuren geschaffen, mit denen man mitfiebert

Ein besonderes Highlight dieses Thrillers sind die authentischen und faszinierenden Figuren, deren Verhalten und Gedanken für den Leser anfangs oftmals nicht ganz nachvollziehbar sind. Da erst im Laufe der Handlung auf die Vergangenheit, Erlebnisse und das Privatleben der Charaktere eingegangen wird, kann der Leser auch erst nach und nach deren Empfindungen und Handlungsweisen verstehen. Gerade der anfangs eher unsympathische und egoistische Mark Hess wird durch diese Offenbarungen im Laufe der Geschichte wirklich sympathisch und man muss zwangsläufig mit ihm mitleiden und mitfiebern.

Viele scheinbar belanglose Details ergeben erst am Ende Sinn

Erzählerisch wechseln sich in „Der Kastanienmann“ Kapitel rund um Thulins und Hess‘ Ermittlungen und deren Privatleben, sowie Kapitel rund um Rosa Hartungs Leben ab. Vor allem jene Kapitel, die auf dem Leben der Sozialministerin basieren, empfand ich während der Lektüre zwar als fesselnd, letztlich aber belanglos. Erst am Ende der Story wurde mir die Relevanz dieser Kapitel und der häufig nebenbei eingestreuten Details bewusst. Es ist faszinierend, wie geschickt Søren Sveistrup Hinweise auf das Motiv und den Täter in die Handlung einbaut, ohne dass der Leser die Wichtigkeit dieser Details begreift. „Der Kastanienmann“ ist absolut zu Recht ein Nummer-1-Bestseller in Dänemark und wird auch die Leserschaft im deutschsprachigen Raum fesseln.

Auch auf Netflix eilt Søren Sveistrups als 6-Teiler verfilmter Thriller von Erfolg zu Erfolg

Seit der Thriller für Netflix als Sechsteiler verfilmt wurde (englischer Titel “The Chestnut Man”), begeistert er zudem die Film-Community. Die Kommentare in den Blogs und Chats überschlagen sich geradezu. Dabei sind die Fans nicht nur von der spannenden Story beeindruckt, sondern auch von der Inszenierung der Geschichte in der einzigartigen Natur Dänemarks. Und natürlich werden die Schauspieler*innen gefeiert. In den Hauptrollen sind Danica Curcic als Ermittlerin Nala Thilin und Mikkel Boe Følsgaard als ihr Kollege Mark Hess zu sehen. Die Politikerin Rosa Hartung spielt Iben Dorner (bekannt aus dem ARD-Tatort “Borowski und das Haus am Meer”). Unser Tipp: Erst Søren Sveistrups Buch lesen, dann die Netflix-Serie genießen.


Mehr zu:

Dänemark-Krimis

ISBN 978-3-442-31522-2

608 Seiten

€ 15,00

Das Produkt können Sie bei einem unserer Partner* erwerben:

<a href="https://buchszene.de/redakteur/stephanie-pointner/" target="_self">Stephanie Pointner</a>

Stephanie Pointner

Geboren 1992 in Traunstein, zog Stephanie Pointner nach dem Abitur nach Innsbruck, studierte und arbeitet seit 2014 als Sozialarbeiterin in der Behindertenhilfe. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer gemeinsamen Tochter in Tirol. Stephanie Pointner mag Sport, die Berge und natürlich: Bücher!

Das könnte Sie auch interessieren:

Hasenzauber Besuch auf dem Osterhof buchtipp

Das Mädchen Cora hört in der Nacht vor Ostern ein Geräusch im Garten

Es ist die Nacht vor Ostersonntag, als Cora von einem Geräusch aufwacht. Ist vielleicht der Osterhase im Garten? Vorsichtig schleicht das Mädchen zum Fenster und schaut in den Garten. Tatsächlich blitzen da zwei Augen zwischen den Ästen auf. Doch im selben Moment ist der Schatten auch schon wieder weg. Hoffentlich hat Cora den Osterhasen nicht erschreckt! Was tun?

Cora hat mit Oma Hilde schon viele tolle Abenteuer erlebt

Das Mädchen beschließt, ins Schlafzimmer seiner Oma zu gehen. Denn mit Oma Hilde hat Cora schon viele Abenteuer erlebt. Und sie staunt nicht schlecht, als Oma Hilde wach ist. Cora klettert zu ihr in Bett und erzählt von ihrer Sorge, den Osterhasen erschreckt zu haben und dass sie sich gerne entschuldigen würde.

Die Oma kennt einen geheimen Zugang ins Osterland

Prompt hat Oma Hilde eine Idee: Die beiden müssen sich ins Osterland und zum Osterhof aufmachen. Ehe sich Cora versieht, krabbelt die Oma unter die Decke – und Cora hinterher. „Hier irgendwo müsste es einen Höhleneingang geben“, meint die Oma. So beginnt für Cora und Oma Hilde ein neues fantastisches Abenteuer, bei dem es die beiden bis in das Zuhause der Osterhäsin verschlägt. Dort angekommen, stoßen sie auf einige wundersame Geheimnisse!

Jana Paradigis „Hasenzauber“ lädt ein zum Besuch auf dem Osterhof

Jana Paradigis verträumte und liebenswerte Ostergeschichte wird umrahmt von den freundlichen Illustrationen der Künstlerin Risto. Eine von ihr eigens mit Ostermotiven gestaltete Ausmalseite sorgt dafür, dass die kleinen Bilderbuchleserinnen und -leser auch selbst kreativ werden dürfen.