Amaia liebt Musik, Bibliotheken, Tanzen und das Internet
Die sechzehnjährige Amaia lebt mit ihren fünf Geschwistern Nick, Adam, Jenny, Annie, Moe und ihren Eltern in der Nähe von Lyon. Sie liebt Musik, Bibliotheken, das Internet, ist ziemlich unordentlich und tanzt für ihr Leben gern. Allerdings hütet Amaias Familie ein Geheimnis und eine Gabe: Sie altern langsamer und sie können anderen Menschen ihren Willen unterschieben. Amaias Eltern wenden diese Gabe auch bei ihr und ihren Geschwistern an. Amaia ist die einzige in der Familie, die sich dem Willen der Eltern widersetzen kann – indem sie eine Melodie summt.
Als Amaias Familie angegriffen wird, lässt sie den Gefangenen frei
Eines Tages tauchen Amaias Vater und ihre Brüder mit einem Gefangenen auf, der sich selbst Noár nennt. Die Eltern scheinen sich vor ihm sehr zu fürchten. Sie sperren ihn in den Keller und befragen ihn. Da es ihnen selbst jedoch nicht gelingt, etwas aus ihm herauszubekommen, schicken sie Amaia zu ihm. Bald darauf wird die Familie angegriffen und Amaia entscheidet sich dazu, den Gefangenen freizulassen. Hierauf führt Noár sie in das Reich der Toten.
Im Laufe von Julia Dippels „Cassardim“ kommen sich Amaia und Noár näher
Dieses Reich ist in acht Herrschaftsgebiete unterteilt und wird von jeweils einem Fürsten regiert. Die Fürsten wiederum sind dem Kaiser untertan, der vom Goldenen Berg aus regiert. Dort angekommen, erfährt Amaia, dass der Kaiser die eigentlichen Fürstenkinder vor Jahren als Geiseln in die Menschenwelt verschleppen ließ, um eine Rebellion zu verhindern. Nur Amaia gehört zu keinem Fürstentum, denn der Kaiser selbst ist ihr Großvater. Weil sie somit die rechtmäßige Erbin des goldenen Thrones ist, stellt sie für seine Herrschaft eine Bedrohung dar. Der Kaiser kennt keinen Skrupel – Amaia muss um ihr Leben fürchten. Da er ihrer nicht habhaft wird, nimmt er ihre vermeintlichen Geschwister als Geiseln. So will er sie zwingen, ihm einen besonderen Gegenstand zu besorgen, der seine Macht sichert. Im Laufe der Zeit kommt Amaia Noár näher.
Eine sympathische Heldin und eine Menge überraschender Wendungen
Julia Dippel beschreibt die verschiedenen Landschaften des Reichs Cassardim so bildhaft, dass man gut in diese Welt und ihre Geschichte eintauchen kann. „Cassardim – Jenseits der Goldenen Brücke“ ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen. Julia Dippel hat einen angenehmen Schreibstil. Ich habe ihre Heldin Amaia wegen ihrer offenen Art von Anfang ins Herz geschlossen. Auch Amaias Geschwister finde sehr sympathisch, weil jedes von ihnen eine andere charakterliche Besonderheit hat und sie allesamt liebenswürdig sind. Der Roman überrascht immer wieder mit Wendungen, mit denen man so nicht rechnet.
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