Alicia hat die Schönheit eines Engels. Kyle ist ein Lügner ohne Skrupel
„Du hast die Schönheit eines Engels“, sagt Kyle zu der hübschen Alicia. Und seinen Bruder Raven, der heimlich an der Tür lauscht, schaudert es. Denn Kyle säuselt und schmeichelt nur, um sein finsteres Ziel zu erreichen. Er ist neun Jahre älter als die unschuldige, sechzehnjährige Tochter ihrer Gastgeber, und er scheint keinerlei Fähigkeit zu wahrer Liebe zu haben. Dafür ist er ein brillanter Lügner. Wie anders ist da Raven. Und, obgleich er es sich nicht eingestehen will: Er hegt wahre Gefühle für Alicia.
Zwei heimatlose Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten
Die beiden Brüder sind Heimatlose. Sie ziehen durch die Lande, stets auf der Flucht; und Raven immer in Sorge, ob die Impulsivität und Aufdringlichkeit seines Bruders sie erneut in Probleme und Gefahren stürzen wird. Sind sie doch so verschieden: Kyle, der das Vergnügen sucht und nicht einmal vor Mord zurückschreckt. Und Raven, der menschenfreundliche Gefühle hat und schweigsam und geduldig die Arbeit verrichtet, die ihnen den Unterhalt sichert.
Die durchs Nachtgebirge verlaufende Grenze ist mit einem Fluch belegt
Auf ihrer Reise gelangen die ungleichen Brüder beim Übersteigen des Nachtgebirges in ein Land der Magie. Dort angekommen, erfahren sie, dass die Grenze mit einem Fluch belegt ist. Denn das Land, aus dem sie kommen, nennen die Einwohner des magischen Landes das „Verbotene Land“. Sie empfinden es als trostlos, kalt und grau, weil ihm die Magie fehlt. Wer die Grenze zum Verbotenen Land überschreitet, stirbt sofort. Es ist eine Todeslinie.
An der Akademie wird man von den Altmagiern persönlich unterrichtet
Im magischen Land angekommen, nehmen die Schwierigkeiten kein Ende. Denn Kyle gibt sich als Raven aus, um die Gunst des Mädchens Melenis zu gewinnen. Sie ist ein Blutkind, ein Mensch mit der Begabung der Blutmagie. Melenis besucht die Akademie, die größte und beste Magierschule der Welt. Denn auf ihr wird man – ganz gleich ob Feuerkind oder Blutkind – von den Altmagiern persönlich unterrichtet. Melenis spricht eine Warnung aus: „Sollte irgendjemand erfahren, dass du über die verfluchten Berge aus dem Verbotenen Land gekommen bist, musst du mit dem Schlimmsten rechnen.“
Die Waldhexe liest Auren. Eines Tages wird die Magie hervorbrechen
Als die Waldhexe die Auren der Brüder gelesen hat, ist klar: Eines Tages wird die Magie aus ihnen herausbrechen. Sie werden jemanden brauchen, der ihnen beibringt, diese Magie zu kontrollieren. Ob sie der Magier Serin unter seine Fittiche nehmen wird? Ob es Kyle gelingen wird, sein gefährliches Temperament zu zügeln? Was ist mit dem finsteren Fluch, der sich über ihn legt? Und welchen Platz nimmt die Liebe ein in einem von Magie geprägten Leben?
Ein fein gezeichnetes Fantasy-Epos voller faszinierender Figuren
Diese und viele andere geheimnisvolle Fragen beantwortet Warda Moram in diesem ersten Band ihrer Trilogie, der auch als kongenial von Matthias Lühn gesprochenes Hörbuch vorliegt. „Liber Bellorum“ ist der Auftakt für ein fein gezeichnetes Fantasy-Epos voller faszinierender, authentischer Figuren. Am Ende des Buchs erwartet die Leser*in ein kurzes Lexikon über die Lehre von den zehn Elementen. Diese findet besonders dann Beachtung, wenn es um die Ausbildung einer Person zum Magier geht. Aber auch in Situationen von Wichtigkeit ist eine genaue Kenntnis der Elemente und deren Auswirkungen auf die Persönlichkeit unentbehrlich. Insofern ist eine Lektüre des „Liber Bellorum“ dringend zu empfehlen. Denn in jedem von uns steckt Magie, oftmals ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
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