Stefanie vor Schultes schlichte Sprache hat magnetische Wirkung
Dank seiner schlichten und dabei charismatischen Sprache über einen außergewöhnlichen Jungen in schwieriger Zeit fängt einen dieser Roman schon gleich auf den ersten Zeilen der Lektüre ein. Wenn man Stefanie vor Schultes „Junge mit schwarzem Hahn“ liest, fühlt man sich erinnert an literarische Meisterwerke wie Robert Schneiders „Schlafes Bruder“ oder Robert Seethalers „Ein ganzes Leben“.
Der Junge ist seltsam und seinen Hahn halten sie für den Teufel
Der Junge, um den die Geschichte kreist, ist elf Jahre alt und heißt Martin. Er ist ein wenig seltsam, ist doch ein Hahn sein einziger Freund. Martin ist arm, der schwarze Hahn ist sein ganzer Reichtum. Klar, dass so einer im Dorf zum Außenseiter werden muss. Wenn der Hahn, „das Vieh schläft, sieht es aus wie ein alter Mann, und alle im Dorf sagen, es sei der Teufel.“ Die Dörfler meiden den Jungen. Sie spüren, dass er klug ist und es macht sie misstrauisch, dass er so freundlich mit ihnen umgeht.
Als er den Maler erblickt, weiß Martin, dass er mit ihm wegziehen wird
Anstatt ihrerseits freundlich zu sein, behandeln die Dorfbewohner ihn schlecht und ignorieren seine Begabungen. Doch eines Tages kommt ein Maler ins Dorf. Er soll das Altarbild der Kirche erneuern. Und irgendwie findet sich Martin in dieser Künstlerperson wieder: Beim Anblick des Malers weiß Martin, am Ende des Winters wird er mit ihm fortgehen.
Martin entdeckt das Böse der Welt und ein grauenhaftes Verbrechen
Allerdings führt der Maler ihn in eine schauerliche Welt. Als Martin mit ansehen muss, wie ein schwarzer Reiter, der der Legende nach jedes Jahr Kinder entführt, ein Mädchen raubt, steht für ihn fest, dass er die verschwundenen Kinder finden und dem Spuk ein Ende setzen muss.
„Junge mit schwarzem Hahn“ ist die literarische Entdeckung des Jahres
Auf der nun folgenden Odyssee helfen Martin sein reines Herz und sein klarer Geist. Schon von Weitem erkennt Martin, wenn ein Verbrechen droht. „Junge mit schwarzem Hahn“ von Stefanie vor Schulte dürfte die literarische Entdeckung des Jahres sein. Dieser fesselnde Roman wird in den kommenden Monaten einige Literaturpreis abräumen.
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