
Frau Bluhm liest „A Breath of Winter“: 5 von 5 Blu(h)men
Unsere Heldin schließt sich der Söldnertruppe die Wilde Jagd an
Smilla hat rein gar nichts zu verlieren, als sie sich der Wilden Jagd anschließt, einer berüchtigten Söldnertruppe, die in Middangard, einem nordischen Land voller Magie, gegen die entsprechende Entlohnung Aufträge annimmt. Durch diese bunt zusammengewürfelte Truppe von Kämpfern möchte Smilla an den Hexenschlächter herankommen, der ihre gesamte Familie ermordet hat. Niemand darf erfahren, dass auch sie selbst eine Hexe ist. Noch nicht einmal Gent, der als Anführer der Wilden Jagd nicht nur eine Berühmtheit ist, sondern auch Smilla gefährlich nahekommt.
Faszinierende Figuren und ein gelungenes World-Building
Der Einfallsreichtum, den Carina Schnell in ihrem Fantasyroman „A Breath of Winter“ hinsichtlich World-Building und Figurengestaltung an den Tag legt, begeistert mich. Nicht nur die in Middangard lebenden Wesen sind faszinierend, sondern auch das gesamte Setting, das die Wilde Jagd auf ihrer Suche nach Aufträgen durchstreift. Während des Lesens taucht man ganz in diese neue, düstere und unzähmbare Welt ein.
Smilla, Hauptfigur von „A Breath of Winter“, ist kämpferisch und verletzlich
Die Figuren sind vielschichtig und unterschiedlich. Smilla ist ehrgeizig, zielstrebig, bleibt dabei aber dennoch verletzlich. Sie ist eine tolle, kämpferische Protagonistin, die man gerne auf ihrem Schicksalsweg begleitet. Auch Gent besticht durch seinen faszinierenden Charakter. Als Anführer der Söldnertruppe handelt er weitsichtig und größtenteils selbstlos, hat aber auch ein ausgeprägtes Temperament, welches ihn des Öfteren in Schwierigkeiten bringt. Er ist ein Krieger, durch und durch, und es ist schön durch Smillas Augen seine gefühlvolle Seite kennenzulernen. Der wild zusammengewürfelte Haufen der Wilden Jagd besteht aus den unterschiedlichsten Figuren. Mit allen Schwächen, Stärken und Charaktereigenschaften bringt das eine spannende Dynamik in die Handlung. Unterhaltsame Dialoge und bezaubernde Neben-Erzählstränge inklusive.
Carina Schnell schreibt fesselnd und mit einer Prise Ironie
Der Schreibstil ist mitreißend, fesselnd und versehen mit einer guten Prise ironischem Witz. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Sprache der Wilden Jagd untereinander ist oft derb und voller Schimpfworte. Das verleiht der Geschichte jede Menge Authentizität. Obwohl ich grundsätzlich keinen wirklichen Bezug zur nordischen Mythologie habe, hatte ich ein fantastisches Leseerlebnis. Gute Verständlichkeit, Spannung und große Gefühle in einer mitreißenden Welt – was will man mehr? Ich gebe eine klare Leseempfehlung für Romantasy-Fans und freue mich schon jetzt fieberhaft auf den Folgeband von „A Breath of Winter“.