Wann sind Frauen wirklich zufrieden?

ISBN 978-3-570-10464-4

256 Seiten

€ 20,00

eBook: € 14,99

Die Gleichberechtigung ist erreicht. Frauen Sie sind keine Opfer. Diese und andere Thesen untermauert Prof. Dr. Martin Schröder in „Wann sind Frauen wirklich zufrieden?“

Soziologieprofessor Martin Schröder fordert in „Wann sind Frauen wirklich zufrieden“ einen Chancenfeminismus

Titelbild Wann sind Frauen wirklich zufrieden?

Dieses Buch enthält Behauptungen, die Feministinnen wütend machen

Dieses Buch müsste eigentlich einen Aufschrei auslösen, stellt es doch wesentliche Thesen der feministischen Bewegung in Frage. Auch formuliert der Soziologieprofessor Martin Schröder in „Wann sind Frauen wirklich zufrieden? – Überraschende Erkenntnisse zu Partnerschaft, Karriere, Kindern, Haushalt“ einige Behauptungen, die für Frauenrechtlerinnen die reine Provokation sein dürften.

These 1: Frauen geht es so gut wie Männern – in Deutschland und weltweit

So schreibt der Wissenschaftler von der Universität des Saarlandes zum Beispiel, dass es weltweit Frauen so gut gehe wie Männern und dass auch die deutschen Frauen so zufrieden seien wie die Männer. Zwar gehe es weltweit in manchen Ländern Frauen schlecht, dort seien aber auch die Männer nicht zufrieden. Martin Schröders Schlussfolgerung: „Während aber das eigene Land einen enormen Einfluss auf die eigene Zufriedenheit hat, ist es fast gleichgültig, ob ich innerhalb eines Landes als Mann oder als Frau geboren werde. Denn innerhalb eines Landes geht es Frauen und Männern fast immer gleich gut – oder gleich schlecht.“

These 2: In entwickelten Ländern macht es keinen Sinn mehr, Frauen einen Opferstatus einzuräumen

Allerdings zeigten die von Martin Schröder ausgewerteten Daten, dass Frauen sich z.B. in Ägypten, Russland, dem Irak, Jordanien, Äthiopien oder Pakistan weniger frei fühlten als Männer. Erst in entwickelten Ländern wie Deutschland fühlten Männer und Frauen sich gleich frei. Aus dieser Erkenntnis schließt der Professor: „Das heißt jedoch umgekehrt, dass es in entwickelten Ländern wie Deutschland keinen Sinn mehr macht, Frauen weiterhin einen gesonderten Opferstatus einzuräumen. Weder fühlen sie sich so, noch rechtfertigen objektive Indikatoren es.“ Dass einzelne Frauen Opfer werden, bestreitet er jedoch nicht.

These 3: Es ist falsch, nach der Gleichstellung der Frauen zu streben

Insgesamt schließt Martin Schröder jedoch daraus, dass das Hauptziel der feministischen Bestrebungen erreicht sei: die Gleichberechtigung der Frau. Des Weiteren kritisiert der Soziologe, dass von Frauenrechtlerinnen nicht nur die Gleichberechtigung, sondern die weiterreichende Gleichstellung gefordert werde, schließlich ergäben die Daten eindeutig, dass Frauen sich nicht dasselbe vom Leben erwarteten wie Männer. Daher gleiche es einer Bevormundung der Frauen, wenn man im Sinne einer Gleichstellung versuche, sie in dieselbe Richtung wie Männer zu drängen. Beispielsweise halte er es für falsch, zu versuchen, Frauen die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) schmackhaft zu machen.

These 4: Frauen und Männer suchen sich bewusst unterschiedliche Ausbildungen und Berufe

Frauen interessierten sich für derlei Fächer nicht so sehr wie Männer, schreibt Martin Schröder: „In besonders gleichberechtigten Ländern, denken Sie an Finnland, Norwegen und Schweden, studieren Frauen am seltensten die sogenannten MINT-Fächer. Am häufigsten studieren Frauen diese Fächer dagegen in Algerien, Tunesien, Albanien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Vietnam und der Türkei. In diesen Ländern, in denen Frauen am wenigsten Gleichberechtigung haben, ist das Ideal der Gleichstellung insofern am stärksten verwirklicht.“ Die unterschiedlichsten Ausbildungen suchten sich Männer und Frauen hingegen gerade dort, wo es am meisten Gleichberechtigung gebe.

These 5: Männer arbeiten gerne länger, Frauen nicht; sie mögen aber länger arbeitende Männer

Aber auch sonst sind Martin Schröders Erkenntnisse erstaunlich. Beispielsweise belegt er mithilfe internationaler Studien, dass Männer zufriedener seien, wenn sie länger arbeiteten. Bei Frauen steige die Zufriedenheit hingegen nicht, wenn sie länger arbeiteten. Allerdings seien Frauen weltweit zufriedener, wenn ihre Partner länger arbeiteten. Reduziere ein Mann seine Arbeitszeit, werde er unzufriedener, erhöhe er sie, steige seine Zufriedenheit. Zudem bestünden die zufriedensten Paare aus einem vollzeitarbeitenden Mann und einer kürzer arbeitenden Frau. Die wichtigste Erkenntnis, so Martin Schröder, sei aber: „Wo die Meinung verbreiteter war, dass Frauen genauso arbeiten sollen wie Männer, ging es im Schnitt allen besser.“

Martin Schröder kritisiert den „illiberalen Feminismus“ und fordert einen Chancenfeminismus

In dieser Art reiht der Professor eine Erkenntnis an die andere, die die geläufigen feministischen Thesen von der Unterdrückung und Ausbeutung der Frauen in Frage stellt. Er belegt dies alles mit Daten, die von uns nicht überprüft werden können. Es gibt aber auch wissenschaftliche Gegenwehr: Beispielsweise hat sich die Professorin für gesellschaftliche Transformation und Digitalisierung an der Universität Paderborn, Bettina Kohlrausch, in einem Beitrag kritisch über „Wann sind Frauen wirklich zufrieden“ geäußert. Martin Schröder reagiert auf seiner Homepage auf die Kritik und bemüht sich, die Streitpunkte zu widerlegen. Wichtig ist dem Soziologen bei diesem Diskurs, festzuhalten, er kritisiere nicht „den“ Feminismus an sich, „anders als Bettina Kohlrausch insinuiert, sondern plädiere im Verlauf des Buches für einen sogenannten ‚Chancenfeminismus‘ gegenüber dem, was ich in der Tat einen illiberalen Feminismus nenne.“

„Wann sind Frauen wirklich zufrieden“ gehört wissenschaftlich überprüft

„Wann sind Frauen wirklich zufrieden“ ist ein so spannender wie streitlustiger Beitrag zur aktuellen Diskussion über den Stand der Gleichstellung und Gleichberechtigung der Frauen in Deutschland und weltweit. Inwiefern die Daten, mit denen der Soziologieprofessor arbeitet, tatsächlich seine Thesen untermauern, vermag ein wissenschaftlicher Laie nicht zu beurteilen. Was man allerdings festhalten muss: Das Buch wirft viele berechtigte Fragen auf und regt zum Nachdenken an. Insbesondere könnte es dazu führen, dass feministische Thesen, die gemeinhin als wahr und aktuell vorausgesetzt werden, doch noch einmal in Frage gestellt werden. Es wäre zu wünschen, dass sich eine Soziologin oder ein Soziologe die Mühe machte und Martin Schröders Argumentation sowie die zur Begründung angeführten Daten und Studien kritisch überprüft.

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<a href="https://buchszene.de/redakteur/joerg-steinleitner/" target="_self">Jörg Steinleitner</a>

Jörg Steinleitner

Geboren 1971, studierte Jörg Steinleitner Jura, Germanistik und Geschichte in München und Augsburg und absolvierte die Journalistenschule. Er veröffentlichte rund 25 Bücher für Kinder und Erwachsene. Steinleitner ist seit 2016 Chefredakteur von BUCHSZENE.DE und lebt mit Frau und drei Kindern am Riegsee.

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