Worum lohnt es sich für eine Frau zu kämpfen?
Wie können wir mit den Verwerfungen unserer Zeit leben? Und worum lohnt es sich zu kämpfen? Um diese beiden großen Fragen kreist Alena Schröders bewegender neuer Roman, in dem wir zwei Figuren wiederbegegnen, die wir bereits aus ihrem Bestseller „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ kennen. Zunächst versetzt uns Alena Schröder ins Berlin des Jahres 1989.
Ein geklautes Auto, ein Baby, eine Flucht zurück zur Mutter
Die 33-Jährige Silvia Borowski fährt in einem geklauten Polo aus dem Westteil der Stadt in Richtung Süden. Auf dem Beifahrersitz in einem Wäschekorb liegt ihre frischgeborene Tochter Hannah. Silvia hat genug von ihrem Leben in ihrer Kreuzberger Hausbesetzer-WG, der Vater ihres Kindes will nichts von ihr wissen. Aber sie verbindet mit ihrer Reise eine Hoffnung: Vielleicht ist das Baby der Weg, das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter Evelyn zu kitten?
Die Mutter hat sich im Laufe der Jahre verändert
In der schwäbischen Kleinstadt, aus der Silvia einst geflohen ist, trifft sie ihre früher immer so strenge und beherrschte Mutter anders als erwartet an: Evelyn ist nach dem Ende ihrer Berufstätigkeit als Ärztin antriebs- und orientierungslos und weiß im Ruhestand nichts mit sich und ihrer neugewonnen Zeit und Freiheit anzufangen.
Der Mann, der Silvias Leben dramatisch beeinflusste, ist noch da
Zufällig findet Silvia auf dem Speicher Unterlagen, die zeigen, dass Evelyn noch immer Kontakt zu einem alten Protegé hat und ihm regelmäßig Geld überweist: Georg Kemmerling, dessen Bekanntschaft für Silvia als Teenager dramatische Folgen hatte. Silvia verstört die Tatsache, dass Georg Kemmerling im Leben ihrer Mutter noch immer eine Rolle spielt, zutiefst.
Warum hat ihre Mutter sie belogen? Silvia stößt auf ein Rätsel
Berechtigte Gedanken wühlen ihre Gefühle auf: Warum hat ihre Mutter Evelyn ihr gegenüber immer behauptet, Georg sei einfach verschwunden? Wird die Mutter von ihm erpresst? Und was hat Silvias Tante Betti damit zu tun, die seit einem schlimmen Autounfall mit schweren Hirnschäden in einem Behindertenheim lebt?
Alena Schröders „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ erzählt eine fesselnde Geschichte
Alena Schröders „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ erzählt eine große und bewegende Mutter-Tochter-Geschichte um Versöhnung und Heimkehr. Der elegant und an genau den richtigen Stellen spannend geschriebene Roman versetzt uns an den Vorabend des Mauerfalls. Durch ihre beiden Erzählebenen – die 1960er Jahre und das Jahr 1989 – macht die Autorin die wichtige Zeit von den Nachkriegsjahren bis zur Wende lebendig. Die Umbrüche in den Leben ihrer Hauptfiguren spiegeln sich in der bewegten Epoche. Am Ende muss jede der Frauen für sich eine Entscheidung treffen.